4. Alpini-Fallschirmjägerregiment
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Das 4. Alpini-Fallschirmjägerregiment (it. 4º Reggimento Alpini Paracadutisti) ist eine besonderer Luftlandeverband der italienischen Alpini. Das Regiment hat seinen Sitz in Bozen und untersteht truppendienstlich dem Gebirgstruppenkommando (COMALP) des Heeres. Daneben ist es in das Spezialkräftekommando (COFS) des italienischen Generalstabs eingebunden.
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[Bearbeiten] Auftrag
Die wichtigsten Aufgaben des Regiments sind
- handstreichartige Angriffe gegen ausgewählte Ziele im feindlichen Hinterland;
- Einsätze als mobile Eingreiftruppe bei besonderen Situationen;
- traditionelle Einsätze als Gebirgsjäger.
Das Regiment wird oft als Ranger-Verband bezeichnet.
[Bearbeiten] Gliederung
Dem 4. Alpini-Regiment untersteht das weiterhin im Ausbau befindliche Alpini-Bataillon Monte Cervino. Es verfügt über eine verstärkte Stabs- und Versorgungskompanie und über zwei besonders strukturierte Einsatzkompanien zu je einem Stabs- und Versorgungszug, drei Jägerzügen und einem Unterstützungszug. Letzterer besteht aus vier Panzerabwehrtrupps mit je zwei MILAN oder Panzerfaust 3, aus vier Mörser-Trupps (60mm) und aus einer Flammenwerfergruppe. Die Kompanien verfügen u.a. über Mehrzweckfahrzeuge vom Typ VTLM "Lince" und über Transportpanzer vom Typ Puma. Unterstützt werden sie vom 4. Heeresfliegerregiment "Altair" in Bozen und von der 46. Luftransportbrigade der Luftwaffe in Pisa.
[Bearbeiten] Ausbildung
Zunächst ist ein Fitnesstest zu absolvieren. Nach einer zweiwöchigen Probeausbildung beginnt die 33-wöchige Grundausbildung mit Abschnitten an der Luftlandeschule in Pisa, beim 9. Fallschirmjäger-Sturmregiment Col Moschin in Livorno und an der an der Gebirgs- und Winterkampfschule in Aosta. Es folgt die 39-wöchige Ranger-Ausbildung beim 4. Regiment. Später sind Fortbildungslehrgänge zu absolvieren, u.a. an der deutschen Spezialkräfteschule in Pfullendorf.
[Bearbeiten] Geschichte
Das 4. Alpini-Regiment entstand im Jahr 1882 aus dem Bataillon Val d'Aosta als Gebirgsverband für den nördlichen Abschnitt der Westalpen. Bis 1909 führte es die Bataillone Val Pellice, Val Chisone und Val Brenta, dann die Bataillone Aosta, Ivrea und Intra. Im Ersten Weltkrieg kämpften die Bataillone zusammen mit Reservebataillonen des Regiments eher selbständig bzw. im Rahmen anderer Verbände. Das Bataillon Aosta zeichnete sich dabei 1917 auf dem Monte Vodice und 1918 auf dem Monte Solarolo besonders aus.
Im Zweiten Weltkrieg kamen zu den drei eigentlichen Bataillonen wiederum einige Reserveverbände hinzu, darunter das Skibataillon Monte Cervino. Dieses Bataillon kämpfte Ende 1942, Anfang 1943 im Rahmen des Alpinikorps an der Ostfront, das dort im Verlauf einer sowjetischen Offensive für zwei Wochen von den eigenen Linien abgeschnitten wurde. Hinter der Front zeichnete sich das Bataillon im Kampf gegen überlegene Panzerverbände aus, insbesondere bei Olkawaktka, Klinowij, Jahodnj, Iwanowka, Kolkos Selenj Iar und Rossosch. Die zweiwöchigen ununterbrochenen Kämpfe bei starkem Frost überlebte nur ein Bruchteil des Bataillons, dem es dennoch gelang, die feindliche Umkreisung zu durchbrechen und sich wieder eigenen Truppen anzuschließen.
Nachdem das 4. Alpini-Regiment bis 1945 in Italien im Rahmen des Corpo Alpino Piemonte am Befreiungskrieg gegen den Nazifaschismus teilgenommen hatte, wurde es 1946 mit den Bataillonen Aosta, Saluzzo, Susa und Mondovi zum Grundstock für den Aufbau der neuen Alpini-Brigade Taurinense. Als man 1975 die Regimentssebene abschaffte, übernahm die Taurinense die Verbände des 4. Regiments direkt. Das Alpini-Bataillon Aosta übernahm die Traditionen des 4. Regiments und ging als Ausbildungsverband an die Gebirgs- und Winterkampfschule in Aosta.
Im Jahr 1952 begann man bei der neuen Alpini-Brigade Tridentina in Brixen (Südtirol) mit der Aufstellung eines Alpini-Fallschirmjägerzuges. In den Jahren danach entstanden solche Züge auch bei den anderen vier Alpini-Brigaden in Turin, Meran, Belluno und Udine. Am 1. April 1964 wurden diese fünf Züge in Bozen zur Fallschirmjägerkompanie des IV. Gebirgskorps zusammengefasst. Diese Kompanie nahm 1990 den Beinamen Monte Cervino an und führte die Traditionen des früheren Skibataillons weiter. 1996 baute man die Kompanie zum Alpini-Fallschirmjägerbataillon Monte Cervino aus, das seit dem 25. September 2004 dem vorwiegend aus Traditionsgründen reaktivierten 4. Alpini-Regiment untersteht.
Die Alpini-Fallschirmjäger nahmen in den letzten Jahren an etlichen Einsätzen und Übungen im Ausland teil, so 1993-94 in Mosambik, 1997 in Bosnien und 1998 an der Übung "Strong Resolve" in Norwegen. Zuletzt waren sie in Afghanistan im Einsatz.
Eine Verlegung des Regiments nach Verona wurde wiederholt in Betracht gezogen.
