Universität Breslau
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Rektor | Leszek Pacholski |
Art | öffentlich |
religiöse Zugehörigkeit | keine |
gegründet | 20. Juli 1505, 21. Oktober 1702 |
Ort | Breslau, Polen |
Eingeschriebene | 43.000 Studenten |
Beschäftigte | XXXX |
jährl. Budget | XXX Mio. Euro |
Fakultäten | 10 |
Studiengänge | Xxxxx |
Campus-Umgebung | urban |
Die Universität Breslau (polnisch: Uniwersytet Wrocławski, lat. Universitas Wratislaviensis) ist eine traditionsreiche, 1702 gegründete Universität in Breslau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Bis 1945
Schon am 20. Juli 1505 unterzeichnete der aus der polnisch-litauischen Dynastie der Jagiellonen stammende Wladislaw II. (1456–[1516]]), König von Böhmen (ab 1471) und Ungarn (ab 1490), den Gründungsakt einer Universität, die jedoch aufgrund zahlreicher Kriege nicht errichtet werden konnte.
Die seit 1638 bestehenden Vorgängereinrichtungen wurden in eine Jesuitenschule übergeführt und schließlich als Universität 1702 auf Betreiben der Jesuiten vom Kaiser Leopold I. als Hochschule für Philosophie und katholische Theologie gestiftet und als Leopoldina bezeichnet. Am 15. November 1702 wurde der Universitätsbetrieb eröffnet. Nach der Abtretung Schlesiens durch Österreich an Preußen verlor die Universität ihren gegenreformatorischen Charakter, blieb aber als konfessionelle Hochschule für die Ausbildung des katholischen Klerus in Preußen bestehen.
Am 3. August 1811 wurde die Universität unter Einbeziehung der alten Leopoldina und der Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder durch königliche Kabinettsorder im Zuge der Neuformierung des preußischen Staates nach den Niederlagen gegen Napoleon I. vereinigt und als Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau mit fünf Fakultäten (katholische Theologie, evangelische Theologie, Recht, Medizin und Philosophie) neu gegründet. Sie war damit die erste deutsche Universität mit einer katholischen und einer protestantischen Fakultät.
Mit der Universität verbunden waren drei theologische Seminare, ein philologisches und ein Seminar für deutsche Philologie, desgleichen für romanische und englische Philologie, ein historisches, ein mathematisch-physikalisches, ein juristisches und ein staatswissenschaftliches Seminar. Ab 1842 besaß die Universität auch einen Lehrstuhl für Slawistik. Die Universität besaß 12 verschiedene naturwissenschaftliche Institute, 6 klinische Anstalten und 3 Kunstsammlungen. Zur Universität gehört seit 1881 auch ein landwirtschaftliches Institut (früher in Proskau) mit 10 Lehrern und 44 Hörern, das ein tierchemisches, ein Veterinär- und ein technologisches Institut umfasste. Die Zahl der Studierenden betrug (1884) 1.481, die der Dozenten 131.
Die Universitätsbibliothek umfasste 1885 ungefähr 400.000 Werke, darunter ungefähr 2.400 Bände Inkunabeln (bis 1500), ungefähr 250 Bände Aldinen und 2840 Bände mit Manuskripten. Sie entstand aus den Sammlungen der aufgehobenen Stifter und Klöster und den früheren Frankfurter und Breslauer Universitätsbibliotheken; zu ihr gehören auch die an orientalischen gedruckten und handschriftlichen Werken reiche Bibliotheca Habichtiana und das akademische Leseinstitut.
Ferner sind zu nennen: die Sternwarte; der botanische Garten (5 Hektar groß) mit botanischem Museum und der 1862 von einer Aktiengesellschaft angelegte zoologische Garten; das naturhistorische und das zoologische Museum; die chemischen und physikalischen Sammlungen; das chemische Laboratorium; das pflanzenphysiologische und das mineralogische Institut; das anatomische Institut; die klinischen Anstalten; die Bildergalerie (meist aus den Kirchen, Klöstern etc. ), reich an altdeutschen Werken; das Museum für schlesische Altertümer und das Staatsarchiv für Schlesien etc.
[Bearbeiten] Nach 1945
Nach der Eroberung Breslaus durch die Rote Armee wurde die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau aufgelöst. Mit Übergabe der Stadt an Polen wurde bereits am 24. August 1945 die bis dahin deutsche Universität und die Technische Hochschule Breslau (1910–1945) in Hochschulen des polnischen Staates umgewandelt. Mit einer Vorlesung des Professors Ludwik Hirszfeld wurde der Lehrbetrieb am 15. November des gleichen Jahres wieder aufgenommen. Am 9. Juni 1946 wurde die polnische Universität offiziell eröffnet.
Die Tradition der alten Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität wurde gemäß Senatsbeschluss seit 1951 von der Universität zu Köln gepflegt. Seit 2003 wurde mit der neuen polnischen Universität Breslau eine Partnerschaft vereinbart.
Bereits seit 1988 besteht eine Partnerschaft mit der Ruhr-Universität Bochum.
Im akademischen Jahr 2000/01 waren 38.607 Studierende an der Universität eingeschrieben.
Im Jahre 2001 wurde die Deutsch-Polnische Gesellschaft der Universität Wroclaw (Breslau) e.V. gegründet mit dem Ziel der Völkerverständigung und des Wissenstransfers. Diese Gesellschaft umfasst alle Hochschulen der Stadt Breslau: Universität, Päpstliche Theologische Fakultät, Medizinische Akademie, Technische Hochschule, Hochschulen für Wirtschaft, Landwirtschaft, Sport, Musik und Kunst.
2005 wurde das gemeinsam von der Universität Breslau und dem DAAD finanzierte "Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien" gegründet.
[Bearbeiten] Fakultäten
- Philologische Fakultät
- Fakultät für Geschichte und Pädagogik
- Fakultät für Recht, Wirtschaft und Ökonomie
- Fakultät für Physik und Astronomie
- Fakultät für Biotechnologie
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Geographie, Geologie und Umweltbildung
- Sozialwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Mathematik und Informatik
[Bearbeiten] Berühmte Studenten und Dozenten
- Julius Friedrich Heinrich Abegg, Jurist (Strafrechtler)
- Alois Alzheimer, Mediziner
- Adam Asnyk
- Johann Gustav Gottlieb Büsching, Professor
- Robert Wilhelm Bunsen, Professor der Chemie, Erfinder des Bunsenbrenners
- Max Born, Mathematiker, Physiker, Nobelpreisträger
- Jacob Caro, Professor für Geschichte
- Theobald Dächsel, evangelischer Theologe, Pfarrer und Superintendent in Militsch (Niederschlesien)
- Felix Dahn, Professor
- Wilhelm Dilthey, Professor
- Felix von Dobschütz, Superintendent in Oppeln (Oberschlesien)
- Ernst von Dobschütz, Professor der evang. Theologie in Breslau von 1910 bis 1913, später in Halle (Saale)
- Franz Joseph Dölger, Professor für Kirchengeschichte
- Wilhelm Ebstein, Student der Medizin, später Arzt und Pathologe
- Paul Ehrlich, Mediziner, Chemiker
- Gotthold Eisenstein, Student und Ehrendoktor der Mathematik
- Heinz Fraenkel-Conrat, Student der Medizin, später Virologe und Molekularbiologe
- Gustav Freytag, Professor
- Axel Freiherr von Freytagh-Loringhoven, Völkerrechtler
- Otto von Gierke, Jurist (Germanist)
- Fritz Haber, Chemiker
- Hans Helfritz, Professor der Rechtswissenschaft, letzter Rektor vor Absetzung durch die NSDAP
- Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Dichter und Professor
- Gustav Robert Kirchhoff, Professor der Physik
- Jochen Klepper, Schriftsteller und evangelischer Lieddichter
- Wilhelm Kroll, Professor für Klassische Philologie
- Annelies Kupper (deutsche Opernsängerin), Studentin der Musikwissenschaft
- Ferdinand Lassalle, Politiker, Schriftsteller, Arbeiterführer
- Theodor Mommsen, Professor
- Richard Pischel, Professor der Indologie
- Moritz Karl Ernst von Prittwitz, preußischer Generalleutnant der Infanterie und Festungsbaudirektor in Ulm
- Friedrich von Raumer, Professor
- Richard Roepell, Professor für Geschichte
- Eugen Rosenstock-Huessy, Rechtshistoriker und Soziologe
- Friedlieb Ferdinand Runge, Professor für Chemie
- Theodor Siebs, Germanist
- Otto Stern, Physiker, Nobelpreisträger, promoviert an der Uni. Breslau
- Joseph Wittig, Professor für Kirchengeschichte
[Bearbeiten] Literatur
- Die Universität zu Breslau vor der Vereinigung der Frankfurter Viadrina mit der Leopoldina von Joseph Reinkens, Breslau 1861
- Festschrift zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau von Georg Kaufmann (Hrsg.), 2 Bde., Breslau 1911
- Die Universität zu Breslau von Friedrich Andreae und A. Griesebach, Berlin 1928 in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Würzburg 1955
- Die katholisch-theologische Fakultät der Universität Breslau 1811-1945 von Erich Kleineidam, Köln 1961, ISBN 3879090289
- Jahrbuch der Schlesischen Friedrich- Wilhelms- Universität zu Breslau von Josef Joachim Menzel (Hrsg.), Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart, in jährlicher Erscheinungsweise
- Historia Uniwersytetu Wrocławskiego 1702-2002 von T.Kulak, M.Pater,W.Wrzesiński;Wydawnictwo U.Wrocławskiego 2002; Geschichte der Universität Breslau 1702-2002;Uniwersytet Wrocławski-Verlag
- Jubileusz trzchsetlecia Uniwersytetu Wrocławskiego 1702-2002 von A.Chmielewski;Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego; 300-Jubliäum der Uniwersität Breslau 1702-2002
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Universität Breslau – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Internetpräsenz der Universität Breslau
- Internetpräsenz Deutsch-Polnische Gesellschaft der Universität Wroclaw (Breslau) e.V.
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