Emile Heskey

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Emile William Ivanhoe Heskey (* 11. Januar 1978 in Evington, Leicester, England) ist ein englischer Fußballspieler. Der Sohn eines Antiguaners und einer Barbudanerin steht beim englischen Profiverein Wigan Athletic unter Vertrag und ist ein Nationalspieler Englands. Neben der Position als Mittelstürmer kann er auch als linker Außenstürmer agieren, obwohl er auf dieser Position seine Stärken in der Nationalmannschaft unter Sven-Göran Eriksson nie richtig ausspielen konnte.

Heskey besuchte mit der City of Leicester School die gleiche höhere Schule wie vormals Gary Lineker und begann - ebenso wie Lineker - seine professionelle Fußballerkarriere bei Leicester City. Im Jahr 1995 debütierte er für die „Foxes“, kam in seiner ersten Saison auf 30 Profieinsätze und verhalf seinem Verein zum Aufstieg in die Premier League, wobei er noch im Jahr 1994 im Play-off-Endspiel von Leicester gegen Derby County zum Aufstieg in die erste Liga ein Balljunge im Wembley-Stadion gewesen war. Gemeinsam mit Michael Owen stand Heskey zudem in der englischen U-18-Auswahl, die bei der Europameisterschaft in Frankreich den dritten Platz belegte.

Seinen ersten großen Titel gewann Heskey im Jahr 1997, als er mit Leicester im Endspiel des Ligapokals (damals Worthington Cup genannt) den FC Middlesbrough besiegte. Diesen Erfolg wiederholte er sowohl drei Jahre später mit einem 2:1 gegen die Tranmere Rovers als auch 2001 sowie 2003 nach seinem Wechsel zum FC Liverpool mit dem neuen Verein im Finale gegen Birmingham City bzw. Manchester United.

Der mit 1,88 Meter groß gewachsene, antrittsschnelle und sehr robust agierende Stürmer lief beim 1:1 in einem Freundschaftsspiel am 28. April 1999 gegen Ungarn in Budapest erstmalig für die englische Nationalmannschaft auf, gab danach gegen Argentinien im Wembley-Stadion seinen Einstand von Beginn an und zeigte dabei eine gute Leistung, die ihm die Auszeichnung als „bester Spieler“ („Man of the Match“) einbrachte. Er sicherte sich fortan einen Platz im Kader für die folgende EM 2000 in den Niederlanden und Belgien und kam während des Turniers, in dem England bereits nach der Vorrunde ausschied, zu zwei Kurzeinsätzen als Einwechselspieler.

Heskey wechselte im April 2000 für die Ablösesumme von elf Millionen Pfund zum FC Liverpool, was zu diesem Zeitpunkt der teuerste Transfer für den Verein an der Merseyside darstellte. Sein erstes Spiel machte er in Anfield gegen den FC Sunderland und obwohl er bis zum Abschluss der Saison gute Leistungen zeigte, sorgte sich der Verein um Heskeys Torjägerfähigkeiten. Diese wurden in der Spielzeit 2000/01 beseitigt, als Heskey 23 Treffer gelangen, womit er sich auch in der Rangordnung der englischen Nationalmannschaft nach oben beförderte. Insgesamt konnte Heskey mit Liverpool im Jahr 2001 fünf Titel gewinnen, darunter neben dem Ligapokal vor allem den UEFA-Pokal und den FA Cup.

Beim 3:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Spanien schoss er im Februar 2001 ein Tor, musste dann jedoch im nächsten Spiel gegen Finnland auf die Ersatzbank weichen und wurde erst 20 Minuten vor Spielende für Steve McManaman eingewechselt. Nachdem er unter Sven-Göran Eriksson häufig auch als linker Flügelstürmer agiert hatte, stellte ihn Englands Trainer beim 5:1-Sieg gegen Deutschland in München als Mittelstürmer auf, wobei Heskey das letzte Tor im Spiel erzielte. Die gute Torquote des vorangegangen Jahres konnte er fortan nicht mehr bestätigen, kam aber für Liverpool immer noch auf 14 Treffer.

Als Stammspieler fuhr Heskey zur WM 2002 nach Japan und Südkorea und begann dort auf der linken Außenbahn gegen Schweden. Deutlich effektiver war er jedoch erst, als er in der zentralen Angriffsposition - an der Seite von Michael Owen - aufgestellt wurde. Er schoss im Achtelfinale gegen Dänemark wieder ein Tor, konnte sich jedoch insgesamt nicht als dauerhafte Lösung in Englands Angriffsreihe etablieren. Dies wurde vor allem durch seine schwache Torquote unter Beweis gestellt, die den schlechtesten Wert aller nach dem 2. Weltkrieg regelmäßig zum Einsatz gekommenen englischen Stürmer ausweist. Auf der anderen Seite kam das englische Team mit Heskey zu einigen der besten Resultaten seit Jahren und die Fachwelt verweist dabei auf seine mannschaftsdienliche Spielweise und vor allem auf sein gutes Zusammenspiel mit Michael Owen.

Während der Saison 2002/03 schoss Heskey lediglich neun Tore - dabei nur fünf Meisterschaftstreffer - und bestätigte damit seine Kritiker. Dennoch war er weiterhin ein wichtiger Teil der Nationalmannschaft und übernahm beim 2:1-Sieg gegen Serbien und Montenegro im Juni 2003 in seinem Heimatort Leicester von Michael Owen das Amt des Mannschaftskapitäns.

Im Verein erwuchs für Heskey in der Spielzeit 2003/04 mit Milan Baroš eine immer stärker werdende Konkurrenz um die Stammposition an der Seite von Michael Owen. Heskey konnte dennoch sieben Tore in der Premier League schießen und sicherte sich einen Platz im Kader für die EM 2004 in Portugal. Zum Ende der Saison unterschrieb er dann für 6,25 Millionen Pfund einen Vertrag bei Birmingham City, wo er Christophe Dugarry ersetzen sollte und zu diesem Zeitpunkt erneut der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte war.

Trotz der durchwachsenen Vereinsleistungen von Birmingham in der Saison 2004/05 war Heskey einer der beständigsten Akteure und wurde am Ende der Saison sowohl von seinen Mannschaftskameraden als auch von den Fans als bester Spieler ausgezeichnet. Zudem war er mit elf Treffern der beste Vereinstorschütze und der Spieler mit den meisten „Man of the Match“-Nominierungen.

Heskey startete mit seinem Verein gut in die anschließende Saison und es bestand weiterhin die Möglichkeit, dass er als Ergänzungsspieler für die WM 2006 in Deutschland in das englische Nationalteam hätte berufen werden können, aber der Trend zu torgefährlicheren Spielern, die zudem vorne als zentrale Ballverteiler dienen, sorgte dafür, dass sich Heskey fortan sogar nicht einmal mehr im erweiterten Kreis der Mannschaft befand.

Mit dem Erscheinen des groß gewachsenen Peter Crouch als Alternative im englischen Sturm wurden die letzten Hoffnungen auf ein Comeback Heskeys in der Nationalmannschaft beseitigt. Nur fünf Tore in 43 Länderspielen und die Tatsache, dass sich Heskey nunmehr bei einem unterdurchschnittlich agierenden Erstligaverein befand (der zum Ende der Saison 2005/06 sogar abstieg), waren nicht mehr konkurrenzfähig im Vergleich zu den anderen englischen Nationalstürmern in der Mannschaft.

Zu Beginn der Saison 2006/07 wechselte Heskey zu dem Klub Wigan Athletic.