African Union Mission in Sudan
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Die African Union Mission in Sudan (AMIS) ist eine durch die Afrikanische Union (AU) geführte und gestellte Friedensmission in Sudan.
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[Bearbeiten] Ziele
Ihr Auftrag besteht in der Überwachung des Waffenstillstandes in der Krisenregion Darfur im Osten des Landes, der am 25. April 2004 in N'Djamena, Tschad von der Regierung in Khartum, der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SLA) und der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) vereinbart wurde. Daneben soll der Schutz der Zivilbevölkerung und die Sicherung der Hilfmissionen der UN gewährleistet werden.
Grundlage dieser Mission ist eine Vereinbarung vom 28. Mai 2004 in Addis Ababa, Äthiopien zwischen der AU und den beteiligten Parteien in Sudan, sowie die UN-Sicherheitsratsresolutionen 1556 (30. Juli 2004) und 1574 (19. November 2004).
[Bearbeiten] Truppenstärke und beteiligte Staaten
Die AU hatte zunächst 300 Soldaten und 80 Waffenstillstands-Beobachter nach Sudan entsandt und verstärkte diese später auf 3000 Mann. Im Oktober 2005 beträgt die Stärke der internationalen Truppe 6.300 Mann, die aber zu diesem Zeitpunkt noch auf 7.700 aufgestockt werden soll.
Am Truppenkontigent beteiligen sich die AU-Staaten Gambia, Kenia, Nigeria, Ruanda, Senegal und Südafrika.
Dabei werden sie mit Transportleistungen von Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und den USA unterstützt.
[Bearbeiten] Verlauf
[Bearbeiten] Dezember 2004
Die deutsche Bundesregierung unterstützte die Mission mit dem ersten Einsatz von Lufttransportkräften der Luftwaffe zur Verschiebung von 196 gambischen Soldaten und ca. zwölf Tonnen Fracht. Die deutsche Beteiligung begann am 16. Dezember 2004 und endete erfolgreich am 23. Dezember 2004. Die Bundeswehr setzte hierzu ca. 200 Soldaten, drei Transportflugzeuge vom Typ C-160 "Transall" und einen Airbus A310-300 (10+23 "Kurt Schumacher") ein.
[Bearbeiten] März 2005
Am 24. März 2005 bekam die United Nations Mission In Sudan durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen unter anderem das Mandat, die AMIS zu unterstützen.
[Bearbeiten] Oktober 2005
Die AU teilte am 9. Oktober 2005 mit, dass eine Patrouille angegriffen worden ist. Dabei wurden zwei nigerianische Soldaten und zwei zivile Mitarbeiter getötet, weitere drei nigerianische Soldaten wurden verletzt. Nach Aussagen der AMIS soll die SLA für den Überfall verantwortlich gewesen sein.
Am 10. Oktober 2005 begann ein erneuter Einsatz der Bundeswehr, um die AMIS zu unterstützen. Dabei wurden 280 ghanaischen Polizeikräfte von Accra in Ghana nach N'Djamena in den Tschad geflogen, später erfolgte ein Weiterflug nach al-Faschir in Sudan. Dieser Einsatz wurde am 17. Oktober 2005 beendet.
[Bearbeiten] Dezember 2005
Am 16. Dezember 2005 hat die deutsche Bundesregierung die Bundeswehr-Unterstützung für die AMIS um weitere 6 Monate verlängert. Dabei sollen wie gehabt nur logistische Dienste angeboten werden, aber keine Soldaten für Missionen in Darfur selbst zur Verfügung stehen.
[Bearbeiten] 2006
Am 19. Juli 2006 bringt ein US-amerikanisches Transportflugzeug vom Typ C-130 rund 1.300 ruandische Soldaten im Rahmen der AU-Friedesnmission von Kigali nach Darfur.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Vereinbarung zwischen der AU und den beteiligten Parteien in Sudan über die AMIS als PDF (englisch)
- Waffenstillstandsvereinbarung der Regierung in Khartum, der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SLA) und der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) als PDF (englisch)
- Die Welt: Zusagen in Millionenhöhe für Truppen in Darfur
- Bundeswehr schloss zweite Transportunterstützung in Afrika erfolgreich ab
- www.Bundesregierung.de: Friedensmission in Sudan - Unterstützung Deutschlands verlängert