Drag Queen
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Als Dragqueen bzw. Drag-Queen werden zumeist schwule Männer bezeichnet, die in glamouröser Weise als Frauen auftreten und dabei weibliche tertiäre Geschlechtsmerkmale (Bekleidung, Gesten usw.) in oft übertriebener Weise verwenden. Der Begriff „Drag“ wird meist als „dressed as a girl“ interpretiert und bedeutet dementsprechend soviel wie „wie ein Mädchen gekleidet“. Im Gegensatz dazu kann „Drag“ auch für „dressed as a guy“ (wie ein Junge gekleidet) stehen. In diesem Fall spricht man von Drag Kings. Drag Queens treten oftmals in schwul-lesbischen Lokalen und vor größtenteils schwul-lesbischem Publikum auf.
In früheren Zeiten, als Frauen der Zutritt zu Bühnen noch verboten war, war es üblich, dass Schauspieler sich als Frauen verkleideten. Das wurde jedoch mit dem französischen Begriff „en travestie“ bezeichnet. Das Wort „drag“ kam in diesem Zusammenhang erst im 19. Jahrhundert auf, als der Beruf der Schauspielerin weitgehendst so verbreitet wie heutzutage war.
Durch TV und Werbung ist die Drag Queen „Mary“ alias Georg Preuße in Deutschland bekannt. Wobei „Mary“ eher in der Kategorie Travestiekünstler zu Hause ist, denn im Gegensatz zu einer Drag Queen, die in der Regel sich selbst darstellt und bestenfalls eine Party „hostet“ oder moderiert, parodiert oder singt ein Travestiekünstler vor Publikum. In der Schweiz erlangte vor allem Kurt von Allmen („Beverly Starhill“) Bekanntheit, da ihm bei einem tragischen Unfall eines Polizeiautos ein Bein abgetrennt wurde. Die hamburgische Drag Queen Olivia Jones kandidierte 2004 für die Hamburgische Bürgerschaft und erzielte mit 0,5 % der Stimmen ein besseres Ergebnis als die Partei von Ronald Schill.
Nach den Parlamentswahlen 2006 in Italien zieht erstmals in der italienischen Geschichte ein Transvestit in das römische Parlament ein: Vladimir Luxuria alias Wladimiro Guadagno. Er trat als Spitzenkandidat für die altkommunistische Partei Rifondazione Comunista (PRC) an.
Kinofilme, in denen Drag Queens vorkommen:
- „Trick“ mit Christian Campbell und John Paul Pitoc
- „Rocky Horror Picture Show“ mit Tim Curry und Susan Sarandon
- „Ein Käfig voller Narren“ (frz. „La Cage aux Folles“)
- „The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel“ mit Robin Williams und Nathan Lane (US-amerik. Version des „Käfigs voller Narren“)
- „Priscilla, Königin der Wüste“ mit Terence Stamp, Hugo Weaving und Guy Pearce
- „To Wong Foo – Thanks for everything! Julie Newmar“ mit Patrick Swayze und Wesley Snipes
- „Billy Elliot – I Will Dance“ mit Jamie Bell (nur in der Schlusssequenz)
- „Flawless“ mit Robert De Niro und Philip Seymour Hoffman
- „Flesh“ und „Women in Revolt“ von Andy Warhol (mit Candy Darling u.a.)
- „Conny und Carla“ mit Guy Fauchon, Nia Vardalos (Komödie, USA 2003)
- "Sweet November" mit Charlize Theron und Keanu Reeves
[Bearbeiten] Siehe auch
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