Eßweiler
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Wolfstein | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 34′ N, 7° 34′ O49° 34′ N, 7° 34′ O | |
Höhe: | 272 m ü. NN | |
Fläche: | 8,10 km² | |
Einwohner: | 458 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67754 | |
Vorwahl: | 06304 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 023 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Bergstraße 2 67752 Wolfstein |
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Webpräsenz: | ||
Ortsbürgermeister: | Peter Gilcher |
Eßweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz (Deutschland) und gehört zur Verbandsgemeinde Wolfstein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Essweiler hat 462 Einwohner und eine Fläche von 8,1 km². Der Ort liegt ca. 25 km nördlich von Kaiserslautern, ca. 15 km östlich von Kusel und etwa 4 km westlich von Wolfstein am Fuss des Königsberges.
In der Ortsmitte vereinigen sich der Breitenbach und der Jettenbach zum Talbach, der in Offenbach-Hundheim in den Glan mündet. Rund um Essweiler liegen einige der höchsten Berge des Landkreises Kusel: der Königsberg (568 m), der Selberg (546 m), der Potschberg (498 m), der Bornberg (520 m) und der Hermannsberg (536 m).
[Bearbeiten] Verwaltung, Bürgermeister und Gemeinderat
Essweiler gehört seit dem 1. Januar 1972 zur damals neu gegründeten Verbandsgemeinde Wolfstein. Der Verwaltungssitz ist in der Bergstrasse 2 in 67752 Wolfstein.
Der Gemeinderat von Essweiler besteht seit den Wahlen vom 13. Juni 2004 aus 8 Personen. Bürgermeister ist Peter Gilcher.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen wurde am 13. Oktober 1982 von der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz genehmigt. Der Hintergrund ist goldfarben. Eine Teilung erfolgt durch eine von oben rechts nach unten links verlaufende, breite, blaue Wellenlinie. Im oberen Feld befindet sich eine rote Burg mit Turm; im unteren Feld sind zwei gekreuzte Steinabbauhämmer zu sehen. Das Wappen symbolisiert den Talbach, die Sprengelburg und die Steinbrüche im Ortsteil Schneeweiderhof.
[Bearbeiten] Geschichtliches
Die zum heutigen Zeitpunkt erste bekannte Erwähnung Essweilers ist ein Dokument der Grafen von Zweibrücken von 1296, in dem ein Ort "Esewilr" auftaucht. Der Ursprung des Namens soll ein "Weiler des Ezzo (oder Azzo)" sein. Doch schon vorher war die Gegend besiedelt:
[Bearbeiten] Von der Stein- bis zur Neuzeit
Bis zur Römerzeit
Auf den Gemarkungen von Essweiler und Rothselberg wurden mehrere steinzeitliche Funde gemacht. Später siedelten hier Kelten und Römer. 1904 wurde ein silberner Löffel, verziert mit Tauben, Trauben und Weinlaub und der Inschrift "Lucilianae vivas" gefunden. Der Ursprung ist römisch, etwa aus dem 4. Jahrhundert. Der Löffel befindet sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Am Trautmannsberg wurden 2002/2003 durch Mitarbeiter des Amtes für archäologische Denkmalpflege Grabungen zur Sichtung und Sicherung eines römischen Gutshofes durchgeführt. Auf dem Potschberg wurden zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Gebäudereste eines Bergheiligtums gefunden.
Im Mittelalter
Ursprünglich lag der Ort am Königsberg in der heutigen Gewanne Kirchwiese, in früherer Zeit wurden dort auch noch Mauerreste aufgefunden. Essweiler gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Komplex "Essweiler Tal", einer Einheit, zu der die Gemeinden Essweiler, Oberweiler im Tal, Hinzweiler, Nerzweiler, Hundheim, Aschbach, Horschbach, Elzweiler und Hachenbach gehörten. Sitz der Verwaltung war zunächst Nerzweiler, zwischen 1443 und 1477 wurde der Amtssitz nach Hundheim verlegt. Zwischen Essweiler und Oberweiler im Tal bauten die Ritter von Mülenstein, Lehnsmänner der Wildgrafen, die Sprengelburg (Springeburg). Sie hatte jedoch nicht lange Bestand und wurde bald darauf wieder zerstört.
Ursprünglich wurde das gesamte Tal durch die Grafschaft Veldenz, die sich von den Wildgrafen abspalteten, verwaltet. Im Laufe der Jahre zerfiel diese politische Einheit jedoch immer weiter, so dass im 16. Jahrhundert 14 Lehnsherren in den Dörfern herrschten. Oberste Grund- und Lehnsherren waren zu dieser Zeit die Junker von Scharfenstein. Sie waren Lehnsmänner der Wildgrafen und sorgten für eine gemeinsame Verwaltung und Rechtsprechung. 1595 kam das gesamte Essweiler Tal an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Essweiler verblieb dort bis zur Eroberung der linksrheinischen Gebiete durch Napoleon 1797, während einige der Dörfer 1755 wieder an die Wildgrafen zurückfielen.
In der frühen Neuzeit
Die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts verursachten grosse Verwüstungen und Verluste in der Bevölkerung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gegend mehrfach von verschiedenen Heeren durchzogen und dabei ausgeplündert, eine Mühle in Essweiler wurde zerstört (sie wurde 1661 wiederaufgebaut). Zwischen 1635 und 1638 wütete zusätzlich die Pest, die auch schon zuvor sporadisch auftrat. Auch die folgenden Auseinandersetzungen, vor allem der Pfälzische Erbfolgekrieg, spielten sich zum Teil in der Region ab. 1768 lebten im "Essweiler Tal" nur noch 141 Familien, viele Bewohner, auch aus Essweiler, wanderten nach Nord- und Südamerika sowie nach Osteuropa aus. Eine langsame Erholung setzte erst im 18. Jahrhundert ein. Um 1730 wurde in Essweiler mit dem Bau einer Kirche begonnen. 1745 gab es wieder zwei Mühlen im Ort, beide Gebäude sind noch vorhanden, die Mühle in der Mühlgasse wurde noch bis in die 1970er Jahre betrieben.
Seit dem 19. Jahrhundert bis heute
Der Ausbruch der französischen Revolution brachte wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit sich. Nachdem die Gegend von Napoleon erobert wurde, gehörte Essweiler seit 1797 zu Frankreich, zum Département „Mont Tonnère“ (Donnersberg). Ab 1816 bis zum Ende des 1. Weltkrieges gehörte Essweiler zum Königreich Bayern, danach bis 1947 zum Freistaat Bayern.
Seit 1947 gehört Essweiler zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Mit der Gründung der Verbandsgemeinde Wolfstein zum 1. Januar 1972 wurde die Bürgermeisterei Essweiler, die auch für die Nachbargemeinde Oberweiler im Tal zuständig war, aufgelöst.
[Bearbeiten] Religionen
Christentum
Als Beleg für eine frühe Christianisierung der damaligen Bevölkerung wurde der 1904 gefundene Silberlöffel aus der Römerzeit gewertet, denn die an Weintrauben pickenden Tauben, mit denen er verziert ist, wurden in der Fundbeschreibung als typisch christliches Emblem bezeichnet. Er zeigt zumindest, dass damals schon Kontakte zu Christen bestanden.
Bis zur Reformation gehörte Essweiler wie alle anderen Dörfer des "Essweiler Tales" zu einer gemeinsamen Pfarrei. Pfarrkirche war die im 12. Jahrhundert erbaute Hirsauer Kirche bei Hundheim. 1544 wurden die Orte Essweiler, Oberweiler im Tal und Hinzweiler zur Pfarrei Hinzweiler zusammengefasst, die dortige Kirche wurde Pfarrkirche und dort wohnte auch der Pfarrer. Dies fiel mit dem Übertritt der damaligen Herren zum lutherischen Glauben zusammen. 1595 ging das Tal in den Besitz von Pfalz-Zweibrücken über. Damit musste man zum reformierten Glauben wechseln. 1601 kam Essweiler zur Pfarrei Bosenbach. Sie wurde am Ende des 30-jährigen Krieges mit der Pfarrei Hinzweiler vereint. Die Betreuung der Gemeindemitglieder erfolgte wieder von Hinzweiler aus. Der lutherische Glaube war aber nicht ganz verschwunden, 1709 kam es zur Gründung einer eigenen, lutherischen Pfarrei für die Orte des "Essweiler Tales". 1746 kam Essweiler wieder zur Pfarrei Bosenbach. Dies wurde dann erst wieder 1971 geändert, Essweiler kam zur Pfarrei Rothselberg, zu der es bis heute, neben den Orten Rothselberg und Kreimbach-Kaulbach, gehört.
1733 wurde in Essweiler mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen. Das Langhaus aus der damaligen Zeit ist heute noch vorhanden, 1865 wurde der baufällige Dachreiter durch einen angebauten Turm ersetzt.
Ursprünglich lag der Friedhof für alle Orte des "Essweiler Tales" bei der Hirsauer Kapelle in Hundheim. In Essweiler soll es aber schon 1590 einen eigenen Friedhof gegeben haben. Mit dem Bau der Kirche 1733 wurde dann aber wieder ein Friedhof eingerichtet.
Heute ist der größte Teil der Bevölkerung protestantisch. Es gibt nur wenige Katholiken im Ort.
Die Jüdische Gemeinde
Im Jahr 1688 wohnten in Essweiler 4 jüdische Familien. Deren Zahl erhöhte sich im Laufe der Jahre stetig. In den 1860er Jahren hatte Essweiler eine der größten jüdischen Gemeinden im Landkreis Kusel, 1867 lebten hier 85 Juden. Einen ähnlich hohen jüdischen Bevölkerungsanteil hatte im Landkreis Kusel nur noch Steinbach am Glan. Die Zahl verringerte sich in den folgenden Jahren aber ebenso kontinuierlich wieder, viele Bewohner zogen in die größeren Städte. Nach dem 1. Weltkrieg lebten bis zur Nazizeit nur noch zwei jüdische Familien in Essweiler.
In der Reichspogromnacht drangen Nazianhänger in ihre Häuser ein und verwüsteten sie. Kurz darauf wurden die verbliebenen Familienmitglieder, der Witwer Isidor und sein Bruder Sigmund Rothschild mit seiner Frau Blondine, abgeholt. Sigmund und Blondine starben wohl in Theresienstadt. Auch 2 ihrer 4 Töchter wurden in den Konzentrationslagern ermordet. Die anderen beiden Töchter sowie die Söhne von Isidor Rothschild konnten entkommen und lebten später in den USA.
Es gab eine Synagoge im Ort, im Volksmund "Judenschule" genannt. Sie wurde schon im Jahr 1789 erwähnt. Die Strasse, in der sie lag heisst bei der Bevölkerung heute noch "Judengasse". Die Synagoge wurde um 1900, nach anderen Angaben erst kurz vor dem 1. Weltkrieg aufgegeben und verkauft. Das Gebäude steht noch, es wird aber als Wohnhaus genutzt und enthält keine Zeugnisse seiner ursprünglichen Nutzung mehr. Im Nachbargebäude wurde bei Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren die Reste einer Mikwe gefunden. Die Toten wurden auf dem jüdischen Friedhof in Hinzweiler bestattet.
[Bearbeiten] wirtschaftliche Entwicklung, Wandermusikantentum
Im 19. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl von Essweiler stark an. 1803 wurden 464 Einwohner gezählt, 1836 dann 614 (28 Katholiken, 525 Protestanten und 61 Juden) und 1867 716 Einwohner (14 Katholiken, 617 Protestanten und 85 Juden). Mangelnde Verdienstmöglichkeiten und immer wieder auftretende Hungersnöte führten jedoch zu diversen Auswanderungswellen, die bis in die 1920er Jahre in nennenswertem Umfang anhielten.
Bis ins 20. Jahrhundert war die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der Bevölkerung von Essweiler. 1833 wurden folgende Anbauflächen (in Morgen) bewirtschaftet: 1365 Mg Ackerland, 210 Mg Kartoffelanbau, 7 Mg Gartenland, 133 Mg Futterkräuter und 314 Mg Gemüseanbau. Über die Größe der Weideflächen ist nichts bekannt.
Bergbau
Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden um Essweiler, vor allem im Königsberg, mehrere Bergwerke in denen nach Quecksilber, Schwerspat, Eisenerz und Kohle gegraben wurde. Von größerer Bedeutung für Essweiler waren jedoch die Hartsteinvorkommen auf dem Schneeweiderhof. Ab 1870 wurden dort von Essweiler' Bürgern erste Steinbrüche angelegt, in denen vor allem Pflastersteine hergestellt wurden. 1914 wurden die Steinbrüche, die z.B. "Rübezahl", "Hindenburg" oder "Bismarck" hiessen, von der Basalt AG, Linz am Rhein, aufgekauft. Das Transportproblem, die Steine mussten bis dahin mühsam mit Fuhrwerken zu den Bahnhöfen in Kreimbach oder Altenglan gebracht werden, wurde 1919 durch den Bau einer 5 km langen Seilbahn nach Altenglan, gelöst. Zwischen 1922 und 1924 wurde von der Basalt AG eine Arbeitersiedlung, die "Kolonie", errichtet. Zeitweise waren auf dem Schneeweiderhof bis zu 500 Menschen aus den umliegenden Dörfern beschäftigt, der Betrieb wurde 1970 stillgelegt.
Wandermusikantentum
Auch der Ursprung des Wandermusikantentums lag in den 1830er Jahren. Im Unterschied zu den permanenten Auswanderungen, nach Nord- und Südamerika oder nach Süd-Ost-Europa, kehrten die meisten Wandermusikanten immer wieder hierher zurück, wenngleich ihre Reisen manchmal auch mehrere Jahre dauern konnten.
Essweiler war einer der Hauptorte des Musikantenlandes, etwa 300 Musiker zogen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts von hier aus durch die gesamte Welt.
Bekannte Musiker aus Essweiler sind:
- Michael Gilcher (1822 - 1899)
- Hubertus Kilian (1827 - 1899) Reisen u.a. nach Australien , China und die USA
- Rudolph Schmitt (1900 - 1993) Rudolph Schmitt blieb in den USA und wurde ein gefragter Klarinettist in mehreren Sinfonieorchestern
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Arbeitsplätze
Das Ende des Wandermusikantentums nach dem 1. Weltkrieg brachte einen empfindlichen Einschnitt bei den Arbeitsmöglichkeiten. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die früher typischen landwirtschaftlichen Betriebe zu Nebenerwerbsbetrieben umgewandelt oder verschwanden ganz. Auch der Steinbruch auf dem Schneeweiderhof, der bis in die 1960er Jahre teilweise über 500 Arbeiter beschäftigte, wurde um 1970 stillgelegt.
So sind die Einwohner von Essweiler heute größtenteils gezwungen, als Pendler Arbeitsstellen in den umliegenden Gemeinden und Städten wie Wolfstein, Kusel oder Kaiserslautern anzunehmen. Die hier ansässigen Kleinbetriebe, unter anderem zwei Omnibusbetriebe, mehrere Handwerksbetriebe, die Kreismülldeponie des Landkreises Kusel auf dem Schneeweiderhof, die 1988 in Betrieb genommen wurde, sowie das Christliche Jugenddorf Wolfstein bieten nicht genügend Arbeitsplätze.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindungen
Durch Essweiler führt die Landesstraße L 372. Sie heisst im Ortsbereich Hauptstrasse und führt von Rothselberg nach Offenbach-Hundheim. In die Hauptstrasse mündet in der Ortsmitte die Landesstrasse L 369, im Ortsbereich Krämelstrasse genannt. Sie führt nach Jettenbach. Von der Krämelstrasse zweigt die Kreisstraße K 31 auf den Schneeweiderhof ab. Sie wurde 1959 gebaut.
Zur Autobahn A 6 in Richtung Saarbrücken oder Mannheim, Anschlussstelle Kaiserslautern West, sind es 25 km. Zur Autobahn A 62 in Richtung Trier, Anschlussstelle Kusel, sind es 20 km. Und zur Autobahn A 63 in Richtung Mainz, Anschlussstelle Sembach, sind es ebenfalls etwa 20 km.
Weiterhin sind die Bundesstrassen B 270 (bei Kreimbach-Kaulbach, ca. 6 km) und die Bundesstrasse B 420 und B 423 (in Altenglan, ca 10 km) in direkter Nähe.
Der nächtsgelegene Bahnhof befindet sich in Kreimbach-Kaulbach und ist etwa 7 km entfernt. Von dort gelangt man zum Hauptbahnhof in Kaiserslautern
[Bearbeiten] Infrastruktur
Versorgungseinrichtungen
1907 wurde eine erste Wasserleitung verlegt. Das Wasser kam von einer Quelle am Trautmannsberg. Ab 1924 wurde Essweiler dann ans Stromnetz angeschlossen. Mit der Kanalisation wurde 1956 begonnen. In den 1980er Jahren wurde Essweiler, in den 1990er Jahren auch der Schneeweiderhof über Fernleitungen an eine überregionale Wasserversorgung angeschlossen. Die Brunnen befinden sich im Landstuhler Bruch.
Schulen und Kindergärten
1936 wurde das Schulhaus am Ortsausgang nach Oberweiler im Tal gebaut. Es wurde, nach mehrmaligen Umbauten, bis 2002 genutzt. Zwischen 1952 und 1965 war auf dem Schneeweiderhof eine eigene Schule in Betrieb war.
Seit dem Beginn des Schuljahres 2002 steht für die Schüler der Grundschule Königsland aus Essweiler, Rothselberg, Jettenbach, Oberweiler im Tal und Hinzweiler ein neues, modernes Schulgebäude in Jettenbach zur Verfügung. Es löste die alten Schulen in Essweiler, Jettenbach und Rothselberg ab.
Weiterführende Schulen in der Umgebung sind die Regionale Schule am Königsberg in Wolfstein (Haupt- und Realschule), die Realschule Kusel, die Gymnasien in Kusel und Lauterecken sowie das Schulzentrum in Kusel auf dem Roßberg mit Hauptschule, Berufsbildender Schule und Wirtschaftsgymnasium.
Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Rothselberg wird seit 1997 Jahre in Rothselberg der Kindergarten "Spatzennest" betrieben.
Geschäfte
In früherer Zeit konnte noch der gesamte tägliche Bedarf im Ort gedeckt werden. Es gab mehrere Metzgereien und Bäckereien, die zur gleichen Zeit existierten. Während der Blütezeit des Wandermusikantentums betrieb der Musikant Adolph Schwarz sogar ein Musikgeschäft. Bis Mitte der 1970er Jahre gab es in Essweiler noch 3 Lebensmittelgeschäfte, 2 Metzgereien und eine Bäckerei. Aktuell sind noch 1 Lebensmittelgeschäft und eine Bäckereifiliale vorhanden.
Gaststätten
Ein ähnliches Bild wie bei den Geschäften zeigt sich bei den Gaststätten: Bis zum Anfang der 1970er Jahre existierten in Essweiler 4 und auf dem Schneeweiderhof 1 Gaststätte. Heute gibt es in Essweiler und auf dem Schneeweiderhof nur noch jeweils 1 Gaststätte sowie die nachmittags geöffnete Hütte des Heimatvereins, etwa 500 m ausserhalb des Ortes.
Bürgerhaus Essweiler
Da es in Essweiler keine Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen mehr gab (die früher vorhandenen Tanzsääle in den Gaststätten wurden nach und nach zu Wohnungen umgebaut), wurde Anfangs der 1990er Jahre mit den Planungen zum Bau eines Dorfgemeinschaftshauses begonnen. Ursprünglich sollte es am Ortsausgang in Richtung Jettenbach als Neubau erstellt werden. Glücklicherweise wurde jedoch noch in der Planungsphase ein landwirtschaftliches Anwesen in der Ortsmitte, bestehend aus Wohnhaus, Hof und Scheune mit Ställen, zum Verkauf angeboten. Die Gemeinde griff zu und die Planung wurde in die neue Richtung gelenkt.
Grundsteinlegung war am 2. Juni 1995. Größtenteils in Eigenleistung durch Essweilerer Bürger wurden die Gebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Die alte Bausubstanz wurde dabei erhalten und integriert: Das ehemalige Wohnhaus beherbergt nun die Toilettenanlage, mehrere kleinere Veranstaltungsräume sowie, im alten Gewölbekeller, die Bar. Die Scheune wurde entkernt und enthält den eigentlichen Veranstaltungsraum. Dazwischen wurde ein Neubau errichtet. Er enthält den Eingangsbereich, einen Vorraum sowie den Wirtschaftstrakt mit Küche, Ausschank und Lagerräumen.
Obwohl auch ein Wettbewerb zur Benamung des Gebäudes durchgeführt wurde, heisst es heute schlicht "Bürgerhaus Essweiler".
Sonstige Einrichtungen
Zwischen 1967 und 1969 wurde das Rathaus erbaut. Es beherbergt heute das Sitzungszimmer des Gemeinderates, die Filiale der Kreissparkasse und eine Bäckereifiliale und wird von örtlichen Vereinen oder Gruppen genutzt. Im Keller wurde ein Jugendraum eingerichtet. Direkt daneben wurde 1988 das Feuerwehrgerätehaus errichtet. Nach dem Kauf eines landwirtschaftlichen Anwesens durch die Gemeinde und dem Abriss der Gebäude wurde 1987 der Dorfplatz in der Dorfmitte fertiggestellt.
[Bearbeiten] Kultur und Freizeit
[Bearbeiten] Vereine und Gruppen
Folgende Vereine und Gruppen sind zur Zeit in Essweiler aktiv:
- Alten- und Krankenpflegeverein
- Feuerwehrverein St. Florian Essweiler
- Freiwillige Feuerwehr Essweiler
- Gesangverein 1888 Essweiler e.V.
- Heimat- und Verkehrsverein
- Jugendorchester Essweiler / Jettenbach
- Landfrauenverein
- Luftsportverein Eßweiler (vormals Landstuhl) e. V.
- Musikverein Essweiler
- SPD Ortsverein Essweiler
- Turn- und Sportverein Essweiler
- Seniorenkreis Essweiler
- Theatergruppe
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Ruine Sprengelburg
Zwischen Essweiler und Oberweiler im Tal, auf einem Ausläufer des Königsberges direkt an der Landstrasse 372 liegt die Sprengelburg (oder Springeburg). Sie wurde, nach den vorhandenen Bauresten zu urteilen, um 1300 errichtet und bald darauf schon wieder zerstört, da ihre damaligen Eigentümer, die Ritter Mülenstein, dem Raubrittertum frönten.
Bis in die 1970er Jahre wiess nur noch der Name des Ortes, "am alten Schloss", auf die Burg hin, alle Baureste waren unter einem Erdhügel, der mit Bäumen bewachsen war, verborgen. Das heutige Aussehen der Ruine ist das Resultat von Restaurierungsmassnahmen die, initiiert durch das Landesamt für Denkmalpflege in Speyer, ab 1976 bis Mitte der 1980er Jahre durchgeführt wurden. Seit 1983 ist die Ruine als Baudenkmal ausgewiesen.
Die "Kolonie"
In den Steinbrüchen auf dem Schneeweiderhof waren bis in die Mitte des 20sten Jahrhunderts zeitweise bis zu 500 Menschen beschäftigt. Sie kamen aus den umliegenden Dörfern und legten den Weg auf den Berg, manchmal 5 bis 6 km, im Sommer wie auch im Winter zu Fuss zurück. Zwischen 1922 und 1924 wurde auf dem Schneeweiderhof vom Eigentümer der Steinbrüche, der Basalt AG, Linz am Rhein, aus den dort vorkommenden Basaltsteinen eine Arbeitersiedlung errichtet. Sie wird im Volksmund "die Kolonie" genannt. Der Komplex besteht aus einem dreigeschossigen Hauptbau und zwei Flügelbauten, die etwas näher zur Strasse liegen. Durch rundbögige Durchfahrten gelangt man auf die hinter dem Komplex liegenden Höfe. Dort lagen Stallungen für Ziegen und Hühner. Die Aussenansicht des Gebäudekomplexes ist größtenteils noch im Original erhalten. Viele Wohnungen sind nicht mehr bewohnt.
Evangelische Kirche
In der Ortsmitte steht die evangelische Kirche. Das Langhaus wurde um 1730 errichtet. Nachdem der hölzerne Dachreiter baufällig geworden war, wurde 1865 ein steinerner Turm angebaut.
Im Innern befindet sich eine Orgel, die 1869 von E.F. Walcker, Ludwigsburg, geliefert wurde und noch unverändert erhalten ist.
[Bearbeiten] Freizeitmöglichkeiten
Segelflugplatz
Oberhalb des Ortes liegt der Segelflugplatz Eßweiler, der vom Luftsportverein Eßweiler (vormals Landstuhl) e. V. betrieben wird. Der Platz wurde 1964 gebaut und ist für Segelflug, Motorsegler und UL zugelassen. Kolbengetriebene Motorflugzeuge bis 2 Tonnen Abfluggewicht sind nur mit Segelflugschleppkupplung zugelassen.
[Bearbeiten] Ortsteil Schneeweiderhof
Der Ortsteil Schneeweiderhof liegt etwa 3 km von Essweiler entfernt auf dem 520 m hohen Bornberg. Seine Geschichte ist eng mit den Steinbrüchen verknüpft.
Erste Steinbrüche wurden schon um 1840 von Essweiler' Bürgern angelegt. 1914 kaufte die Basalt AG Linz am Rhein die Brüche. Um 1920 wurde das Transportproblem, die Steine wurden bis dahin mit Fuhrwerken zu den nächstgelegenen Bahnhöfen transportiert, durch den Bau einer 5 km langen Seilbahn nach Altenglan gelöst. Zwischen 1922 und 1924 wurde die "Kolonie", eine Arbeitersiedlung für die Steinbruchbediensteten, aus Basaltsteinen errichtet. Die Anlage ist noch weitgehend original erhalten.
Wegen der recht hohen Schülerzahlen (1952 insgesamt 25 Schüler in 7 Klassen) wurde 1952 auf dem Schneeweiderhof eine Schule in einem eigens dafür errichteten Gebäude eingerichtet. Den Kindern wurde dadurch der tägliche Fussmarsch nach Essweiler und wieder zurück erspart. Die Schule wurde 1965, nach einer Schulreform, aufgelöst.
Seit der Schliessung der Steinbrüche 1970 gehen die Einwohnerzahlen auf dem Schneeweiderhof kontinuierlich zurück, immer mehr Wohnungen in der "Kolonie" stehen leer. Beliebt ist der Schneeweiderhof jedoch bei Wanderern und Ausflüglern der näheren Umgebung, die die dortige Gastwirtschaft zur Einkehr nutzen.
Heute befindet sich auf dem Steinbruchgelände die Kreismülldeponie des Landkreises Kusel.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hubertus Kilian, Musiker, Wandermusikant, geboren in Jettenbach
- Rudolph Schmitt, Musiker, spielte in verschiedenen Orchestern in den USA
- Alexander Ulrich, Bundestagsabgeordneter
[Bearbeiten] Weblinks
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