Caterina Valente
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Caterina Valente (* 14. Januar 1931 in Paris) ist Sängerin, Tänzerin, Gitarristin und Schauspielerin. Sie entstammt einer angesehenen italienischen Artisten-Familie. Ihr Vater Giuseppe Valente war ein bekannter Akkordeonvirtuose; die Mutter, Maria Valente, trat als Musikclown auf. Caterina Valente hat drei Geschwister, von denen Silvio Francesco († 2000) ebenfalls im Showbusiness tätig war (Aufnahmen u. a. mit Caterina und Margot Eskens). Caterina Valente war zweimal verheiratet. Aus ihrer ersten Ehe mit dem Jongleur Erik van Aro (bürgerlich: Gerd Eric Horst Scholz) entstammt ihr Sohn, der Sänger Eric van Aro. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem englischen Komponisten, Arrangeur und Pianisten Roy Budd hat sie den gemeinsamen Sohn Alexander Budd.
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[Bearbeiten] Biografie
Sie stand erstmalig als Fünfjährige zusammen mit ihren Geschwistern in der Zirkusmanege. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1936 im Friedrichsbau Stuttgart, zum ersten Mal im Fernsehen war sie schon 1937 in Italien zu sehen. Nach den Wirren des Krieges, Gefangenschaft in Breslau, Deportation nach Russland und mühsamen Versuchen kam die Familie Valente nach Paris zurück, wo Caterina zunächst als 16-jährige Sängerin in einem Nachtclub auftrat und dort auch animieren sollte. Nach diversen Versuchen in Frankreich mit dem damals noch unbekannten Gilbert Bécaud und einer Tour durch Skandinavien machte sie 1948 erste Gesangsaufnahmen mit einem Quartett in Kopenhagen. Die ersten offiziellen Gesangsaufnahmen entstanden bei Radio Zürich 1952, nachdem sie der Unterhaltungschef von Radio Zürich, Walo Linder, im Zirkus Grock hatte singen hören. Diese Aufnahmen gingen an alle deutschen Rundfunkstationen und daraus erfolgten diverse Studioproduktionen bei verschiedenen Rundfunksendern, unter anderem auch beim Südwestfunk Baden-Baden, wo sie der damalige Tanzorchester-Chef Kurt Edelhagen hörte und von da an auch förderte. Sie heiratete 1952 den Jongleur Erik van Aro und trennte sich von dem Bühnenprogramm ihrer Mutter Maria Valente, der berühmtesten weiblichen Clownin ihrer Zeit.
Im Jahr 1953 folgten erste Aufnahmen mit Kurt Edelhagen. Sie ging mit ihm auf Tournee in den Salon du Jazz (Paris). Ihr gemeinsamer Auftritt beim 2. Deutschen Jazzfestival in Frankfurt am Main (1955) wurde als Sensation aufgenommen. Die erste Schallplatte war Istanbul auf dem Label Brunswick. Bald darauf wurde sie durch Aufnahmen mit dem Orchester Werner Müller wie „Malagueña“ (1954), „The Breeze and I“ (1955) des kubanischen Komponisten Ernesto Lecuona (14 Wochen in den US-amerikanischen Charts – auf deutsch gesungen!) und „Dreh dich nicht um nach fremden Schatten" einem breiten Publikum bekannt. In Deutschland verkaufte sich der Titel „Ganz Paris träumt von der Liebe“ (1954) fünfhunderttausendmal. Das war in jener Zeit außergewöhnlich. Weitere bekannte Ohrwürmer wurden „Fiesta Cubana“ (1955), „Komm ein bisschen mit nach Italien..." (1956), „Wo meine Sonne scheint“ (1957), „Spiel noch einmal für mich, Habanero“ (1958) und „Tschau, Tschau, Bambina“ (1959). 1965 erhielt sie als erste Nicht-Amerikanerin den Fame Award der Fernsehkritiker als beste weibliche Sängerin im US-Fernsehen, überreicht von Sammy Davis Jr..
Sie ist eine Weltbürgerin im eigentlichen Sinne, polyglott und hat Lieder in 12 Sprachen aufgenommen, von denen sie sechs fließend spricht. Ihre besondere Leidenschaft ist die südamerikanische Musik. 1972 heiratete sie den englischen Pianisten und Filmkomponisten Roy Budd.
Nach ihren ersten musikalischen Erfolgen drehte Valente 1954 mit „Mannequins für Rio“ ihren ersten Kinofilm. Weitere elf Kinofilme folgten.
1957 erhält Caterina Valente im deutschen Fernsehen ihre eigene Fernsehshow („Bonjour Katrin“), die bis in die 1970er Jahre produziert wurde. Italien, Österreich und die Schweiz produzieren weitere Caterina-Valente-Shows: „Nata per la Musica“, „Bentornata Caterina“, „Caterina“ (8 Folgen), „Music Circus“ (6 Folgen), aber auch im deutschen Fernsehen wurden in den 70er und 80er Jahren viele sogenannte Personality-Shows mit ihr gemacht: „Ein Leben voll Musik“, „Musik ist mein Leben“, „Unter Freunden“, „Wenn man Freunde hat“. Daneben gab es viele Auftritte in Shows von Hans Rosenthal und Peter Frankenfeld. In den Dritten Programmen gab es: „Am Fuße der Leiter“, „Auf der Straße der Erinnerung“ und „Rendezvous bei Caterina“ (12 Folgen). Caterina hatte viele eigene Gala-Auftritte/Shows (fast) überall auf der Welt: unter anderem im Olympia in Paris (siebenmal), im Palladium/London; in New York, in Tokio; noch zu Zeiten des eisernen Vorhangs hatte sie sogar Auftritte in der UdSSR.
Ein Höhepunkt war unbestritten mit fast 17 Millionen Zuschauern 1986 in der ARD die Fernsehsendung „Bravo, Catrin!“ mit vielen Freunden zu ihrem 50-jährigen Bühnenjubiläum. Sie war in den USA vielfach Stargast in der „Dean Martin Show“ (zwölfmal), der „Perry Como Show“ (zwölfmal), der „Danny Kaye Show“ (dreimal), „Hollywood-Palace“ (zweimal), der „Bing Crosby Show“ (zweimal) und musikalischer Star der Fernsehserie „The Entertainers“ (22 Folgen) mit Carol Burnett und Bob Newhart.
1990 zeigte sie nochmals ihre Klasse als Jazzsängerin bei Konzerten mit der WDR Bigband in der Kölner Philharmonie. Ein Mitschnitt unter dem Titel Kurt Weill - American Songs wurde einige Jahre später auf CD veröffentlicht.
Im März 2002 bekam Caterina Valente den „Echo-Preis“ für ihr Lebenswerk aus den Händen des Ex-Ministerpräsidenten Lothar Späth, der ihr sehr zugeneigt ist und während seiner Regierungszeit eine Hochschule für darstellende Künste – erst in Stuttgart, dann Mannheim – gründen und ihr dort einen Lehrauftrag verschaffen wollte. Aus politischen Gründen kam dies nicht zustande, überdies sei sie mit 60 Jahren zu alt. Kurzfristig wurde noch Erfurt als Standort in Erwägung gezogen, aber auch daraus wurde nichts.
Sie gilt als einer der großen Weltstars des 20. Jahrhunderts, Französin mit deutschem Pass, damals schon Europäerin. Während sie in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Europa vorwiegend Schlager aufnahm und veröffentlichte, kann sie insgesamt eher als Interpretin von Weltmusik mit Schwerpunkt Südamerika gelten. Sie brachte schon 1959 die ersten Bossa-Nova-Songs mit nach Europa, sang von da an in allen ihren Programmen gerade diesen Rhythmus und machte diesen sehr populär.
Heute lebt Caterina Valente zurückgezogen in Montagnola bei Lugano in der Schweiz und in ihrem Haus in den USA.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1961 Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo in der Kategorie „Sängerinnen“ in Gold (sowie 1960, 1962 und 1963 in Silber)
- 1965 „O Globo“ (Brasilien) als beste ausländische Interpretin lateinamerikanischer Musik
- 1968 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Alois Hundhammer in München
- 1986 „Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland“ überreicht durch Lothar Späth anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums in Sindelfingen bei Stuttgart
- 1990 Goldene Kamera
- 1990 Bambi
- 1991 Goldene Europa „Lifetime-Award“ in Saarbrücken
- 1995 Bambi „Lifetime-Award“ zusammen mit Vico Torriani und Helmut Zacharias
- 1998 Platin Romy der „Romy Gala“ in Österreich für ihr Lebenswerk
- 2002 Echo „Lifetime-Award“
- 2005 Bambi in der Kategorie Ehren-Bambi für ihr Lebenswerk
[Bearbeiten] Literatur
- Hermann Vilser, Ingrid Grünwald: Caterina Valente Diskografie 1954–2000. Hannibal, Höfen 2001, ISBN 3854451873
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Caterina Valente im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Caterina Valente in der Internet Movie Database
- www.caterinavalente.com Webpräsenz von Caterina Valente (Englisch)
- Caterina Valente auf schulla.com
Wikinews: Die Sängerin Caterina Valente feiert den 75. Geburtstag – Nachrichten |
Personendaten | |
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NAME | Valente, Caterina |
KURZBESCHREIBUNG | Schauspielerin und Sängerin |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1931 |
GEBURTSORT | Paris |