Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt Kursbuchstrecke 595 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Streckennummer: | 6300 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 70 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt ist eine eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn im Norden Thüringens und auch zu einem kleinen Teil in Sachsen-Anhalt. Sie stellt den südlichen Abschnitt der Verbindung Erfurt–Magdeburg(–Berlin), der schnellsten Regionalverbindung von Thüringen in die Hauptstadt, dar. Die Kursbuchnummer lautet 595.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verlauf
Die Bahnstrecke beginnt in Sangerhausen am Südrand des Harzes in Sachsen-Anhalt. Nachdem sie wenige Kilometer südlich die Thüringer Landesgrenze passiert hat, erreicht sie Artern an der Unstrut, die sie dort überquert. Sie führt in südlicher Richtung durch die Diamantene Aue zur Thüringer Pforte bei Heldrungen. Hinter diesem Durchbruchstal der Unstrut zwischen Hainleite im Westen und Schmücke im Osten tritt sie in das Thüringer Becken ein. Die Bahnstrecke führt nun landschaftlich wenig reizvoll durch Sömmerda und landwirtschaftlich geprägtes Tiefland nach Erfurt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Bahnstrecke wurde erst im Jahr 1880 eröffnet. Damals ging das erste Teilstück von Sangerhausen nach Artern am 15. Juli in Betrieb, am 24. Oktober 1881 folgte der zweite Abschnitt von Artern nach Erfurt. Die Strecke wurde in der Folgezeit zur dritten Nord-Süd-Verbindung zwischen Mittelthüringen und Sachsen-Anhalt bzw. der Harzregion. Schon vorher fertiggestellt waren die Thüringer Bahn über Halle im Osten und die Nordhausen–Erfurter Eisenbahn im Westen. Sie diente und dient vor allem dem Verkehr zwischen Magdeburg (damals Provinzhauptstadt Sachsens) und Erfurt (damals Sitz eines Regierungsbezirks und drittgrößte Stadt in der preußischen Provinz Sachsen). Zwischen Erfurt und Sömmerda wurde die Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut, das zweite Gleis jedoch später wieder demontiert. Zur Wendezeit erfolgte die Elektrifizierung der Bahnstrecke.
[Bearbeiten] Verkehr
Im heutigen Personenverkehr befahren die Strecke der Regionalexpress 10 Magdeburg–Erfurt und die Regionalbahn 50 Sangerhausen–Erfurt. Beide verkehren im 120-Minuten-Takt, sodass sich insgesamt ein Stundentakt ergibt. Eine Besonderheit der Bahnlinie ist, dass der Regionalexpress wie eine Regionalbahn alle Unterwegshalte bedient. Zum Einsatz kommen trotz der Streckenelektrifizierung Dieseltriebwagen der Baureihe 642.
[Bearbeiten] Trivia
Der Bahnhof Griefstedt diente als Kulisse für den Film Drei Tage im April.
[Bearbeiten] Literatur
- Lauerwald, Paul; Die Hauptbahn Erfurt - Sangerhausen; W. Herdam Fotoverlag Wesseling 1996; ISBN 3-9804798-2-X
- Fromm, Günther und Kratzsch-Leichsenring, Michael U.; Der Bahnknoten Sömmerda und seine Strecken, Verlag Rockstuhl Bad Langensalza, 1. Auflage 1999, ISBN 3-932554-59-0