Alvin Kraenzlein
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Alvin Christian Kraenzlein (* 12. Dezember 1876 in Milwaukee, Wisconsin; † 6. Januar 1928 in Wilkes-Barre, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Leichtathlet. Er war der erste Sportler in der Geschichte der Olympischen Spiele, der vier Goldmedaillen in Einzelwettbewerben gewinnen konnte.
Kraenzlein studierte an der University of Wisconsin und später (bis 1901) an der University of Pennsylvania Zahnmedizin. Seinen ersten Leichtathletiktitel gewann er 1897, als er bei den AAU-Meisterschaften das Rennen über 220 Yards für sich entscheiden konnte.
In den folgenden Jahren gewann Kraenzlein zahlreiche weitere nationale Titel, darunter fünf AAU-Meisterschaften im Hürdenlauf und Weitsprung sowie acht IC4A-Titel im Sprint, im Hürdenlauf und im Weitsprung. Kraenzlein war für seine exzellente Hürdentechnik bekannt. Er war der erste, der im heute üblichen Stil lief, die Hürde mit einem geraden Fuß nach vorne zu überlaufen.
Im Jahr 1900 bereitete sich Kraenzlein in England auf die Olympischen Spiele vor. Dort wurde er Britischer Meister über 120 Yards Hürden und im Weitsprung. Bei den Olympischen Spielen in Paris gewann er die Wettbewerbe über 60 Meter, 110 Meter Hürden, 200 Meter Hürden und den Weitsprung. Bemerkenswert war sein Sieg im Weitsprung. Sein schärfster Konkurrent Meyer Prinstein erzielte in der Qualifikation eine Weite von 7,175 Metern, trat aber zum Finalwettkampf nicht an, da dieser an einem Sonntag ausgetragen wurde. Kraenzlein überbot im Finale dann die Leistung von Prinstein um einen Zentimeter.
Im Jahr darauf zog sich Kraenzlein vom aktiven Leistungssport zurück, um sich auf den Abschluss seines Studiums zu konzentrieren. Zu diesem Zeitpunkt hielt er sechs Weltrekorde. Nachdem er einige Jahre als Zahnarzt gearbeitet hatte, war er bis zu seinem Lebensende als Leichtathletik-Trainer tätig, u. a. 1910 bis 1913 als Läufer-Trainer an der University of Michigan. Ab Herbst 1913 hielt er in Deutschland Leichtathletik-Lehrkurse für Sportlehrer ab, den ersten am 13. Oktober in Berlin. Die Kurse dienten der Vorbereitung der für 1916 in Berlin vorgesehenen Olympischen Spiele. Nach der Absage der Spiele wegen des Ersten Weltkrieges kehrte Alvin Kraenzlein in die USA zurück, diente in der Armee und wurde Assistenztrainer an der University of Pennsylvania. Am 6. Januar 1928 starb er im Alter von 51 Jahren an einer Herzkrankheit.
1896: Thomas Pelham Curtis | 1900: Alvin Kraenzlein | 1904: Frederick Schule | Zwischenspiele 1906: Robert Leavitt | 1908: Forrest Smithson | 1912: Frederick Kelly | 1920: Earl Thomson | 1924: Daniel Kinsey | 1928: Sydney Atkinson | 1932: George Saling | 1936: Forrest Towns | 1948: William Porter | 1952: Harrison Dillard | 1956: Lee Calhoun | 1960: Lee Calhoun | 1964: Hayes Jones | 1968: Willie Davenport | 1972: Rodney Milburn | 1976: Guy Drut | 1980: Thomas Munkelt | 1984: Roger Kingdom | 1988: Roger Kingdom | 1992: Mark McKoy | 1996: Allen Johnson | 2000: Anier García | 2004: Liu Xiang
1896: Ellery Clark | 1900: Alvin Kraenzlein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1904: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | Zwischenspiele 1906: Meyer Prinstein & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1908: Frank Irons & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1912: Albert Gutterson & Konstantinos Tsiklitiras (aus dem Stand) | 1920: William Petersson | 1924: William DeHart Hubbard | 1928: Edward Hamm | 1932: Edward Gordon | 1936: Jesse Owens | 1948: Willie Steele | 1952: Jerome Biffle | 1956: Gregory Bell | 1960: Ralph Boston | 1964: Lynn Davies | 1968: Bob Beamon | 1972: Randy Williams | 1976: Arnie Robinson | 1980: Lutz Dombrowski | 1984: Carl Lewis | 1988: Carl Lewis | 1992: Carl Lewis | 1996: Carl Lewis | 2000: Iván Pedroso | 2004: Dwight Phillips
Personendaten | |
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NAME | Kraenzlein, Alvin Christian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Leichtathlet |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1876 |
GEBURTSORT | Milwaukee, Wisconsin |
STERBEDATUM | 6. Januar 1928 |
STERBEORT | Wilkes-Barre, Pennsylvania |