Altbayern
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Altbayern (häufig auch Altbaiern) sind die drei ältesten Landesteile des Freistaates Bayern, die man früher auch Kurbayern nannte, und gleichzeitig die Bezeichnung für die Einwohner dieses Gebietes (vgl. Bajuwaren). Altbayern umfasst damit die Gegenden des Freistaats, in denen die Bairische Mundart beheimatet ist
Altbayern besteht hauptsächlich aus den heutigen Regierungsbezirken:
Allerdings war die Oberpfalz von 1329 bis 1628 politisch nicht mit den südlich angrenzenden bajuwarischen Gebieten, sondern mit der Kurpfalz verbunden, daher auch der Name (die "obere Pfalz"). Bezogen auf diese drei Jahrhunderte umfasst Altbayern also nur das Gebiet Ober- und Niederbayerns.
Die heutigen Verwaltungsgrenzen geben den Umfang Altbayerns allerdings nur ungefähr wieder. Da der Begriff vor allem auf die sprachliche und kulturelle Unterscheidung zu den Stämmen der Franken und Schwaben abzielt, müssen auch die dahingehend zu Baiern zählenden Landkreis Aichach-Friedberg und Teile der Landkreise Donau-Ries und Augsburg-Land im Regierungsbezirk Schwaben sowie der Landkreis Wunsiedel in Oberfranken zu Altbayern gerechnet werden. Nördlich von Augsburg bildet der Lech eine sehr markante Sprachgrenze, während die Sprachgrenze südlich von Augsburg weitaus fließender ist. Sprachlich sind die Gebiete in den oberbayerischen Landkreisen Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech ein Übergangsgebiet zu den Dialekten in Schwaben bzw. Allgäu zählen jedoch durch ihre Charakteristik eher zum Bairischen Sprachraum.
Zu Altbayern gehört streng genommen auch das heute oberösterreichische Innviertel, das bis zum Frieden von Teschen (1779) Teil Niederbayerns war.
Der Staat „Baiern“ heißt seit Ludwig I. (1825-1848) „Bayern“, denn die Leidenschaft König Ludwigs I. für die antike griechische Kultur sollte sich auch im Namen seines Staates widerspiegeln.
Eigentlich wäre der Begriff „Baiern“ für die Region „Altbayern“ eine logischere Bezeichnung; da dies jedoch mündlich nicht von „Bayern“ zu unterscheiden ist und auch schriftlich eine zu große Verwechslungsgefahr besteht, wird der Begriff „Altbayern“ dafür verwendet. Der übliche Begriff für den Stamm der einheimischen Bevölkerung ist "die Baiern" oder auch "die Bajuwaren", auch die Wissenschaft verwendet nur diese Begriffe.
Die weiteren Gebiete Bayerns, die vor allem nach 1801 zum Staat Bayern hinzugekommen sind und nicht zu Altbayern zählen, sind:
- Franken mit den Regierungsbezirken Mittel-, Unter- und Oberfranken und
- Bayerisch-Schwaben.
Da sich letztere sowohl kulturell als auch sprachlich merklich von Altbayern unterscheiden und sich auch politisch erst relativ kurz beim Staatsgebilde Bayern befinden, wird vor allem in kultureller Hinsicht diese Trennung gezogen. Die Franken und Bayerischen Schwaben sind zwar heute „Bayern“ (mit „y“, also Staatsbürger des Freistaates Bayern), sie sind aber keine „Baiern“ (mit „i“, gehören also nicht zum Stamm der Baiern) und auch keine Bewohner „Altbayerns“. In Altbayern wird Bairisch gesprochen, in Franken Ostfränkisch und in Bayerisch Schwaben ein schwäbischer Dialekt.
Im Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks existiert die regelmäßige Sendung „Schwaben & Altbayern“, ein Magazin für den gesamten Süden des Freistaats, das aktuelle, kulturelle und politische Themen aufgreift. Das Gegenstück dazu für den fränkischen Teil Bayerns ist die „Frankenschau“. Die Programme werden zeitgleich, aber regional getrennt ausgestrahlt. Eine solche Trennung auf zwei Regionen gibt es auch bei einigen BR-Hörfunksendungen (z.B. "Bayern 1 - Volksmusik" oder "Heimatspiegel" auf Bayern2Radio)
Siehe auch: Altschwaben