Erklärung von Bern
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Die Erklärung von Bern (EvB) ist eine schweizerische nichtstaatliche Organisation (NGO). Sie ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Durch hohe Glaubwürdigkeit ist sie eine von Medien und der Politik beachtete Stimme für eine gerechtere Welt.
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[Bearbeiten] Aktivitäten
Die EvB informiert die Öffentlichkeit über ungleiche Beziehungen zwischen Süden und Norden, zwischen Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Schweiz in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Ernährung, Ökologie und Fairer Handel. Sie setzt sich für gerechte Wirtschaftsordnungen ein und fördert den Kulturaustausch. Die EvB nimmt Einfluss auf entwicklungspolitische Fragen in der Schweiz und interveniert zusammen mit Partnerorganisationen auf der ganzen Welt bei der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds, bei der OECD und anderen Finanz- und Wirtschaftsinstitutionen. Die EvB organisiert Veranstaltungen, veröffentlicht Bücher, betreibt politische Lobbyarbeit und zeigt Alternativen und Handlungsmöglichkeiten auf.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Erklärung von Bern wurde im 1968 von einer Gruppe vorwiegend reformierter Theologen, zu denen u.a. Kurt Marti gehörte, in Form eines Manifestes über „die Schweiz und die Entwicklungsländer“ formuliert. 1000 Personen unterzeichneten dieses Manifest und verpflichteten sich, 3% ihres Einkommens für die Entwicklungszusammenarbeit zu spenden. 1971 wurde die Erklärung von Bern dann als Verein konstituiert. Unterdessen hat die EvB landesweit rund 19'000 Mitglieder und wird von Mitgliederbeiträgen, Spenden und dem Verkauf eigener Publikationen getragen.
[Bearbeiten] Meilensteine
- 1974 gehörte die EvB zu den ersten Stimmen in der Schweiz, die auf ungerechte Handelsbeziehungen aufmerksam machten. Sie lancierte Fairtrade-Kaffee aus Tansania, gründete eine Importgesellschaft und ebnete somit den Weg für Drittweltläden.
- 1976 läutete die Kampagne "Jute statt Plastik" ein neues Konsumverhalten ein. 250'000 fair gehandelte Jutetaschen aus Bangladesch gingen über den Ladentisch.
- 1978 wurde nach der EvB-Kampagne zur Bankeninitiative die Fachstelle Aktion Finanzplatz Schweiz – Dritte Welt gegründet.
- Ab 1985 kämpfte die EvB gegen Grossstaudammprojekte in China (Drei-Schluchten-Damm) und in der Türkei (Ilisu-Staudamm) und erreichte immerhin eine Ablehnung durch die offizielle Schweiz. Die 1998 von der EvB mitinitiierte Weltstaudammkommission legte 2000 einen vielbeachteten Schlussbericht vor.
- 1990 wurde aufgrund von Vorarbeiten der EvB die Alternative Bank Schweiz (ABS) gegründet.
- Seit 2000 organisiert die EvB während des Weltwirtschaftsforums (WEF) als Gegenkonferenz das vielbeachtete Public Eye on Davos.