Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten
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Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten, im englischen Original: "Those Magnificent Men in their Flying Machines or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes" wurde 1965 vom britischen Regisseur Ken Annakin überwiegend an der englischen und französischen Ärmelkanal-Küste an Original-Schauplätzen gedreht.
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten |
Originaltitel: | Those Magnificent Men in their Flying Machines or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes |
Produktionsland: | UK |
Erscheinungsjahr: | 1965 |
Länge (PAL-DVD): | 138 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Ken Annakin |
Drehbuch: | Ken Annakin, Jack Davies |
Produktion: | 20th Century Fox |
Musik: | Ron Goodwin |
Kamera: | Christopher Challis |
Schnitt: | Anne V. Coates, Gordon Stone |
Besetzung | |
Stuart Whitman als Orville Newton, |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Dem Herausgeber einer englischen Zeitung, Lord Rawnsley (Robert Morley), wird zur Zeit der ersten Flugversuche zur Steigerung der Auflage seiner Zeitung der Vorschlag gemacht, die englische Überlegenheit auch in der Luft durch einen Wettflug nach Frankreich beweisen zu lassen. Nach einer internationalen Ausschreibung des Wettfluges nehmen daran aus vielen Ländern der Welt mehr oder weniger erfahrene Flieger teil, auf deren Abenteuer im Film näher eingegangen wird. Es wird natürlich erwartet, dass der englische Teilnehmer, der der Verlobte der Tochter des Lords ist, den Wettflug gewinnt.
Unter den Teilnehmern sind der preußische Oberst Manfred von Holstein, (gespielt von Gert Fröbe in seiner ersten Filmrolle nach dem James-Bond-Film Goldfinger), der für seinen von Durchfall geplagten Hauptmann Rumpelstoß (Karl-Michael Vogler) einspringen muss („Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!“), der Amerikaner Orvil Newton (Stuart Whitman), der mit seinem letzten Dollar in der Tasche anreist und sich auch noch prompt in die Tochter des Lords verguckt, der reiche Italiener Graf Emilio Ponticelli (Alberto Sordi), der leider mehr Flugzeuge zu Bruch fliegt als sein Konstrukteur mit der Neuerstellung ungewöhnlicher Flugzeugtypen hinterherkommt, der Franzose Pierre Dubois (Jean-Pierre Cassel), der sich bei jedem Zwischenstopp des Fluges einer neuen, seltsamerweise aber immer gleich aussehenden, weiblichen Schönheit gegenübersieht (Irina Demick), der Japaner Yamamoto (Yûjirô Ishihara), dessen Flugzeug aus verschiedenen europäischen Flugzeugtypen zusammengesetzt ist (Anspielung auf das Kopieren europäischer Erzeugnisse durch die japanische Nachkriegsindustrie) und der als Ehrenrettung für die Briten startende Offizier Richard Mays (James Fox), der die Annäherungsversuche an die Tochter des Lords durch den Amerikaner überhaupt nicht ausstehen kann. Leider nimmt aber auch der intrigante Sir Percy Ware-Armitage (Terry-Thomas) an dem Wettflug teil und versucht durch Sabotage alle anderen Teilnehmer aus dem Rennen zu werfen.
Der Film beginnt mit einer animierten Eingangssequenz und einem gesungenen Ohrwurmtitel, komponiert von Ron Goodwin (bekannt auch für die Musik zu den Miss Marple-Filmen mit Margaret Rutherford). Die deutsche Fassung "Richt'ge Männer wie wir" sang der Botho-Lucas-Chor.
Nach einer schwarz-weiß-Einleitung, in der die "bisherige" Geschichte der Eroberung des Luftraumes im typischen Stil der Stummfilm-Ära mit kleinem Bildformat amüsant verarbeitet wird, öffnet sich der Leinwandvorhang zur ganzen Cinemascope-Breite und der Film wird in Farbe fortgesetzt.
In komischen Nebenrollen wirken im Film auch der Amerikaner Red Skelton als Neandertaler (in der Eingangs- und Endsequenz des Film) und der Brite Benny Hill als Feuerwehrmann Perkins mit, der ständig abgestürzte Flieger aus stinkenden Abwasserbecken, den sogenannten Rieselfeldern (im englischen Original: sewage farm) bergen muss.
Verwendet wurden für den Film funktionsfähige Nachbauten von tatsächlich einmal existierenden Ein- und Doppeldecker-Flugzeugen, die von Stunt-Piloten geflogen wurden.
Das Filmdrehbuch wurde 1966 für den Oscar nominiert, und der Film erhielt den BAFTA-Filmpreis für die Kostüme und zusätzlich je eine Nominierung für Kameraarbeit und die Farbgestaltung. Bei den Golden Globes gab es Nominierungen als "beste Filmkomödie", eine Nominierung für Alberto Sordi als "bester Schauspieler in einer Komödie" und eine für James Fox als "vielversprechendster Neuling".
Der Erfolg des Filmes bewog den Regisseur Ken Annakin dazu, einen weiteren "Renn-Film", dieses Mal mit historischen Automodellen, mit fast identischer Besetzung zu drehen, der im Original mit dem Titel "Those Daring Young Men in Their Jaunty Jalopies" auf den vorliegenden Film anspielt, aber auch unter dem Titel "Monte Carlo or Bust" (1969) in die Kinos kam. Der deutsche Titel lautete "Montecarlo Rally".
Gert Fröbe war es übrigens auch, der einige Gags und Witze aus seiner Zeit beim Militär zum Film beisteuerte. So stammt der Gag der "Heeresdienstanweisung" (Zitat: "Punkt 1: Hinsetzen!") ebenso von ihm wie auch die Idee zur Filmmusik. "Goldfinger" und "Die tollkühnen Männer..." wurden nämlich in nebeneinander liegenden Studios gedreht, und Fröbe überraschte die Goldfinger-Crew einmal mit einem Auftritt in "voller Montur". Dabei imitierte er einen Militärmarsch, und Ron Goodwin, der ebenfalls im Studio war, notierte sich das Thema.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Eine Vielzahl zwar dem Klischee verpflichteter, doch amüsant in Szene gesetzter Karikaturen nationaler Eigenheiten dient als Anlass für eine trickreiche Folge von Gags.
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] Video
Der Film war eine Zeit lang auf Deutsch nur als VHS-Video erschienen. Durch die Verwendung des 4:3-Vollbild-Formates (Fernsehformat) ist dabei ein Großteil des Filmbildes nicht zu sehen. Insbesondere im Vorspann mit dem "Aufgehen des Vorhanges" zum Cinemascope-Bild wird damit auch ein wichtiger inszenatorischer Punkt unterschlagen. Aus dem ursprünglichen 4-Kanal-Stereoton der 35mm-Filmfassung und dem 6-Kanal-Stereoton der 70mm-Filmfassung wurde für die VHS-Version der Ton auch nur in Mono verwendet.
[Bearbeiten] DVD
Im März 2004 wurde eine englischsprachige DVD herausgegeben, die im Gegensatz zur VHS-Version deutliche Qualitätsunterschiede in Bezug auf Bild und Ton vorweist. Im April 2005 ist eine deutsche DVD-Version erschienen, die in Deutsch jedoch auch nur den Mono-Ton aufweist und nur in Englisch einen 5.1-Stereoton. Zudem fehlen der deutschen Ausgabe auch alle Beigaben der amerikanischen Ausgabe, u.a. das "Making of".
[Bearbeiten] Filmmusik
[Bearbeiten] Roman
John Burke: Die Luft hat keine Balken. Heyne, München 1966 (Roman zum Film)
[Bearbeiten] Film-Zitate
- Oberst von Holstein (in der Bedienungsanleitung lesend): "Nummer 1: Hinsetzen!"
- Oberst von Holstein (mehrfach im Film): "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!"
- Graf Ponticelli: "Ich gehe nach England so wie Julius Caesar!"
- Lord Rawnsley: "Das Schlimme an diesen internationalen Treffen ist, dass immer Ausländer dabei sind."
[Bearbeiten] Schluss-Anmerkung
Der Engländer gewinnt tatsächlich den Wettflug, aber nur, weil der Amerikaner seinen Flug verzögert, um dem italienischen Grafen aus einer Notlage zu helfen. Als fairer Sportsmann teilt der Engländer den Geldpreis und gibt auch noch seine Verlobte ab – Happy End.