Burg Drachenfels (Pfalz)
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Die Ruine Drachenfels ist der Überrest einer Felsenburg nahe dem Dorf Busenberg im Wasgau, dem Südteil des Pfälzerwaldes (Bundesland Rheinland-Pfalz).
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[Bearbeiten] Lage
Die Burg Drachenfels liegt auf dem gleichnamigen 150 m langen Buntsandstein-Felsen, der sich in 368 m Höhe auf einem Bergrücken erstreckt. Die höchste Spitze des Burgfelsens war einst mit geringem Aufwand zum Bergfried ausgebaut worden. Wegen ihres heutigen Aussehens wird sie im Volksmund „Backenzahn“ genannt.
[Bearbeiten] Name
Der Name der Burg könnte von dem Drachen herrühren, der in die Sandsteinwand des ehemaligen Burgsaals eingraviert ist. Wann diese Abbildung angefertigt wurde, ist allerdings unbekannt. Es besteht also auch die Möglichkeit, dass mit der Eingravierung auf den bereits existierenden Namen Bezug genommen wurde.
[Bearbeiten] Geschichte
Die nur in wenigen Resten erhaltene Anlage entstand im 12. Jahrhundert. 1209 wurden erstmals die Inhaber als Herren von Drachenfels bezeichnet. Vermutlich weil sich die Nachkommen als Raubritter betätigten, wurde die Burg bereits 1335 durch ein Heer der Freien Reichsstadt Straßburg niedergebrannt, jedoch bis Ende des 14. Jahrhunderts nach und nach wieder aufgebaut. Bald darauf, wohl um 1400, wurde der Drachenfels Ganerbenburg. Bei diesem mittelalterlichen Eigentumsmodell teilten sich mehrere Personen einen Grundbesitz.
1510 erlangte auch Reichsritter Franz von Sickingen einen Ganerbenanteil. Deswegen wurde die Burg am 10. Mai 1523 nach Sickingens Niederlage gegen die verbündeten Heere dreier Reichsfürsten von den Siegern endgültig zerstört, obwohl der Burgvogt, der mit acht Knechten allein anwesend war, sie angesichts der gewaltigen Übermacht kampflos übergeben hatte.
Was die beiden Schleifungen der Burg noch übrig gelassen hatten, wurde durch Missbrauch der Ruine als Steinbruch weiter zerstört. Nicht einmal die Erben der ehemaligen Haupteigentümer bemühten sich um Erhaltung: Ein Nachkomme, Freiherr Franz Christoph Eckbrecht von Dürkheim, errichtete 1778 mit Steinen vom Drachenfels mitten im Dorf Busenberg ein Landhaus, das heute noch „Schlösschen“ genannt wird.
[Bearbeiten] Umgebung
Auf einem der Burg gegenüberliegenden Felsmassiv befinden sich die Keltenlöcher. Die schon in keltischer Zeit verwendeten Felskammern wurden im Mittelalter zu einem offenbar zum Drachenfels gehörigen Beobachtungsposten ausgebaut.
In der Nähe des Drachenfels gibt es weitere geschichtsträchtige Burgen: Nur jeweils 3 km südöstlich bzw. nordwestlich liegen der Berwartstein sowie die Dahner Burgengruppe, Lindelbrunn liegt 6 km nordöstlich, und die vierfache Burgengruppe an der deutsch-französischen Grenze mit Wegelnburg (deutsch) sowie Hohenburg, Löwenstein und Fleckenstein (alle auf französischer Seite) im Südwesten ist 10 km entfernt.
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Thon (Hrsg.): ... wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg. Burgen in der Südpfalz. 2., verb. Aufl. Schnell + Steiner, Regensburg 2005, S. 38−43, ISBN 3-7954-1570-5.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Burg Drachenfels (Wasgau) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 49° 7′ 18" n. Br., 7° 49′ 41" ö. L. Vorlage:Navigationsleiste Burgen und Schlösser im Pfälzer Wald