Aus der Akasha-Chronik

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Aus der Akasha-Chronik ist eine Sammlung theosophischer Aufsätze, die Rudolf Steiner zwischen 1904 und 1908 als eigenständige Beiträge für die von ihm herausgegebene Zeitschrift Lucifer-Gnosis verfasst hatte. Steiner war zu dieser Zeit Generalsekretär der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft. Die Aufsätze wurden später gemeinsam mit der Aufsatzreihe „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ in mehreren Sonderdrucken veröffentlicht. Das Werk Aus der Akasha-Chronik erschien in der heute vorliegenden Buchform erst 1939.

Im Unterschied zu seinen für ein breiteres Publikum gedachten Büchern Theosophie (1904) und Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910), in denen Steiner eine relativ eigenständige Theosophie entwickelte, griff er in diesen Aufsätzen in hohem Maß Vorstellungen und Begriffe der damals etablierten Theosophie auf, die besonders durch Helena Petrovna Blavatsky geprägt war. So ist etwa die Vorstellung des Vorhandenseins eines universalen Welt- oder Astralgedächtnisses namens Akasha-Chronik eine theosophische Vorstellung, die an hinduistische Lehren anknüpft. Diesen Lehren folgend, vermittelte Steiner, der für sich in Anspruch nahm, in der Akasha-Chronik lesen zu können, ein von der heute gängigen Auffassung über die menschliche Evolution erheblich abweichendes Bild. Er behauptete, dass die Menschheit sich in sieben „Wurzelrassen“, die aufeinander folgen, entwickele bzw. bereits entwickelt habe. Derzeit befinde sie sich im Abschnitt der fünften, der arischen Wurzelrasse. Den Begriff Arier übernahm Steiner ebenfalls von der Theosophie. Er verwendete ihn dabei zwar durchaus ähnlich wie die ebenfalls der Theosophie nahestehende Ariosophie (einer rassistischen Lehre von Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels); eine Rassenlehre im nationalsozialistischen Sinne stellte die Stufenfolge dagegen nicht auf.

Den Ariern seien die Atlantier vorangegangen und diesen die Lemurier, welche auf einem Kontinent im Süden Asiens gelebt hätten, der sich von Ceylon bis Madagaskar erstreckt habe. Jede dieser Wurzelrassen gliedere sich wiederum in sieben Unterrassen.

In lemurischen Zeiten habe der Mensch noch deutlich anders ausgesehen als heute, die Luft sei noch dichter, das Wasser dünner gewesen.

Zu Zeiten der ersten Wurzelrassen habe die Menschheit sogar ausschließlich aus astraler beziehungsweise ätherischer Substanz bestanden. Diese frühe Form der Menschheit erinnere stark an Elementarwesen und Wesenheiten wie Feuergeister und Luftgeister. Sogar die Trennung der Menschen in zweierlei Geschlecht sei damals noch nicht gegeben gewesen und sei erst später erfolgt (vgl. Kapitel „Die Trennung in Geschlechter“, S. 74 ff).

Steiner setzt das „Herabsteigen der Menschenseele in die Materie“ mit der populären christlichen Vorstellung des Sündenfalls gleich (vgl. S. 80).

• Nach Steiner sind die Affen „rückgebildete Menschen einer vergangenen Epoche“ (S.97).
• Steiner schreibt: „In manchen wilden Völkerschaften haben wir die heruntergekommenen Nachfahren einstmals höher stehender Menschenformen zu sehen“.
• Ursprünglich seien Erde, Mond (S. 120 ff) und Sonne (S.111 ff) ein Planet und diese „Erde“ bereits von Menschen bewohnt gewesen. Als die Sonne und danach der Mond aus der Erde ausgetreten seien, hätten die Menschen einige essentielle Fähigkeiten verloren.

Wer Aus der Akasha-Chronik ohne den traditionell theosophischen Hintergrund liest, den Steiner bei den Lesern seiner Zeitschrift voraussetzen konnte, wird darin kaum mehr als eine Aneinanderreihung zusammenhangsloser Phantasiekonstrukte sehen. Nachdem Steiner das selbe Thema in seiner Geheimwissenschaft (1910) neu gegriffen und weiter ausgebaut hatte, kam diesen Aufsätzen nur noch eine historische Bedeutung zu.

[Bearbeiten] Werk

• Rudolf Steiner, Aus der Akasha-Chronik, Taschenbuchausgabe, 61-66 Tausend, 2002, Dornach, ISBN 3-7274-0110-9
• Rudolf Steiner, Aus der Akasha-Chronik, pdf-Datei