Österreichische Luftfahrtschule
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Die Österreichische Luftfahrtschule (ÖLS, Österreichische Luftfahrtschule Aviation Training Center Austria GmbH) ist in Österreich die einzige behördlich zugelassene Verkehrsfliegerschule und kann auf eine lange und traditionsreiche Geschichte in punkto Pilotenausbildung zurückblicken. Hauptausbildungsstandort der Schule ist ein eigenes Gebäude am Areal des Grazer Flughafens "Thalerhof". Unter anderem werden in Graz die Piloten der Austrian Airlines (in deren Teilbesitz sich die ÖLS befindet) ausgebildet.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Österreichische Luftfahrtschule blickt auf eine lange Geschichte bezüglich fliegerischer Ausbildung zurück. Der Beginn der ÖLS hatte wie so oft in der Fliegerei militärische Wurzeln. Bereits am 1. April 1929 hoben Polizeischüler und Bundesheerangehörige (offiziell in Zivil) erstmals mit vor der Vernichtung bewahrten Flugzeugen (Brandenburgen aus dem Ersten Weltkrieg) ab. Dies zeichnet den offiziellen Beginn der damals noch ÖLSAG genannten Fliegerschule am Flugfeld Graz Thalerhof.
Im Jahre 1934 wurde die Fliegerschule, nach wie vor als ÖLSAG bezeichnet, vom damaligen Kommandanten der Österreichischen Luftstreitkräfte Herrn General Alexander Lohr offiziell als Ausbildungsstätte für Militärpiloten designiert. Damit wurde der Flugplatz Graz Thalerhof auch offiziell zum Geburtsort der militärischen Fliegertruppe der 1. Republik.
Während der Besetzung durch NS-Truppen im Jahre 1938 wurde der Thalerhof zu einem sog. "Leithorst", was die Stationierung von fliegenden NS-Truppen und unter anderem der kroatischen Fliegerschule nach Graz mit sich brachte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des von den Alliierten verhängten Flugverbots war es erst nach längeren Verhandlungen möglich mit Unterstützung der Schweiz einen Schulungsbetrieb für Piloten der Rettungsflugwacht zu etablieren.
Unter anderem wurde in Graz als erster Neubau dieser Art in Österreich Jahr 1955 mit dem Bau einer 1.500 m langen Betonpiste mit dazugehöriger Befeuerung begonnen.
Im selben Jahr gründete der Landesverband Steiermark des Österreichischen Aeroclubs die erste Motorflugschule in Graz nach dem Krieg. Der ASKÖ folgte 1959 und zwei Jahre danach auch die heute ebenfalls am Flughafen ansässige Steirische Motorflugunion. In einer Verbindung aus ASKÖ und UNION (ARGE-Motorflugschule) begann Austrian Airlines mit der Grundschulung ihrer ersten Pilotenschüler in Graz. Die Berufspiloten- und Instrumentenflugschulungn wurden zunächst im Ausland vollzogen.
[Bearbeiten] AUA-Verkehrspilotenschule
Im Jahr 1985 erwarb Austrian Airlines das damalige Schulgebäude des ASKÖ und baute es zur Austrian Airlines Verkehrspilotenschule aus. Ab diesem Zeitpunkt wurde die gesamte Ausbildung (bis auf die "Typenberechtigung") durchgehend in Graz abgehalten.
[Bearbeiten] Die heutige Österreichische Luftfahrtschule
Finanzielle Turbulenzen sind mitverantwortlich für die plötzliche Beendigung der Schulung von Austrian Airlines Piloten, und bedeutet am 31. Dezember 1994 vorerst das aus für die "AUA-Verkehrspilotenschule". Doch das "Aus" hält nicht lange und es wird sehr schnell wieder erwogen, die Pilotenausbildung am Standort Graz weiterzuführen. Die Österreichische Luftfahrtschule (ÖLS) wird gegründet und ist ab Okober des Jahres 1995 mit neugeregelten Besitzverhältnissen durch Austrian Airlines und des Flughafen Graz wieder in Betrieb.
Nicht zuletzt die langjährige Erfahrung und Qualität der AUA-Verkehrspilotenschule ist ausschlaggebend für die Beibehaltung des hohen Ausbildungsniveaus der Österreichischen Luftfahrtschule. Als "die" behördlich genehmigte Verkehrsfliegerschule führt die ÖLS nun Linienpilotenkurse durch, welche von Austrian Airlines, Tyrolean (Austrian Arrows) und vielen anderen Fluggesellschaften in Anspruch genommen wird.
Auch mit dem relativ jungen Studienzweig "LUFTFAHRT/AVIATION" an der Fachhochschule Joanneum in Graz steht die ÖLS in Punkto Flugausbildung für zukünftige Airlinepiloten in enger Partnerschaft.