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Brixen - Wikipedia

Brixen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt die alte Südtiroler Bischofsstadt Brixen. Für die Nordtiroler Gemeinde gleichen Namens, siehe: Brixen im Thale.
Basisdaten
Wappen von Brixen
Gemeinde: Brixen

(ital.: Bressanone, lad.: Persenon)

Bezirksgemeinschaft Eisacktal
Provinz: Bozen (Südtirol)
Region: Trentino-Südtirol
Staat: Italien
Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2004): 18.359 / 19.163
Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:
73,1 % deutsch
25,7 % italienisch
1,2 % ladinisch
Koordinaten: Koordinaten: 46°43' Nord, 11°40' Ost 46°43' Nord, 11°40' Ost
Meereshöhe: 538 - 2.576 (Zentrum 559)
Fläche / Dauersiedlungsraum: 84,9 / 22,3 km²
Fraktionen: Albeins, Gereuth, Klerant,
Karnol, Elvas, Afers,
Mahr, Mellaun, Pairdorf, Untereben, Pinzagen, Plabach, St. Andrä, Tschötsch, St. Leonhard, Tötschling, Tils, Mairdorf, Kranebitt, Rutzenberg, Sarns
Nachbargemeinden: Feldthurns, Lüsen, Natz-Schabs, St. Martin in Thurn, Vahrn, Villnöss
Partnerschaft mit: Regensburg, Bled (SLO), Marquartstein
Postleitzahl: 39042
Vorwahl: 0472
ISTAT-Nummer: 021011
Steuernummer: 00188450217
Politik
Bürgermeister (2005): Rag. Albert Pürgstaller (SVP)
Lage
Lage von Brixen
Lage von Brixen

Brixen (ital.: Bressanone, ladinisch: Persenon, auch Porsenù; auch bekannt als Brixen am Eisack) ist eine Stadt und Gemeinde im Südtiroler Eisacktal, etwa 40 Kilometer nördlich von Bozen und 45 Kilometer südlich des Brennerpasses (Grenze zwischen Nord- und Südtirol sowie seit 1919 zwischen Österreich und Italien) am Zusammenfluss von Eisack und Rienz gelegen. Die 901 n. Chr. erstmals als "Prihsna" erwähnte Stadt (durch Schenkungsurkunde, ausgestellt von Ludwig dem Kind, dem letzten der Karolinger belegt) ist die älteste Gesamttirols, der Hauptort des Eisacktales und heute mit ca. 18.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Südtirols. Sie ist Sitz der Bezirksgemeinschaft Eisacktal.

Jahrhundertelang war Brixen ein weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus einflussreicher Sitz von Fürstbischöfen. Kirchengeschichtlich bedeutsam wurden Bischof Poppo, der 1048 zum Papst gewählt wurde (Damasus II.), Nikolaus von Kues (1450-1464) und Georg Golser (1464-1488). Heute teilt sich Brixen den Bischofssitz mit der Landeshauptstadt Bozen (Diözese Bozen-Brixen, italienisch Diocesi Bolzano-Bressanone, ladinisch Diozesa Bulsan-Persenon).

Als Außensitz der Freien Universität Bozen (FUB) ist Brixen seit 2001 vollwertige Universitätsstadt. Brixen ist auch Sitz der angesehenen Theologisch-Philosophischen Hochschule (als älteste universitäre Einrichtung des historischen Tirol ist sie älter als die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck), während die Universität Padua (ital.: Padova) in Brixen eine Außenstelle mit Studentenheim unterhält.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Stadtviertel

Neben den Fraktionen (siehe Tabelle rechts) hat Brixen einige Stadtteile:

[Bearbeiten] Stufels

Stufels ist der ursprüngliche Kern von Brixen. Hier haben sich schon vor Jahrtausenden die ersten Menschen niedergelassen. Bei Ausgrabungen wurden immer wieder steinzeitliche Gefäße und Werkzeuge gefunden. Die meisten Häuser in Stufels sind aufgrund ihres Alters und ihrer architektonischen Eigenheiten – genauso wie die mittelalterliche Altstadt – denkmalgeschützt.

Das Stadtviertel liegt östlich des Eisacks und ist vom Domplatz in ca. 5 Minuten zu erreichen.

[Bearbeiten] Altstadt

Dom von Brixen
Dom von Brixen

In der historischen Altstadt befindet sich der Brixner Dom und der angrenzende Kreuzgang, die Hofburg (der ehemaligen Fürstbischöfe), das Priesterseminar, die beiden Laubengassen, das Mutterhaus der Brixner Tertiarschwestern, das Klarissenkloster, das Kapuzinerkloster und die Pfarrkirche.

[Bearbeiten] Milland

In Milland befindet sich die Pfarrkirche zum Heiligen Josef Freinademetz und die alte Pfarrkirche Maria am Sand. Milland liegt südöstlich von der Altstadt und wurde erstmals im Jahre 893 erwähnt.

Milland gehörte zur Urpfarre St. Andrä. Um 1300 wurde die erste Kirche »Unsere Liebe Frau« in Milland erbaut. Albert v. Platsch stiftete 1341 eine tägliche hl. Messe, also eine Kaplanei, für diese Kirche. In der 2. Hälfte des 15.Jahrhunderts wurde die Kirche U. L. Frau am Sand neu erbaut und 1464 fertiggestellt. Zur Zeit der Pest im Brixner Gebiet, um 1640, begann sich die Kirche von Milland immer größerer Beliebtheit als Wallfahrtskirche zu erfreuen. Es entstand der Volksspruch: »Maria am Sand ist die Stärkste im ganzen Land«. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde auch die gotische Muttergotteskirche in Milland – wie so viele Kirchen im Lande – innen barockisiert und mit herrlichen Altären, Skulpturen und Gemälden ausgestattet. 1788 wurde Milland von der Urpfarre St. Andrä abgetrennt und somit selbständige Seelsorgestation. Der Ort Milland zählte um 1800 an die 200 Seelen. 1891 wurde auch Milland auf Grund einer staatlichen Verfügung zur Pfarrei erhoben. Um 1900 hatte Milland bei 500 Seelen, beim Ausbruch des 2. Weltkrieges waren es 800. Nach dem Kriege begann dann eine sehr rege Bautätigkeit. Innerhalb zweier Jahrzehnte wuchs die Bevölkerung von knapp 1000 auf fast 5000 Einwohner an. Dies machte den Bau eines Pfarrzentrums mit neuer Pfarrkirche notwendig. Diese wurde vom Architekten Othmar Treffer aus Bruneck geplant. Der moderne Bau, in Form eines Zeltes, wurde am 19. Oktober 1985 vom Diözesanbischof Joseph Gargitter eingeweiht und dem Chinamissionar Pater Josef Freinademetz gewidmet.

[Bearbeiten] Zinggen - Rosslauf

Nördlich der Altstadt zwischen dem Eisack und dem Krankenhaus befindet sich Rosslauf, das in den letzten Jahren massiv gewachsen ist. Hier befinden sich die einzigen höheren Wohnblöcke (mehr als 10 Etagen) der Stadt. Die Anzahl der Einwohner beträgt etwa 5000.

Der »Hausberg« von Brixen ist die Plose.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Brixen
Brixen

Südlich der Stadt befindet sich die Industriezone Brixens, in der verschiedene Betriebe für Baumaterialien angesiedelt sind. Unter den anderen Unternehmen sind besonders die Alupress und die Durst AG zu nennen, welche ihre Produkte im fototechnischen Bereich weltweit mit Erfolg vertreibt.

Nicht in der Industriezone sondern an der Hauptstraße im Norden der Stadt befindet sich die erste Druckerei und der ehemalige Rechtssitz der Athesia (seit 2004 in Bozen). Die Athesia beziehungsweise ihre Vorgängerin Tyrolia sind nicht der älteste Verlag der Bischofsstadt. Diesen Titel kann das Verlagshaus A. Weger (ehem. Fürstbischöfliche Hofbuchdruckerei) in der Altstadt für sich beanspruchen. Der Brixner Milchhof (Brimi) befindet sich wenige Meter jenseits der Brixner Kommunalgrenze im Gewerbegebiet Vahrn

Die 1.908 Arbeitsstätten der Stadt (inkl. öffentlicher Dienst und NPOs) beschäftigten per 22. Oktober 2001 10.453 Personen. 1 Unternehmen beschäftigte über je 250 Mitarbeiter, 11 weitere über je 100. Brixen ist somit nach Arbeitsstättenanzahl der zweitgrößte Wirtschaftsstandort Südtirols nach Bozen - nach Beschäftigtenanzahl war es 2001 aber nur der drittgrößte Standort Südtirols, da in Bruneck zum Stichtag 239 Personen mehr beschäftigt waren.

[Bearbeiten] Sport

Sicht auf Brixen von der Plose
Sicht auf Brixen von der Plose

Besonders beliebt sind Brixens Schwimmbad Aquarena und das Skigebiet Plose. Der Brixner Sportverein (SSV Brixen) ist besonders in den Sektionen Handball, Turnen und Schwimmen erfolgreich. Der FC Südtirol (Südtirols einzige Profi-Fußballmanschaft) hat seinen Sitz seit seiner Gründung in Brixen, spielt aber in Bozen und will seinen Sitz auch dorthin verlegen (Stand 2005) Herausragend sind seit je die Brixner Schibuaben auf der Plose.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • "Dom und Kreuzgang von Brixen. Geschichte und Kunst" von Karl Wolfsgruber und Hubert Walder, Athesia (1988)
  • "Brixen. Die Geschichte" von Gustav Pfeifer, Barbara Fuchs, Hans Heiss, und Carlo Milesi, Athesia/Tappeiner (2004)
  • "Brixen. Kunst, Kultur, Gesellschaft" von Christine Roilo, Hans Heiss und Carlo Milesi, Athesia/Tappeiner (2006)
  • "Geschichte der Stadt Brixen" von Josef Gelmi, Verlag A.Weger (2000)
  • "Brixen entdecken. Unterwegs in Stadt und Umgebung" von Ingo Dejaco, Verlag A.Weger (2003)
  • "Brixen 1918-1939" von Norbert Parschalk, Verlag A.Weger (2003)

[Bearbeiten] Weblinks


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