Erich Arendt
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Erich Arendt (* 15. April 1903 in Neuruppin, † 25. September 1984 in Wilhelmshorst), deutscher Lyriker und literarischer Übersetzer.
Arendt besuchte bis 1923 das Lehrerseminar in Neuruppin. Danach arbeitete er als Theatermaler, Bankangestellter, Journalist und Lehrer an der Karl-Marx-Schule Berlin-Neukölln. Er unternahm Wanderungen durch Deutschland, die Schweiz, Frankfurt und Spanien. 1925 erschienen erste Gedichte von ihm in Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm". 1926 trat er der KPD und 1928 dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) bei. 1928 bis 1933 war er Lehrer an der pädagogischen Versuchsschule Berlin-Neukölln. 1933 emigrierte er in die Schweiz und lebte 1934 bis 1936 als Gelegenheitsarbeiter auf Mallorca.
Nach dem Beginn des Franco-Putsches floh er aufs Festland und arbeitete zunächst als Übersetzer für die deutsche Informationspresse der Internationalen Brigaden. Ab 1937 war er bei der 27. Division der Internationalen Brigaden. 1939 ging er nach Frankreich, später nach Kolumbien. 1950 übersiedelte er in die DDR, wo er als freier Schriftsteller lebte. Insbesondere trat er durch Nachdichtungen aus dem Spanischen (Pablo Neruda, Luis de Góngora, Nicolás Guillén, Rafael Alberti) hervor.
Er hatte bedeutenden Einfluss auf die in den 1960er Jahren debütierende Dichtergeneration der DDR.
1971 Nach seinem Weggang überließ Peter Huchel dem Dichter Erich Arendt sein Haus in Wilhelmshorst, das er bis zu seinem Tod 1984 bewohnte. 1983 widmete ihm die Akademie der Künste die Ausstellung "Dichtung verlangt Mitleben. Dichtung und Landschaft im Leben Erich Arendts".
Arendt wurde 1966 mit dem Johannes-R.-Becher-Preis und 1983 dem Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Werke
- Trug doch die Nacht den Albatros, 1951
- Bergwindballade. Gediche des spanischen Freiheitskampfes, (1952) 2004. ISBN 3-89086-697-2
- Gesang der sieben Inseln, (1957) 2002. ISBN 3-89086-711-1
- Flug-Oden, (1959) 2002. ISBN 3-89086-726-X
- Ausgewählte Gedichte 1926-1965, Berlin 1966
- Säule-Kubus-Gedicht, Berlin 1966
- Ägäis, (Leipzig 1967) 1995. ISBN 3-89086-890-8
- Feuerhalm, (Leipzig 1973) 2000. ISBN 3-89086-763-4
- Tolú. Gedichte aus Kolumbien, (1973) 1997. ISBN 3-89086-867-3
- entgrenzen, (Leipzig 1981) 2005. ISBN 3-89086-694-8
- Spanienakte Arendt. Aufgefundene Texte, Berlin 1986
- Kritische Werkausgabe I / II. Hg. von Manfred Schlösser mit Martin Peschken, Berlin 2003. ISBN 3-87008-134-1 / ISBN 3-87008-135-X
[Bearbeiten] Literatur
- Der zerstückte Traum - Für Erich Arendt. Zum 75. Geburtstag herausgegeben von Gregor Laschen und Manfred Schlösser. Berlin/Darmstadt: Agora-Verlag, 1978. 272 S.
- Hendrik Röder (Hrsg): Vagant, der ich bin. Erich Arendt zum 90. Geburtstag. Texte und Beiträge zu seinem Werk. Berlin: Janus-Press, 1993. ISBN 3-928942-04-2
- Menschen sind Worttiere. Erich Arendt 1903 - 1984. Texte und Bilder anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstages. Begleitheft zur Ausstellung Kurt-Tucholsky-Gedenkstätte Schloss Rheinsberg 15. April - 1. Juni 2003 ; Peter-Huchel-Haus Wilhelmshorst 4. - 28. Juni 2003 Redaktion Peter Böthig, Mitarbeit Tilo Köhler. Potsdam: Vacat-Verlag, 2003 ISBN 3-930752-25-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Erich Arendt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Arendt, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Lyriker und literarischer Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 15. April 1903 |
GEBURTSORT | Neuruppin |
STERBEDATUM | 25. September 1984 |
STERBEORT | Wilhelmshorst |