Dau al Set
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Dau al Set war eine spanische Künstlergruppe, deren Mitglieder katalanische Künstler und Schriftsteller waren.
Die Gruppe wurde 1948 in Barcelona gegründet. Die Gründungsmitglieder waren die Maler und Künstler Modest Cuixart, Joan Ponç, Juan José Tharrats, und Antoni Tàpies, der Philosoph Arnau Puig und der Dichter Joan Brossa. Ein weiteres Mitglied war Juan Eduardo Cirlot. Weitere Künstler, die nicht Mitglied waren, aber von der Gruppe in Ausstellungen mitvertreten wurden, waren: Antonio Saura, Jorge Oteiza und Josep Maria Subirachs.
Das katalanische Dau al Set kann sowohl "Stirb um sieben" oder "Würfel mit Sieben" bedeuten. Der Gruppenname mit dem Bild des Würfels sollte auch an die im Barcelona der Vorkriegszeit ausgeprägte Tradition des Surrealismus anknüpfen. Dau al Set hatte, ähnlich wie die 1957 in Madrid gegründete Künstlergruppe "El Paso" eine enorme Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg in Spanien.
Dau al Set gab ein Magazin unter dem Gruppennamen heraus. Die Zeitschrift erschien auf Katalanisch, Spanisch und Französisch. Das Magazin Dau al Set thematisierte neben der Kunst und Literatur auch die Philosophie, die Ethnologie und die Anthropologie. Die Zeitschrift wurde von dem Kunstsammler und Hutmacher Joan Prats und dem Dichter Josep Vincens Foix unterstützt.
Dau al Set wurde in Opposition gegen die akademische und Staatskunst gegründet. Ziel war die Entwicklung der abstrakten Malerei im abstrakten Expressionismus und Informel. Die Quelle des künstlerischen Schaffens sollte das Unbewusste, die Phantasie und die Magie sein. Die Gruppe hatte Verbindungen zu den surrealistischen und dadaistischen Bewegungen, blieb aber in ihrer künstlerischen Orientierung unabhängig.
Dau al Set begann ab 1952 zu zerfallen und löste sich 1956 endgültig auf. Die einzelnen Mitglieder gingen ihre eigenen künstlerischen Wege.
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Hänsel, Sylvaine; Karge, Henrik: Spanische Kunstgeschichte – Eine Einführung, (in 2 Bänden); Band 2: Von der Renaissance bis Heute; Berlin 1991; ISBN 3-496-01082-7