Adolf Schmidt (Geophysiker)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adolf Friedrich Carl Schmidt (* 23. Juli 1860 in Breslau, † 17. Oktober 1944 in Gotha) war ein deutscher Geophysiker, der vor allem auf dem Gebiet des Geomagnetismus tätig war.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Abitur an der Oberrealschule Breslau studierte Adolf Schmidt an der Universität Breslau Mathematik, Physik, Englisch und Französisch. In diesen Fächern erlangte er die Lehrbefähigung für die Oberstufe an höheren Lehranstalten. 1882 promovierte er summa cum laude mit einer mathematischen Arbeit zur Theorie der Cremona'schen Transformationen, insbesondere derjenigen 4. Ordnung.
Seine Probezeit als Lehrer verbrachte er in Breslau und Gotha. 1885 bekam er eine Stelle als Oberlehrer am Gymnasium Ernestinum Gotha.
[Bearbeiten] Tätigkeit als Geophysiker
Noch in Breslau beteiligte sich Adolf Schmidt an der Auswertung geomagnetischer Daten, die im Rahmen des Internationalen Polarjahres 1882/1883|83 gewonnen worden waren.
In seiner Gothaer Zeit veröffentlichte er zwei wichtige Arbeiten über das geomagnetische Potential zur Epoche 1885, derentwegen er 1898 zum Professor ernannt wurde.
Diese und weitere wissenschaftliche Arbeiten qualifizierten ihn, 1902 als Nachfolger von Max Eschenhagen Direktor des Magnetischen Observatoriums Potsdam zu werden, das er bis zu seiner Pensionierung 1928 leitete. Er entwickelte einen nach ihm benannten Normaltheodoliten, eine magnetische Feldwaage sowie Maßzahlen zur magnetischen Aktivität.
Wegen der Elektrifizierung der Treidelbahn des Teltowkanals und der Potsdamer Straßenbahn verlegte Adolf Schmidt das Observatorium zunächst teilweise nach Seddin. Gegen Ende seiner Amtszeit veranlasste er einen Neubau in Niemegk, der am 23. Juli 1930, dem 70. Geburtstag Schmidts, eingeweiht wurde.
1928 kehrte er nach Gotha zurück, wo er bis zu seinem Tode blieb.
Schmidt war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen sowie der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und Ehrenmitglied der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft.
[Bearbeiten] Interessen
Adolf Schmidt beherrschte mehrere Sprachen und setzte sich ab 1898 für die Verbreitung der internationalen Sprache Esperanto ein. 1903 gründete er mit Jean Borel und Wilhelm Wetekamp die erste Berliner Esperanto-Gruppe. 1907/1908|08 war er Präsident der noch heute bestehenden Internacia Scienca Asocio Esperantista (Internationaler Esperantisten-Wissenschaftsverband).
Er war Mitglied der Liga für Menschenrechte.
[Bearbeiten] Persönliches
Adolf Schmidt hatte drei Geschwister, darunter die Schriftsteller Maria Schmidt (1862-1924) und Reinhold Schmidt (1867-1948). Er blieb unverheiratet. 1922 erblindete er.
Seinen handschriftlichen Nachlass bewahrt die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha auf.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen
- 1907 Honorarprofessor der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
- Ehrendoktor der Technische Hochschule Charlottenburg
- 1926 Georg von Neumayer-Medaille (auf Grund erdmagnetischen Forschungen)
- 1934 Adlerschild des Deutschen Reiches
- Das Magnetische Observatorium heißt heute Adolf-Schmidt-Observatorium für Geomagnetismus Niemegk. Es gehört zum GeoForschungsZentrum Potsdam.
- 1949 Adolf-Schmidt-Straße in Gotha
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Adolf Schmidt (Geophysiker) bei der DNB |
Keine Treffer im DDB-OPAC, 25.04.2006 |
- Biografie
- Bibliografie (PDF)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schmidt, Adolf Friedrich Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geophysiker |
GEBURTSDATUM | 23. Juli 1860 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1944 |
STERBEORT | Gotha |