Ernst-Grube-Stadion
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Das Ernst-Grube-Stadion war das größte Stadion der Stadt Magdeburg.
Es verfügte über ein Fassungsvermögen von 25.800 Zuschauern und war das Heimatstadion des 1. FC Magdeburg. Benannt war es nach dem Magdeburger Antifaschisten Ernst Grube. 2005 wurde es abgerissen. An gleicher Stelle entstand von Juni 2005 bis November 2006 ein neues Fußballstadion für maximal 27.250 Zuschauer.
[Bearbeiten] Geschichte
Ein erstes Stadion an dieser Stelle (Gübser Damm) wurde am 14. April 1912 eingeweiht. Es diente dem Fussballverein Victoria 96 als Spielstätte. Ein erster Höhepunkt war die Durchführung des Finales der Deutschen Fussballmeisterschaft von 1914 zwischen der Spielvereinigung Fürth und dem VfB Leipzig.
Das als Ernst-Grube-Stadion bezeichnete Stadion entstand in der Zeit der DDR Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Geplant war zunächst die Errichtung einer großen Sportanlage mit einem Stadion für 80.000 Personen und einem Hallenschwimmbad im Zentrum Magdeburgs auf dem Schroteplatz. Der dementsprechende Stadtratsbeschluss vom 25. Mai 1954 wurde jedoch nicht umgesetzt, da der sich auf dem vorgesehenen Gelände befindliche Betrieb der VEB Baustoffversorgung bei der Regierung protestierte und eine Erlaubnis zur Nutzung des Geländes bis 1960 erhielt. Die Stadt entschied sich daher zum Neubau auf dem Viktoria-Gelände.
Das Grube-Stadion wurde im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks mit mehr als 400.000 freiwilligen Aufbaustunden errichtet. Zur Aufschüttung der Wälle für die Zuschauertribünen wurden 150.000 Kubikmeter (pro Tag circa 1.000 Kubikmeter) Trümmerschutt aus der im 2. Weltkrieg zerstörten Magdeburger Altstadt antransportiert.
Das auch für Leichtathletik geeignete Stadion wurde am 18. September 1955 mit der Austragung des 1. Bezirks-Turn-und-Sportfests vor 40.000 Zuschauern eröffnet. Am Vorabend der Eröffnung fand ein Fackelumzug in der Magdeburger Innenstadt, sowie eine Kundgebung auf dem Altem Markt statt. Festredner war unter anderem Manfred von Brauchitsch in seiner Funktion als Präsident des Komitees für Einheit und Freiheit im deutschen Sport. Außerdem fand ein Fußballfreundschaftsspiel zwischen den B-Auswahlen der DDR und Rumäniens statt, welches die DDR 3:0 gewann.
In späteren Jahren erfolgte ein weiterer Ausbau der Anlage und die Errichtung einer Flutlichtanlage. Neben dem Fußballclub 1. FCM waren vor allem die Leichtathleten des SC Magdeburg Nutzer des Stadions.
Neben mehreren Länderspielen der DDR-Fußballnationalmannschaft waren im Stadion so bekannte Mannschaften wie Bayern München, Malmö FF, Juventus Turin, Schalke 04 und PSV Eindhoven zu Gast.
Wegen des zunehmenden Sanierungsbedarfs der Anlage nach fast 50-jährigem Bestehen beschloss der Magdeburger Stadtrat im Jahr 2004 den Abriss der alten Anlage und den Neubau eines modernen Fußballstadions. Die Flutlichtmasten wurden durch eine Sprengung abgerissen.
Während des Neubaus spielte der 1. FC Magdeburg vom Februar 2005 bis Ende 2006 erneut im Heinrich-Germer-Stadion.
Ende November 2006 wurde das neue Magdeburger Fußballstadion nach den Planungen der Dortmunder architekten schröder schulte-ladbeck fertig gestellt und an die Landeshauptstadt übergeben. Sowohl die Licht- als auch Tonanlagentests verliefen erfolgreich und so wurde die neue Heimspielstätte des 1. FC Magdeburg am 10. Dezember 2006 feierlich eingeweiht. Das neue Stadion bietet maximal 27.250 Zuschauern Platz und verfügt über eine beheizbare Rasenspielfläche.
[Bearbeiten] Literatur/Quelle
- Bernd Gottschalck, Stadionbau: Ein Hattrick am Gübser Damm in der Magdeburger Volksstimme vom 3. Dezember 2005
- Klaus Lison, "Victoria" machte Platz für das neue Stadion in der Magdeburger Volksstimme vom 27. August 2005
Koordinaten: 52° 7' 32" N, 11° 40' 15" O