Artz
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Mit Artz wurden Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre PKW bezeichnet, die von der Firma Autohaus Nordstadt, Hannover umgebaut wurden. Der Bezeichnung Artz ging auf den Firmengründer und Geschäftsführer Günter Artz zurück.
Die Basis für die Fahrzeugumbauten stellten hauptsächlich die Modelle von Audi, VW und Porsche.
Die Fahrzeuge von Artz waren weltweit bekannt, oft waren sie renommierten Auto-Fachzeitschriften einen Titelartikel wert. Oft wurden Sportwagen zu Kombi-Modellen umgebaut.
Viele Fahrzeuge von Artz blieben Einzelstücke, einige wurden in Kleinserien bis ca. 30 Stück gebaut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Modelle
- Audi 200 Kombi
- Audi quattro Kombi
- Opel Kadett V8
- Porsche 924 Kombi
- Porsche 928 Kombi
- VW Golf 928
- VW Golf Speedster
- VW Jetta Cabrio
- VW Käfer Carrera
- VW Scirocco Pick up
- VW Sciwago
[Bearbeiten] Audi 200 Kombi
Der Audi 200 Kombi entstand, indem einer Audi 200 Limousine (Typ 43) das Heck eines VW Passat Variant angepasst wurde. Da Audi selbst den Audi 200 des Typs43 nie als Avant anbot, stellte der Audi 200 Kombi von Artz eine Besonderheit dar, zumal die Avant-Version des baugleichen Audi 100 derzeit noch ein reines Schrägheck besaß, während der Audi 200 Kombi von Artz ein richtiger Kombi war.
Als Besonderheit wurde der Audi 200 Kombi auch mit Allradantrieb und dem Motor des Audi Quattro angeboten.
[Bearbeiten] Audi quattro Kombi
Der Audi quattro Kombi war eine eigenständige Entwicklung von Artz, bei der das Heck individuell gestaltet wurde. Auffällig war die große Heckscheibe, die gleichzeitig als Kofferraumdeckel diente. Sie reichte sehr weit bis zum Leuchtband zwischen den Heckleuchten hinunter.
[Bearbeiten] Porsche 924 Kombi / Porsche 928 Kombi
Die Umbauten der Porsche Modelle erfolgten wie beim Audi quattro Kombi ebenfalls eigenständig, wobei hier jedoch die Heckscheibe nicht so auffallend groß ausfiel. Der Porsche 924 Kombi wurde 20 mal gebaut.
[Bearbeiten] Opel Kadett V8
Der Opel Kadett V8 wurde auf Basis der Karosserie des Opel Kadett E GSI nach dem gleichen Prinzip wie der VW Golf 928 errichtet. Hier wurden Teile der Chevrolet Corvette verwendet. Der Kadett V8 erlangte jedoch nie den Bekanntheitsgrad des VW Golf 928.
[Bearbeiten] VW Golf 928
Den wohl aufwendigsten Umbau von Artz stellte der VW Golf 928 dar. Es handelt sich dabei um einen Golf mit dem V8-Motor und der Technik des Porsche 928 beziehungsweise um einen Porsche 928 mit VW-Golf Karosserie. Dieses Fahrzeug wurde im Prinzip vollkommen neu konzipiert.
Rein optisch sieht das Fahrzeug wie ein normaler VW Golf I aus. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Karosserie um 30cm verbreitert und auch verlängert wurde. Auf weitere Tuningmaßnahmen wie z.B. Spoiler wurde bewusst verzichtet. Auch die Optik wurde nicht dem Golf GTI sondern dem Golf GL angepasst.
So konnte man diesem Fahrzeug auf den ersten Blick seine 240PS aus einem V8-Motor mit 4,5 Litern Hubraum kaum ansehen. (Spätere Modelle: 4,6 Liter Hubraum, 300PS). Das einzige, was äußerlich aus technischen Gründen übernommen werden musste waren die Felgen und Reifen des Porsche 928. Der VW Golf 928 wurde zwölf mal produziert.
[Bearbeiten] VW Golf Speedster
Der Golf Speedster ist ein Golf 1 Cabrio bei dem die ganze Dachlienie um ca. 10cm niedriger ist als in der Serie. Dies bedingte eine spezielle Frontscheibe genauso wie ein eigens entwickeltes Verdeck. Gebaut wurden 7 Fahrzeuge von denen heute noch 2 bekannt sind, zumeist auf GLI-Basis.
[Bearbeiten] VW Jetta Cabrio
Das VW Jetta Cabrio basierte auf dem Cabriolet des VW Golf I. Es ist somit wie bei den Basismodellen ein Golf mit angesetztem Kofferraum. Gebaut wurden nach Angaben der verschiedenen Quellen 2 bis 14 Stück, wobei das bügellose rote Exemplar sicher nur einmal gebaut wurde.
[Bearbeiten] VW Käfer Carrera
Der Käfer Carrera wurde auf der Bodengruppe des Porsche 914/6 errichtet. Ein Sechszylinder-Boxer-Motor des Porsche 911 mit 210 PS wurde als Mittelmotor eingebaut. Der Motor fand anstelle der Rücksitzbank Platz. Dort, wo beim VW Käfer im Normalfall der Motor eingebaut war, findet sich ein zweiter kleiner Kofferraum.
[Bearbeiten] VW Scirocco Pick up
Der Scirocco Pick up war eine Version des VW Scirocco I, die mit einer Ladefläche ausgestattet war.
[Bearbeiten] VW Sciwago
Der Sciwago war ein Wortspiel aus "Scirocco" und "Station Wagon". Der VW Sciwago war eine Kombiversion des VW Scirocco I auf Basis des GTI. Vom Sciwago wurden 52 Exemplare hergestellt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Seit Mitte der 1980er Jahre wurden keine VW-Fahrzeuge mehr von Artz umgebaut. Günter Artz trennte sich vom Autohaus Nordstadt und gründete, nur einige 100m entfernt, einen OPEL Vertragspartner. In dieser Zeit entstanden -nach bewährtem Rezept- Umbauten auf OPEL-Basis, so zum Beispiel der OPEL Senator B Kombi (der Teile des Senators und des Omega-Kombis verband) oder den einmaligen OPEL Kadett GSI der über eine GM Corvette gestülpt wurde. Durch Vertragsunstimmigkeiten mit OPEL (es ging um EG-Grauimporte) wurde das Vertragsverhältnis gekündigt und der Autohandel unter dem Namen ARTZ endete. Zum Ende der OPEL-Zeit entstanden auch mindestens 8 Mercedes-Fahrzeuge auf Basis der Baureihe W124 (vor E-Klasse), es handelte sich dabei um 500E - Kombis. Heute beschäftigt sich die Firma mit Langzeitkonservierungen von Fahrzeugen, ein Tätigkeitsbereich, der auch schon Anfang der 1980er Jahre zum Angebot gehörte.