Blacksmith Institute
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Das Blacksmith Institute ist eine 1999 in New York gegründete private Organisation, die Projekte zur Beseitigung von gravierenden Umweltverschmutzungen unterstützt. Hierbei arbeiten sie eng mit NGO's und den betroffenen Regierungen zusammen. Unter anderem stellt sie strategische, technische und auch finanzielle Unterstützung zur Verfügung, indem sie Experten für das jeweilige Problem ausfindig macht und Sponsoren für die Finanzierung der Aufräumarbeiten besorgt.
Benannt ist das Institut nach dem englischen Wort für Grobschmied, da dieser speziell früher in schmutzigsten Umgebungen arbeitete, und dabei trotzdem nützliche, praktische und haltbare Dinge schuf.
Im November 2003 begann das Institut seine Polluted Places Initiative, um stark verunreinigte Orte in der Welt zu identifizieren. Über eine Online-Nominierung werden teils noch weithin unbekannte Orte identifiziert. Diese werden dann überprüft und Berichte erstellt. Danach wird Kontakt mit den Regierungen, ortsansässigen Firmen und örtlichen Interessenvertretern aufgenommen.
Am 18. Oktober 2006 veröffentlichte das Institut eine Liste der am meisten verschmutzen Orte. Zuvor wurden weltweit 300 Orte untersucht und daraus die 10 schlimmsten Orte ermittelt. Die weltweite Umweltverschmutzung macht Menschen krank und ist in den in der Liste aufgeführten Orten für bis zu 20 Prozent aller Todesfälle verantwortlich, so kommentierte Richard Fuller, der Direktor des Instituts, seine Ergebnisse.
Es wurde entschieden, die Orte nicht in eine endgültige Rangfolge zu bringen. Es war schlimm genug, auf der Liste der zehn meistverschmutzten Orte der Welt zu sein; man musste nicht noch auf eine der Städte zeigen und diese zur schlimmsten erklären.
[Bearbeiten] Die Top 10 (in alphabetischer Anordnung)
Ort, Land | Potentiell betroffene Bevölkerung | Betroffenes Medium | Schadstoffe | Verursacher | Aktuelle Gegenmaßnahmen |
---|---|---|---|---|---|
Dzerzhinsk Russland | 300.000 | Wasser, Boden | Rückstände (Chemikalien, giftige Nebenprodukte) aus der Zeit der Chemiewaffenproduktion im Kalten Krieg, u.a. Sarin, VX, Lewisit sowie Blei | Staatl. Chemiewaffenproduktionsanlagen, In-dustriebetrieb | in Planung |
Haina, Dominikanische Republik | 85.000 | Boden | Blei | Batterie-Recycling | keine |
Kabwe, Sambia | 250.000 | Boden | Blei, Cadmium | Bergbau | Sanierungsprozess mit Unterstützung der Weltbank begonnen |
La Oroya, Peru | 35.000 | Luft, Boden | Blei, Kupfer, Zink, Schwefeldioxid (SO2), | Erzgewinnung und Verhüttung | unbekannt |
Linfen, Shanxi Provinz, China | 200.000 | Luft, Wasser | Flugasche, Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2), Feinstaub ((PM2,5, (PM10)), Flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Arsen, Blei | Verschiedene Industriebetriebe | unbekannt |
Mailuu-Suu, Kirgisistan | 23.000 | Wasser, Boden | Radioaktive Uranabfälle, Schwermetalle, Cyanide | ehemalige Uranfabrik | geplant (Unterstützung durch Weltbank |
Norilsk, Russland | 134.000 | Luft, Wasser, Boden | Staub, u.a. Cäsium-137, Strontium-90, Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Nickel, Kupfer, Cobalt, Blei, Selen, Phenole | Bergbau und Hüttenwerke | unbekannt |
Ranipet, Indien | 3.500.000 | Wasser, Boden | Gerbereiabfälle, u.a. Chrom-Verbindungen, Azofarbstoffe | Gerbereien | geplant |
Rudnaya, Russland | 90.000 | Boden | Blei, Cadmium, Quecksilber, Antimon | Bergbau | keine |
Tschernobyl, Ukraine | ursprüngl. 5,5 Mio. | Wasser, Boden | Uran, Plutonium, radioaktives Iod, Cäsium-137, Strontium-90, und andere Metalle | Kernkraftwerk Tschernobyl | laufend |
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.blacksmithinstitute.org/ Die Seite des Blacksmith Institute (englisch)