Uster
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Zürich |
Bezirk: | Uster |
BFS-Nr.: | 0198Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 8610 |
Koordinaten: | 696755 / 245077 Koordinaten: 47° 20' 58" N, 8° 43' 9" O47° 20' 58" N, 8° 43' 9" O |
Höhe: | 464 m ü. M. |
Fläche: | 28.56 km² |
Einwohner: | 31'175 (28. Februar 2007) |
Website: | www.uster.ch |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Uster ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Zürich in der Schweiz.
Die Bedeutung der Stadt Uster ist mit dem Bau des S-Bahn-Netzes des Zürcher Verkehrsverbunds stark gewachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
- Gespalten von Silber und von Rot mit zwei silbernen Balken
[Bearbeiten] Geographie
Mit über 31'000 Einwohnern ist Uster die drittgrösste Stadt im Kanton Zürich, zählt zu den 20 grössten Städten der Schweiz und bildet das Tor zum Zürcher Oberland.
- 27% Wald
- 44.5% Kulturland
- 26.2% Siedlungsflächen
[Bearbeiten] Ortsteile
- Kirchuster
- Niederuster
- Oberuster
- Nossikon
- Riedikon (ca. 800 Einwohner)
- Werrikon (ca. 250 Einwohner)
- Winikon-Gschwader
- Freudwil (ca. 150 Einwohner)
- Wermatswil (ca. 1000 Einwohner)
- Nänikon (ca. 1900 Einwohner)
- Sulzbach (ca. 300 Einwohner)
[Bearbeiten] Bevölkerung
- Ausländeranteil: 21.5%
[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen
- 45% reformiert
- 31.7% römisch-katholisch
- 11.6% andere
- 11.7% Konfessionslos
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die zentrale Lage und die gute Erschliessung mittels öffentlichem Verkehr hat seit 1990 einen Bauboom und steigende Immobilienpreise ausgelöst.
[Bearbeiten] Öffentlicher Verkehr
Uster ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmittel erschlossen. So führen beispielsweise 4 S-Bahn Linien nach oder über Uster (S5, S9, S14, S15), welche am Wochenende durch spezielle Nachtzüge ergänzt werden. Die einzelnen Linien verkehren im Halbstundentakt, so dass Werktags stündlich 8, am Wochenende 6 Züge nach Zürich sowie täglich 6 Züge ins Zürcher Oberland führen. Mit den Linien S5 und S15 gelangt man innert 15 Minuten direkt ins Zentrum von Zürich.
In Uster selbst stehen den Reisenden 7 lokale und 6 regionale Buslinien zur verfügung.
Der Greifensee ist durch die Schiffslinie Uster–Maur ebenfalls öffentlich erschlossen.
[Bearbeiten] Individualverkehr
Trotz seiner Grösse ist in Uster nur eine Verkehrsampel zu finden. Alle bis auf eine wurden in den letzten Jahren durch teilweise phantasievoll, teils aber wenig fachmännisch gestaltete, nur schwer befahrbare Verkehrskreisel ersetzt, was Uster auch überregional als "Kreiselstadt" bekannt machte.
Ebenfalls überregional bekannt sind die zehn Bahnübergänge, welche mehr als 40 Minuten in der Stunde geschlossen sind. Als einzige Alternative dazu befindet sich vor dem Feuerwehr-Depot eine Unterführung. Dies führte in den Achtzigerjahren zum sarkastischen Slogan: "Uster - Die lebendige Stadt hinter der Barriere".
Die im Norden angrenzende Oberlandautobahn (A53) erschliesst die Stadt mit drei Abgängen, welche ausserhalb der Stadt in die drei Hauptverkehrsachsen münden.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Als einer der 12 regionalen Feuerwehr-Stützpunkte hat die Ustermer Feuerwehr die Aufgabe, die Ortsfeuerwehren der umliegenden 14 Gemeinden bei grösseren Schadensereignissen und im Oel-/Chemiewehrbereich logistisch und personell zu unterstützen.
Neben der Kantonspolizei und Seepolizei besitzt Uster eine eigene Stadtpolizei, welche die Ordnung in der Stadt und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet.
Das Schwerpunktspital Uster bietet über 135'000 Einwohnerinnen und Einwohnern des oberen Glatttales und des Zürcher Oberlandes eine medizinische Versorgung.
Neben dem Sportgelände Buchholz, welches Sportstadion, Sporthalle, Hallenbad, Reitanlage mit Halle, Tennis-, Squash- & Badmintonplätze, sowie Boccia- und Minigolfbahnen beheimatet, bietet die Stadt auch zwei Freibäder.
[Bearbeiten] Geschichte
Die alemannische Siedlung Uster wird im Jahr 775 erstmals urkundlich erwähnt.
Der ursprüngliche Kern von Uster ist das heutige Oberuster (im Bereich der "Insel"). Es kreuzten sich dereinst dort die Römerwege vom Glatttal zum Oberland (dem Aabach entlang) und von Winterthur zum Zürichsee. Auf dieser Insel, die auf der einen Seite noch heute vom Aabach und auf der anderen Seite von einem künstlichen Kanal (heute die Strasse) eingefasst ist, stand die erste Mühle. Sie wurde später etwas nach Süden und auf die andere Kanalseite verlegt, wo sie heute noch - eher unscheinbar - steht (das Mühlerad existiert nicht mehr).
So stammt der Name "Uster" dann auch von diesem Bach ab. Aus dem alemannischen "Oster-Aa" ("Wilder Bach") wuchs "Osterach" und schliesslich "Uster". In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in Oberuster Grabstellen entdeckt, welche diese Siedlungen bekunden.
Grosse Teile der Ländereien um Oberuster gehörten zum Kloster Rüti. Der Ortskern selber aber gehörte zum grössten Teil freien Bauern, was zu jener Zeit unüblich war.
Um das Jahr 1100 errichteten die Herren von Winterthur mitten im Gebiet des Grafen von Rapperswil das Schloss, welche sich heute als Wahrzeichen über der Stadt erhebt. Dadurch, dass Land und Schloss unterschiedlichen Herren gehörten, bildete sich in Uster kein eigentlicher Altstadtkern; einzig im Gebiet der heutigen Zentralstrasse liessen sich ein paar Handwerker nieder, aber ansonsten wurde der dörfliche Charakter bewahrt.
Die Geschichte der Baumwollspinnerei und der industriellen Revolution in Uster und im Zürcher Oberland kann heute anhand des Industrie-Lehrpfades an 49 Objekten zwischen Uster und Bauma eindrücklich nacherlebt werden.
Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte das Dorf durch die zunehmende Industrialisierung mehr und mehr Bedeutung und zählte mit dem Zürcher Oberland zu den am dichtesten industrialisierten Gegenden Europas. 1830 forderten am Tag von Uster (22. November), 10'000 Landbewohner mehr demokratische Rechte, einen Rücktritt der alten Gewalten und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Dies war der erste Schritt zu einem modernen Kanton Zürich. 1831 wurde als Ergebnis des Ustertages eine neue Verfassung auf Basis der Volkssouveränität, der Gewaltentrennung und der Gleichberechtigung der Landbewohner, sowie Presse- und Gewerbefreiheit im Kanton Zürich eingeführt.
1832 geriet Uster in die Schlagzeilen, als am 22. November, enttäuscht über nicht eingehaltenen Versprechen der Regierung, Heimweber die Fabrik der Firma Corrodi & Pfister, mit den ersten mechanischen Webstühlen aus Angst um ihre Arbeitsplätze niederbrannten. Gegen fünfzig Beteiligte an dieser Tat wurden daraufhin zu Ketten- und Gefängnisstrafen von bis zu 24 Jahren verurteilt. Dieses Ereignis ging später als Der Brand von Uster bzw. Usterbrand in die Geschichtsbücher ein. Die Tat ist das bekannteste Beispiel eines Maschinensturms in der Schweiz.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt Uster eine Strassenbahn (Uster-Oetwil-Bahn), welche später die Zürich-Romanshorn-Bahn ergeben sollte. Am 1. Oktober 1949 fuhr die Bahn zum Letzten Mal die Strecke Uster-Oetwil und wurde danach durch Autobusse ersetzt.
Trauriges Aufsehen erregte ein schwerer Unfall am 9. Mai 1985, als gegen 20.25 Uhr im Hallenbad Uster die Stahlanker der untergehängten Decke aufgrund von Spannungsrisskorrosion versagten. 12 Personen starben, 19 wurden verletzt. Der verantwortliche Ingenieur hatte die aggressive Natur von chlorgasgeschwängerter warmer und feuchter Luft unterschätzt (s. a. Spannungsrisskorrosion).
[Bearbeiten] Kunst, Kultur
Trotz der Nähe zur Stadt Zürich besitzt die Stadt Uster ein eigenes reiches Angebot an kulturellen und kulinarischen Höhepunkten (vor allem Bars und Restaurants). Insbesondere für Jazzliebhaber gehört Uster zu den wichtigsten Zentren, da Uster nicht nur einen der bekanntesten Jazz-Clubs besitzt, sondern auch das Schweizerische Jazzmuseum, das Swissjazzorama beheimatet. 2001 wurde die Stadt für ihre Stadt- und Raumplanung mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.
In letzter Zeit wird auch viel darüber berichtet, dass noch viele andere Konzerte im Jazzcontainer über die Bühne gehen. So trat im Jahre 2005 der bekannte Schweizer HipHoper Bligg und Lexx dort auf. Und auch sonst bildet sich langsam eine stetig wachsende Jugendkultur heraus.
Auch im Bereich der klassischen Musik gibt es in Uster ein reges Konzertleben: Neben den Konzerten der Kulturgemeinschaft Uster (KGU) beleben verschiedene Konzertreihen das Kulturleben der Landstadt am Greifensee. Hier gilt es das Orgelfestival Uster mit den fünf Orgelkonzerten im Spätsommer, die Reihe "must" - Musiker aus Uster für Uster, das PAM - Platz für andere Musik sowie die Reihe "Sonntagskonzerte" der reformierten und der katholischen Kirchgemeinde zu erwähnen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Auf einem Hügel südlich des Stadtzentrums, trohnt als Wahrzeichen das Schloss Uster, mit Rebberg und der reformierten Kirche am Fusse, über der Stadt.
Mit dem Industrielehrpfad besitzt Uster ein interessantes Anschauungsdokument für die industrielle Vergangenheit der Region, welche vor allem in der Baumwollverarbeitung lag. Zwei dieser ehemaligen Industriegelände wurden inzwischen unter Beibehaltung der alten Bauten zu Wohnsiedlungen umgestaltet. Die Umnutzung dieser Gelände zu den Siedlungen "Im Lot" und "Arche Nova" waren mit ein Grund für den Erhalt des Wakkerpreises, einer Auszeichnung des Schweizer Heimatschutzes.
Eisenbahnfreunde dürften sich für die wieder instandgestellte "Lokremise" von 1857 interessieren. Dieses Gebäude mit fünf Lokständen, welche um eine Drehscheibe angeordnet sind, ist die älteste Ringsegmentremise der Schweiz, die Genossenschaft Lok-Remise Uster betreut das Ensemble in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich. Seit 1995 dient das Gebäude dem Dampfbahnverein Zürcher Oberland als Remise und Werkstatt für die Dampflokomotiven.
Auch die 1977 stillgelegte Brauerei "P. Bartenstein AG" ("Uster Bräu") ist einen Besuch wert.
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Partnerschaften
Uster ging im Jahr 2000 eine Städtepartnerschaft mit Prenzlau (Deutschland) ein. Der Partnerschaftsvertrag wurde im Jahr 2004 um weitere fünf Jahre bis ins Jahr 2010 verlängert.
[Bearbeiten] Naherholung & Freizeit
Zur Naherholung stehen den Ustermern der See, das Stadtparkgebiet mit zwei Weihern und mehr als sieben Wälder zur Verfügung.
[Bearbeiten] Sport
Für individuelle sportliche Aktivitäten bietet die Region den See mit den Möglichkeiten für Radtouren, Inlineskating, Schwimmen, Rudern, Segeln, Surfen, etc. sowie Laufparcours im Wald, Vitaparcours, Finnenbahn, 400-m-Laufbahn, Hallenbad und Freibäder, Golfrange, Minigolf, Squash-, Tennis- & Badmintonplätze. Überdies bietet Uster zwei Fussballplätze, Sportstadion, und Sporthalle, ist Austragungsort für Geländesportarten wie Triathlon und Langstreckenlauf, und beheimatet mehr als 76 Sportvereine.
Im Jahr 1998 fanden in Uster die offizielle Halbmarathonweltmeisterschaften statt.
[Bearbeiten] Märkte
Neben dem Frühlingsmarkt, und der "Uster-Messe" im Herbst, findet jeweils am letzten Donnerstag im November und dem anschliessenden Freitag der "Uster Märt" statt (der zweite Markttag ist somit alle paar Jahre der 1. Dezember). Dieser seit 1099 bestehende Jahrmarkt war ursprünglich Bauernmarkt und Tierschau. Heutzutage gibt es neben dem klassischen Marktbetrieb auch einen grossen Karussell- und Fahrgeschäftebetrieb, so dass dieser Anlass inzwischen zu den grössten Jahrmärkten der Schweiz zählt.
[Bearbeiten] Festivals
In den letzten Jahren konnte sich in Uster und Umgebung mehrere Festivals etablieren an denen meist rocklastige Musik gespielt wird.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Legislative ist der Gemeinderat mit 36 Sitzen und setzt sich wie folgt zusammen (Wahl Februar 2006):
- SP: 11 Sitze (29,6 Prozent)
- SVP: 10 Sitze (26,7 Prozent)
- FDP: 5 Sitze (15,1 Prozent)
- Grünliberale: 2 Sitze (6,8 Prozent)
- EVP: 2 Sitze (5,6 Prozent)
- Grüne: 2 Sitze (5,5 Prozent)
- EDU: 2 Sitze (4,3 Prozent)
- CVP: 1 Sitz (4,0 Prozent)
- SD: 1 Sitz (2,4 Prozent)
[Bearbeiten] Stadtrat
Die Exekutive ist der siebenköpfige Stadtrat. Ihm gehören an (Wahl Februar 2006):
- Martin Bornhauser (SP, Stadtpräsident)
- Thomas Kübler (FDP, Bau)
- Esther Rickenbacher (SP, Gesundheit)
- Hans Streit (SVP, Sicherheit)
- Barbara Thalmann (SP, Soziales)
- Sabine Wettstein (FDP, Bildung)
- Heinz Wolfensberger (SVP, Finanzen)
[Bearbeiten] Stadtpräsidium
- 1928-1938 Theophil Pfister (BGB)
- 1938-1948 Ernst Stalder (FDP)
- 1948-1958 Ernst Wettstein (BGB)
- 1958-1962 Hans Berchtold (FDP)
- 1962-1966 Werner Graf (FDP)
- 1966-1974 Albert Hofmann (SVP)
- 1974-1986 Walter Flach (FDP)
- 1986-1998 Hans Thalmann (parteilos)
- 1998-2006 Elisabeth Surbeck (FDP)
- seit 2006 Martin Bornhauser (SP)
[Bearbeiten] Kantonsrat
Im Kantonsrat des Kantons Zürich ist die Stadt Uster durch vier Personen vertreten:
- Kurt Bosshard (SVP)
- Stefan Feldmann (SP)
- Werner Hürlimann (SVP)
- Regula Thalmann (FDP)
[Bearbeiten] Nationalrat
Im Nationalrat der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist die Stadt Uster nicht vertreten.
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Köhler: Die städtebauliche Entwicklung Usters vom Fabrikdorf zur Stadt. Unter Einfluss der Glatttalbahn zwischen 1856 und 1916. Dissertation, Universität Zürich 2005 (Volltext)
- Uster-Buch 1990. Uster, 1990.
- Hans Thalmann: Uster zum Beispiel: neue Wege politischer Führung/Arbeitspapiere zum Public Management. Verlag Paul Haupt, Bern, 1999. ISBN 3-258-06077-0.
- Paul Kläui: Geschichte der Gemeinde Uster. Orell Füssli, 1964.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Uster
- Statistische Daten des Kantons zur Stadt Uster
- Stadt Uster im GIS des Kantons Zürich
- Industrielehrpfad Zürcher Oberland
- Lok-Remise Uster
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