Christoph Besold
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Christoph Besold (* 22. September 1577 in Tübingen; † 15. September 1638 in Ingolstadt) war ein deutscher Jurist und Staatsgelehrter.
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[Bearbeiten] Leben
Besold stammt aus einer lutherischen Familie, trat 1630 zum Katholizismus über. Ab 1591 studierte Besold in Tübingen, zunächst Philosophie mit dem Abschluss Magister, dann Studium der Rechte. 1598 promovierte er in Jura. Er freundete sich im Studium mit Johannes Kepler an.
Nach einer Tätigkeit als Advokat am Hofgericht, wie sein Vater, wurde er 1610 Professor für die Pandekten an der Universität Tübingen. 1630 tritt er zum Katholizismus über, macht diesen Schritt aber erst 1635 bekannt, nachdem er in den Dienst der katholischen österreichisch-württembergischen Regierung getreten war.
Dieser Glaubenswechsel wurde heftig diskutiert und auch heute noch unterschiedlich beurteilt: War Besold ein Opportunist oder handelte er aus tiefster Überzeugung, der die Mystik im katholischen Glauben suchte?
Dass es nicht - nur - Opportunismus war, wird dadurch klar, dass er bereits im Studium nach Mystik suchte, er stand den Rosenkreuzern nahe. Zu seinem Freundeskreis gehörte Johann Valentin Andreae.
1636 wird Besold Professor des Codex Iustinianus und des Jus publicum, also für öffentliches Recht an der Universität Ingolstadt.
[Bearbeiten] Lehre
Neben juristischen Werken hat Besold auch historische, theologische und nationalökonomische Abhandlungen verfasst.
Besold vertritt die Lehre von der doppelten Souveränität. Der Staat entsteht aus der Gesellschaft durch den Gemeinwillen der einzelnen Mitglieder. Hierin stimmt er mit der Volkssouveränitästlehre Johannes Althusius' überein.
Daneben erkennt er auch die maiestas personalis an, also die Übertragung der Herrschersouveränität durch Gott.
Nach Besold lässt sich das heilige römische Reich keinem der beiden Prinzipien eindeutig zuordnen, sondern weist mit dem Kaiser einerseits und den Reichsständen andererseits beide Prinzipien auf.
[Bearbeiten] Werke (u.a.)
- Consiliorum Tubingensium ... pars I-IV. 1628
- Thesaurus practicus. 1629; Nürnberg 1643; Nürnberg 1697; Stadt am Hof 1740
Reallexikon für die juristische Praxis
- Synopsis politicae doctrinae. Ingolstadt 1637
- Synopse der Politik. Übers. von Cajetan Cosmann; hrsg. von Laetitia Boehm. Frankfurt/M. 2000 (Bibliothek des deutschen Staatsdenkens, 9), ISBN 3-458-17019-7
[Bearbeiten] Literatur
- Pahlmann, Bernhard: Christoph Besold. in: Kleinheyer, Gerd; Schröder, Jan (Hrsg.): Deutsche und Europäische Juristen aus neun Jahrhunderten. 4. Aufl. Heidelberg 1996 (ISBN 3-8252-0578-9), 56-59
- Stolleis, Michael: Besold, Christoph. in ders. (Hrsg.): Juristen. Ein biographisches Lexikon. München 2001, 83f.
- Lange, Hermann: Ius commune und Statutarrecht in Christoph Besolds Consilia Tubingensia. in: Festschrift für Max Kaser. 1976, 637-655
- Meyer, Friedel Walter: Christoph Besold als Staatsrechtler, Diss. jur. Erlangen 1957
[Bearbeiten] Weblinks
Quellen
Besold als Rosenkreuzer
Personendaten | |
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NAME | Besold, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Staatsgelehrter |
GEBURTSDATUM | 22. September 1577 |
GEBURTSORT | Tübingen |
STERBEDATUM | 15. September 1638 |
STERBEORT | Ingolstadt |