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Affoltern am Albis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen von Affoltern am Albis
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Affoltern
BFS-Nr.: 0002Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8910
Koordinaten: 676210 / 236500 Koordinaten: 47° 16' 30" N, 8° 26' 45" O47° 16' 30" N, 8° 26' 45" O
Höhe: 494 m ü. M.
Fläche: 10.56 km²
Einwohner: 10246 (31. Dezember 2006)
Website: www.affoltern-am-albis.ch
Karte
Karte von Affoltern am Albis

  Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Stadt

Affoltern am Albis ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Bezirks Affoltern im Kanton Zürich in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung

Gespalten, rechts in Gold ein grüner Apfelzweig mit drei roten Früchten, links von Silber und Schwarz geschacht

[Bearbeiten] Geographie

  • Lage: Knonaueramt, ca. 13 km Luftdistanz von Zürich und Zug
  • Fläche: 1056 ha davon 46% Landwirtschaft, 29% Wald, 19% Siedlung, 6% Verkehr
  • Ortschaften und Weiler: Zwillikon, Fehrenbach, Loo, Lochhof und Weid.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Mit über 480 Personen ist das Bezirksspital der grösste Arbeitgeber in Affoltern am Albis. Rund 4800 Arbeitnehmer werden in 127 industriellen und gewerblichen Betrieben sowie in 445 Dienstleistungsbetrieben beschäftigt.

[Bearbeiten] Verkehr

1864 wurde die sogenannte Aemtlerlinie, die Eisenbahnstrecke ZürichZug/Luzern eingeweiht; nach Fertigstellung des Gotthardtunnels 1882 lag Affoltern am Albis für 15 Jahre – bis zur Eröffnung des Zimmerbergtunnels im Jahre 1897 – an der Verbindung München–Zürich–Mailand. Heute wird Affoltern am Albis von der Linie S9 (UsterZürichZug) der S-Bahn Zürich bedient, die im Halbstundentakt verkehrt. Ab Dezember 2007 wird der Zugverkehr in den Spitzenzeiten durch Einführung einer zweiten S-Bahnlinie auf einen Viertelstundentakt verdichtet.

Vom Bahnhof aus verkehren 7 regionale Buslinien bis Zürich Wiedikon und Thalwil, sowie Anschlüsse (?) nach Cham, Muri und Bremgarten. Während den Spitzenzeiten verkehren die Busse ebenfalls im Halbstundentakt, während der übrigen Zeiten meist im Stundentakt.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1736 1060
1850 1855
1910 3084
1941 3053
1970 7363
1990 9461
2005 10133

[Bearbeiten] Geschichte

Affoltern am Albis
Affoltern am Albis
Gemeindehaus
Gemeindehaus
Gerichtshaus
Gerichtshaus

Affoltern am Albis entwickelte sich ursprünglich der Jonen entlang. Funde geben Grund zur Annahme, dass das von den Alemannen gegründete Dorf schon zur Römerzeit besiedelt war. Die Beweise allerdings sind dürftig, so dass man sich auf den ersten schriftlichen Beweis für eine Siedlung an der Jonen stützt, der 1190 in einer Güterliste des Klosters Engelberg auftaucht. Die Siedlung wird in dieser Urkunde als Afiltre erwähnt.

Von 1512 bis 1798 stand der Bezirk um Affoltern am Albis unter der Herrschaft und Verwaltung Zürichs. Was es bedeutete, unter der Fuchtel der Zürcher Ratsherren zu leben, hatten die Affoltemerinnen und Affoltemer indes schon zuvor zu spüren bekommen: im "Alten Zürichkrieg" um 1440 verlor mancher Aemtler sein Leben, manche Familie Haus und Habe.

In den Jahren 1628/1629 und 1667/1668 forderten Pestepidemien zahlreiche Todesopfer – etwa ein Drittel der Einwohnerschaft. Um 1700 fasste die Baumwollindustrie in Affoltern Fuss. 1729 folgte eine Emigrationswelle, die bis 1750 viele Bürgerinnen und Bürger nach Amerika führte. Um 1800 waren es aber die Textilarbeiter, die unter dem politischen Chaos litten, in das Napoleons Feldzüge Europa stürzten. Und als 1815 der Sturz Napoleon I. auf Besserung hoffen liess, schlug das Schicksal abermals zu: die folgenden Jahre brachten einen Wettereinbruch mit katastrophalen Auswirkungen; die Preise für Nahrungsmittel stiegen ins Unermessliche, Hungersnot und eine hohe Sterberate waren die Folgen.

Ab 1817 ging es aufwärts für die Gemeinde. Nach dem Ausbau der Schule und des Schulsystems wurde 1829 die neue Aemtler Landstrasse fertiggestellt. Affoltern am Albis wurde am 20. Dezember 1837 zum Bezirkshauptort. Mit dem Einzug der Maschinenindustrie entstanden Webereien und Spinnereien, die für viele Affoltemer Bürger Arbeitsplätze schufen. Als 1864 die "Aemtler Eisenbahnstrecke", die Zürich mit Luzern verband, fertiggestellt wurde, fand Affoltern am Albis Anschluss an die "grosse, weite Welt". 1880 wurde der Gotthardtunnel durchgeschlagen und die Aemtlerstrecke stieg zur Strecke ersten Ranges auf. 15 Jahre lang lag Affoltern am Albis an der Verbindung München - Zürich - Mailand, bis 1897 die Neubaustrecke von Thalwil über das Sihltal die Aemtlerlinie wieder zu regionaler Bedeutung herabsinken liess.

Noch einmal, um die Jahrhundertwende, erreichte Affoltern am Albis als Kneipp-Kurort einen europäischen Bekanntheitsgrad. Um 1900 erfreuten sich die Kneippanstalt "Arche" und die beiden Kurhäuser "Lilienberg" und "Lilienhof" auf den Anhöhen von Affoltern am Albis grosser Popularität.

1880 bis 1900 brachten dem einstigen Bauerndorf einen Entwicklungsschub. Viele hoffnungsvolle Betriebe wie etwa die Seidenstoffweberei, eine Textilfabrik und eine Nahrungsmittelfabrik wurden gegründet. Heute sind sie wieder verschwunden wie auch die Obstverwertungsgenossenschaft. Ende 2004 schloss auch das alt Eingesessene Haushalt- und Eisenwarengeschäft Niederer seine Tore.

Heute haben in Affoltern am Albis neben traditionsverbundenen Unternehmen neue, moderne Firmen und Geschäfte Platz gefunden, die das Regionalzentrum weitherum bekannt machen. Affoltern am Albis ist Sitz verschiedener öffentlicher Einrichtungen und Dienste, die sich gegenseitig ergänzen und ein Netz sozialer Sicherheit bieten. Für die Freizeitgestaltung stehen ein Freibad und Sportanlagen sowie über 120 Vereine zur Verfügung.

Auch wenn man in Affoltern am Albis nicht mehr die einstige ländliche Idylle vorfindet, bietet der Ort seinen knapp über 10'000 Einwohnern mit seiner sonnigen, zentralen Lage zwischen den Metropolen Zürich, Zug und Luzern, den guten Verkehrsverbindungen und den grösstenteils gut in die Landschaft eingefügten Überbauungen, dem vielen Grün und der unüberbaubaren Umgebung eine vorzügliche Wohnqualität und eine ansprechende Umwelt.

[Bearbeiten] Kultur

  • Kultur in Affoltern (KiA)

KiA ist die Kulturkommission der Gemeinde Affoltern und wird von dieser finanziell getragen. Sie organisiert kulturelle Anlässe wie Theater- und Tanzaufführungen, Konzerte und literarische Lesungen in verschiedenen Räumlichkeiten oder auch auf Plätzen der Gemeinde Affoltern.

Ein Programm, das regelmässig als Beilage im Anzeiger des Bezirks Affoltern erscheint, sowie Inserate und Texte im Anzeiger weisen auf die einzelnen Veranstaltungen hin. In der zur Zeit geschlossenen Galerie am Marktplatz werden wechselnde Ausstellungen von Werken einheimischer bildender Künstlerinnen und Künstler präsentiert.

  • Das Dorfmuseum Affoltern a.A. – Zwillikon

Jeden ersten Samstag des Monats von 10.00–16.00 Uhr geöffnet.

  • Sonntagskonzerte vom Verkehrs- und Verschönerungsverein

In Zusammenarbeit mit den Vereinen von Affoltern am Albis und Umgebung bietet der Verkehrs- und Verschönerungsverein von Anfang Mai bis Ende September Sonntagskonzerte an.

  • Wochenmarkt

Jeden Samstagvormittag findet vor dem Gemeindehaus in Affoltern der Wochenmarkt statt, an dem man an den verschiedenen Ständen frisches Gemüse, Brot und vieles mehr einkaufen kann.

Weitere Angebote:

  • Kulturkeller La Marotte
  • Kinofoyer Lux
  • Aemtler Bühne (Theater im Konaueramt)

[Bearbeiten] Gemeinderat

  • Irene Enderlin, Gemeindepräsidentin (SVP)
  • Reinhold Spörri, Finanzvorsteher und 1. Vizepräsident (FDP)
  • Elsbeth Knabenhans, Sicherheitsvorsteherin und 2. Vizepräsidentin (SP)
  • Doris Schneebeli, Tiefbau- und Landwirtschaftvorsteherin (SP)
  • Walter Dürr, Sozialvorsteher (SVP)
  • Jakob Schneebeli, Hochbauvorsteher (SVP)
  • Heidi Fraefel, Gesundheitsvorsteherin (FDP)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Hanspeter Treichler: Affoltern am Albis. Aus der Geschichte eines ländlichen Hauptortes., 1993, ISBN 3-9520387-0-9
  • Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern (GGA): Knonaueramt, gestern, heute, morgen, 1987, ISBN 3-906258-01-7

[Bearbeiten] Weblinks

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