Bruno von Querfurt
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Brun, auch Bruno, von Querfurt, (* um 974 in Querfurt; † 14. Februar oder 9. März 1009 in dem Grenzgebiet Russlands, Litauens (Lituae) und Sudauens), mit seinem kirchlichen Namen Bonifacius genannt, war ein deutscher Erzbischof und Missionar und der zweite christliche Apostel und Märtyrer bei den heidnischen Prußen.
[Bearbeiten] Leben
Brun von Querfurt entstammte der Dynastie von Querfurt und war verwandt mit der sächsischen Kaiserfamilie. Er wurde in der berühmten Domschule von Magdeburg ausgebildet und war schon mit etwa 20 Jahren Hofkaplan Kaiser Ottos III. Aber schon nach einem Jahr gab er diese vielversprechende Stellung auf und wurde, nachdem er den Kaiser 996 auf dem Krönungszug nach Rom begleitet hatte, Mönch im Kloster der heiligen Alexius und Bonifacius, gerade in demselben Augenblick, als der Bischof Adalbert von Prag, sein Vorgänger im Martyrium, dasselbe Kloster verließ. Nach fünfjährigem Klosterleben schloss Brun sich dem hl. Romuald an, dem großen Eiferer gegen die Nachlässigkeit, die in vielen Mönchsklöstern eingerissen war. Sobald aber die Nachricht vom Märtyrertod Adalberts (23. April 997) nach Italien gekommen war, fasste er den Entschluss, seinem Beispiel zu folgen, konnte ihn jedoch nicht gleich ausführen.
1004 wurde Brun in Merseburg zum Erzbischof für die Ostmission geweiht, fand aber keine Unterstützung bei Kaiser Heinrich II., der mit dem Polenherzog Boleslaw dem Kühnen Krieg führte. Er ging zu König Stephan dem Heiligen von Ungarn, fand aber auch hier keine Unterstützung und zog deshalb weiter zu dem russischen Großfürsten Wladimir I. nach Kiew. Von dort aus wollte er den Petschenegen, die vom unteren Don bis zur unteren Donau lebten, das Christentum bringen. Während eines fünfmonatigen Aufenthaltes in ihrem Lande gelang es ihm wirklich, den größeren Teil dieses Volkes, das für das wildeste aller Heidenvölker galt, zu bekehren. Von Dauer freilich war das nicht, denn nach seinem Scheiden von ihnen fielen sie wieder vom Glauben ab. Er hatte aber doch wenigstens noch einen Frieden zwischen ihnen und dem Großfürsten zustande gebracht.
Jetzt endlich wandte et sich seinem Hauptziele zu und ging an den Hof des Polenkönigs Boleslaw (1008). Da indessen ein neuer Krieg der Polen mit den Deutschen ausgebrochen war, sandte er einen seiner Gefährten als Glaubensboten nach Schweden, dessen König Olaf Schoßkönig mit einem großen Teile seines Volkes sich für die Taufe gewinnen ließ. Dann machte er noch einen letzten Versuch, um das große Hindernis an seinem Hauptwerke, die Feindschaft zwischen Polen und Deutschen aus dem Wege zu räumen, Heinrich und Boleslaw auszusöhnen, indem er ein offenes, rückhaltloses Schreiben an den Kaiser richtete, aber auch dies blieb vergebens, und so machte er sich dann schließlich, allein seinem Worte vertrauend und nur von 18 Gefährten begleitet, auf den Weg nach Preußen.
Über seine Schicksale bei den Prußen (Sudauen) und über sein Ende wissen wir nur, dass er bis an die Grenzen Litauens (Lituae) vorgedrungen war und dass er samt allen seinen Genossen am 14. Februar oder 9. März 1009 von den Prußen oder Litauer erschlagen wurde. Seine Missionsversuche blieben erfolglos, dafür aber hat er eine der drei gleichzeitigen Biographien des hl. Adalbert verfasst, und zwar im Jahre 1004, als er in Ungarn weilte.
Sein Gedenktag ist der 14. Februar.
[Bearbeiten] Weblinks
- Lohmeyer: Brun (Bruns). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 3, S. 433–434.
PND: Datensatz zu Bruno von Querfurt bei der DNB |
keine Treffer im DDB-OPAC, 2006-05-29 |
Personendaten | |
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NAME | Bruno von Querfurt |
ALTERNATIVNAMEN | Brun von Querfurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Erzbischof für die Ostmission, Märtyrer |
GEBURTSDATUM | um 974 |
GEBURTSORT | Querfurt |
STERBEDATUM | 9. März 1009 |
STERBEORT | Sudauen |