Fideris
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Graubünden |
Bezirk: | Prättigau/Davos |
BFS-Nr.: | 3861Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 7235 |
Koordinaten: | 774827 / 196877 Koordinaten: 46° 54' 0" N, 9° 44' 0" O46° 54' 0" N, 9° 44' 0" O |
Höhe: | 897 m ü. M. |
Fläche: | 25.36 km² |
Einwohner: | 592 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.fideris.ch |
Karte | |
Fideris ist eine Gemeinde im Kreis Jenaz im Bezirk Prättigau/Davos des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
Beschreibung: In Gold ein fangbereiter blauer Adler, rot bewehrt. Übertragung aus einem Gemeindesiegel des 18. Jahrhunderts in den Farben des Zehngerichtenbundes.
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde liegt auf der südlichen Seite des mittleren Prättigaus. Neben der Hauptsiedlung, dem kreuzförmig angelegten Strassendorf Fideris auf einer Terrasse oberhalb der Mündung des Arieschbaches in die Landquart, umfasst sie die Fraktionen Strahlegg jenseits des Arieschtobels und Fideris-Au in der Sohle des Haupttales.
Das Territorium deckt sich weitgehend mit dem Einzugsgebiet des Arieschbaches und erstreckt sich von der Landquart im Norden bis zur Wasserscheide gegen das Schanfigg. Der halbkreisförmige Talschluss wird von den ausgedehnten Alpen der Fideriser Heuberge eingenommen, dahinter erheben sich die Gipfel von Mattjisch Horn (2'461 m ü. M.) und Chistenstein (2473 m, höchster Punkt der Gemeinde). Nach Peist bzw. Langwies führen mehrere Saum- und Fusspfade: der Faninpass, die Arflinafurgga und das Strassberger Fürggli.
Vom gesamten Gemeindeareal von 2'532 ha sind 1'538 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet (fast 92 % davon Alpwirtschaften). Weitere 698 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt. Insgesamt 227 ha sind unproduktive Fläche (meist Gebirge) und die restlichen 69 ha Siedlungsfläche.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt an Conters im Prättigau, Jenaz, Langwies, Luzein und Peist.
[Bearbeiten] Geschichte
Die 1370 als Fidris erwähnte Ansiedlung liegt an der früheren Talstrasse, welche die hochwassergefährdete Talsohle mied und von Jenaz über Fideris Dorf und Strahlegg nach Küblis führte. Als Teil des Gerichts Castels gehörte der Ort in den Drei Bünden zum Zehngerichtenbund.
[Bearbeiten] Fideris-Bad
Das rund 2 km südlich von Fideris am Arieschbach gelegene, 1464 erwähnte Bad Fideris entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum bedeutendsten Mineralbad Graubündens. Bei der Heilquelle handelte es sich um einen natrium- und eisenhaltigen Säuerling. Nachdem der Kurbetrieb bereits 1939 aufgegeben wurde, zerstörte 1967 eine Rüfe die Gebäude und verschüttete die Quelle.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 460 |
1910 | 354 |
1920 | 407 |
1930 | 406 |
1960 | 549 |
1970 | 554 |
1980 | 492 |
1990 | 586 |
2000 | 586 |
2004 | 599 |
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung nahm durch Auswanderung zwischen 1850 und 1910 massiv ab (1850–1910: −23.0 %). In den 1910er Jahren folgte ein erster Wachstumsschub, dann ein Jahrzehnt lang eine Stagnationsphase. Zwischen 1930 und 1960 kam es zu einem erheblichen Zuwachs der Bevölkerung (1930–1960: +35.2 %). Bis 1990 gab es Zeiten der Stagnation, von Bevölkerungsrückgang und starkem Wachstum. Insgesamt gesehen stieg die Bevölkerungszahl mässig an (1960–1990: +6.7 %) - um danach in den 1990er Jahren zu stagnieren. Seit dem Jahr 2000 wächst die Einwohnerzahl wieder leicht an.
[Bearbeiten] Sprachen
Im frühen Mittelalter sprach die Bevölkerung der Gemeinde noch rätoromanisch; der romanische Ortsname lautet Fadrein. Doch bereits im 14. Jahrhundert wanderten Walser zu. Zur Zeit der Reformation war die Germanisierung bereits abgeschlossen. Einzige Amtssprache der Gemeinde ist Deutsch. Die Gemeinde ist heutzutage fast einheitlich deutschsprachig, wie die folgende Tabelle zeigt:
Sprachen in Fideris | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 485 | 98,58 % | 557 | 95,05 % | 565 | 96,42 % |
Rätoromanisch | 6 | 1,22 % | 6 | 1,02 % | 4 | 0,68 % |
Italienisch | 0 | 0,00 % | 2 | 0,34 % | 3 | 0,51 % |
Einwohner | 492 | 100 % | 586 | 100 % | 586 | 100 % |
[Bearbeiten] Religionen – Konfessionen
Fideris nahm um 1530 die neue (reformierte) Lehre an, die während Jahrhunderten dominierte. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung haben sich die religiösen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten verändert. Heute (Stand 2000) gibt es 84.13 % evangelisch-reformierte- und 9.04 % römisch-katholische Christen. Daneben findet man 2.73 % Konfessionslose und 0.68 % Muslime. Weitere 2.73 % der Einwohnerschaft machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
[Bearbeiten] Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2004 599 Bewohnern waren 579 (= 96.66 %) Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 554 (= 94.54 %) Schweizer Staatsangehörige, darunter sechs Doppelbürger. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland, Portugal und Italien.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Derzeitiger Gemeindepräsident ist Reto Lippuner.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Als einziges Prättigauer Dorf blieb Fideris von den Zerstörungen durch die Österreicher im Jahr 1622 verschont, so dass im Dorfkern eine Reihe stattlicher Bürgerhäuser erhalten geblieben sind. Das Haus Gujan entstand aus einem Wohnturm des 11. Jahrhunderts. Die 1461 errichtete reformierte Kirche präsentiert sich – abgesehen vom 1740 umgebauten Turm – als Bau der Spätgotik mit netzgewölbtem Chor und Wandmalereien aus der Bauzeit.
Beim Weiler Strahlegg befindet sich die Ruine der gleichnamigen Burg. Von dem ins 13. Jahrhundert datierten Bau sind noch der Stumpf des Hauptturms und Mauerreste des Wohntraktes vorhanden.
[Bearbeiten] Weblinks
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