Bucharische Juden
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Bucharische Juden leben in den ehemaligen Sowjetrepubliken Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, vereinzelter auch in Russland, Kasachstan, Turkmenistan und Afghanistan (in Afghanistan lebt nur noch ein einziger Jude[1]). Nach dem Zerfall der Sowjetunion wanderten viele nach Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Sie sprechen Judeo-Tadschikisch, ein persischer Dialekt mit hebräischen Buchstaben. Bucharische Juden zählen zur jüdischen Gruppe der Mizrahim.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach der babylonischen Gefangenschaft wanderten einige Juden nach Persien aus und gelangten dann nach Zentralasien, wo sie Jahrhunderte friedlich mit der Bevölkerung zusammenlebten. Später wurde die Gegend von usbekischen Nomaden unsicher gemacht und einige Juden traten zum Islam über. 1793 machte der marokkanische Jude Josef ben Moses Mamon al-Maghribi eine Erkundungsreise zu den bucharischen Juden nach Usbekistan und führte dort sefardische Bräuche und Sitten ein. Im Ende des 19. Jahrhunderts wurde Usbekistan von Russland erobert. Aufgrund dessen kamen nach Zentralasien auch aschkenasische Juden, die aus Westrussland kamen, deren Vorfahren allerdings in Deutschland siedelten. Während der Sowjetära lernten die Juden fast ausschließlich Russisch zu sprechen und verlernten somit auch ihre Muttersprache Judeo-Tadschikisch bzw. Jiddisch. Heute leben nur noch wenige Juden in den unabhängigen Staaten Tadschikistan und Kirgisistan, während in Usbekistan noch etwas mehr jüdische Spuren zu finden sind, weil die Aschkenasim größtenteils in die Heimat ihrer Vorfahren Deutschland auswanderten und die bucharischen Juden entweder in die USA oder nach Israel.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ N.C. Aizenman: Afghan Jew Becomes Country's One and Only In: Washington Post. 27. Januar 2005