Alexander von Schelting
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Alexander von Schelting (* 14. März 1894 in Odessa; † 4. November 1963 in Montreux) war ein Soziologe.
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[Bearbeiten] Leben
Alexander von Schelting entstammt einer holländischen Familie, die nach Russland ausgewandert war und dort einflussreiche Positionen in der Bürokratie des Zaren übernahm. Er studierte bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Kiew, zog dann nach Heidelberg wo er 1922 sein Studium der Nationalökonomie, Philosophie, allgemeinen Staatslehre und des Staatsrechts mit einer Dissertation über Max Weber abschloss.
Er gehörte seit 1931 mit Emil Lederer und Joseph Schumpeter dem Redaktionskreis der damals führenden deutschsprachigen soziologischen Fachzeitschrift Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik an. Kurz nach seiner Habilitation in Heidelberg im Jahr 1933 zum Thema "Die Grenzen der Soziologie des Gewissens" emigrierte er in die USA. Dort studierte er dann ab 1934 als Research Fellow mit einem Stipendium der Rockefeller-Stiftung die amerikanische Soziologie. In den Jahren 1936-1939 lehrte er an der Columbia University in New York. Zusammen mit Edward Shils, Talcott Parsons und A.M. Henderson wirkte er an der Übersetzung des ersten Teils von Max Webers Schlüsselwerk "Wirtschaft und Gesellschaft" mit, der 1947 in den USA unter dem Titel "The Theory of Social and Economic Organization" erschien. Anschließend war er von 1948 bis 1953 wissenschaftlicher Mitarbeiter der UNESCO. Nach seiner Rückkehr nach Europa lehrte er Soziologie an der Universität Zürich.
Sein Werk befasst sich vor allem mit methodologischen Fragestellungen der Soziologie und widmet sich insbesondere wissenssoziologischen Themen. In seiner Zürcher Zeit konzentrierte von Schelting sich zunehmend auf das Thema der russischen Geistesgeschichte, was im Zusammenhang mit seiner Biographie zu sehen ist. Erst spät wurde sein Ansatz in der soziologischen Fachöffentlichkeit anerkannt.
[Bearbeiten] Werke
- Einführung in die Methodenlehre der Nationalökonomie (1925)
- Max Webers Wissenschaftslehre (1934)
- Russland und Europa im russischen Geschichtsdenken (1948) ISBN 3930717417
[Bearbeiten] Literatur
- Roland Aegerter (1998): Die schweizerische Wissenschaft und der Osten Europas. Zur Geschichte der Slavistik und Osteuropakunde. Bern: Peter Lang (Dissertation).
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Schelting, Alexander von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe |
GEBURTSDATUM | 14. März 1894 |
GEBURTSORT | Odessa |
STERBEDATUM | 4. November 1963 |
STERBEORT | Montreux |