Flugbereitschaft Bundesministerium der Verteidigung
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Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (im Bundeswehr-Kürzel FlBschft BMVg) ist ein Lufttransportgeschwader der deutschen Luftwaffe. Die Flugbereitschaft wurde 1957 gegründet und ist dem Lufttransportkommando in Münster unterstellt.
Die Flugbereitschaft hat ihren Sitz an den Flughäfen Köln/Bonn und Berlin-Tegel. In Köln-Wahn befinden sich alle Flächenflugzeuge. Die Hubschrauber sind in Berlin-Tegel stationiert.
Der Aufgabenbereich umfasst zum einen Lufttransport-Einsätze, Passagier- und Frachtabfertigung, Herstellen und Erhalten der Einsatzbereitschaft und zum anderen die Abwicklung des Regierungs- und Staatsflugbetriebes. Eine Besonderheit sind Kranken- und Verwundetentransporte und Unterstützung bei humanitären Hilfsmaßnahmen (siehe MedEvac).
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[Bearbeiten] Fluggerät
Am Standort Köln/Bonn sind sieben Airbus A-310 und sechs Bombardier Challenger CL-601 beheimatet. Wenn die Bundesregierung sie braucht, stehen sie in Berlin zur Verfügung. Für den Einsatz im politisch/parlamentarischen Bereich werden wöchentlich ein oder zwei Challenger CL 601 und ihre Besatzungen in Berlin-Tegel stationiert. Wegen der in Berlin im Zusammenhang mit dem Bau eines Großflughafens ungelösten Flugplatzfrage können Investitionen der Luftwaffe in Infrastrukturmaßnahmen, wie z.B. der Bau von Wartungshallen oder Truppenunterkünften im militärischen Teil von Berlin-Tegel, zur Zeit nicht getätigt werden.
In Berlin sind drei Hubschrauber Cougar AS 532 stationiert (2001).
[Bearbeiten] Aktuelle Flotte
- 10+21 Airbus A310-304 VIP C/N: 498 (DDR-ABA -> D-AOAA Interflug) Konrad Adenauer
- 10+22 Airbus A310-304 VIP C/N: 499 (DDR-ABB -> D-AOAB Interflug) Theodor Heuss
- 10+23 Airbus A310-304 PAX C/N: 503 (DDR-ABC ->D-AOAC Interflug) Kurt Schumacher
- 10+24 Airbus A310-304 MRTT C/N 434 (D-AIDA Lufthansa) Otto Lilienthal
- 10+25 Airbus A310-304 MRTT C/N 484 (D-AIDB Lufthansa) Hermann Köhl
- 10+26 Airbus A310-304 MRT C/N 522 (D-AIDE Lufthansa „Speyer“) Hans Grade
- 10+27 Airbus A310-304 MRTT C/N 523 (D-AIDI Lufthansa „Fellbach“) August Euler
- 12+02 Challenger CL 601
- 12+03 Challenger CL 601
- 12+04 Challenger CL 601
- 12+05 Challenger CL 601
- 12+06 Challenger CL 601
- 12+07 Challenger CL 601
Die Airbusse 10+21 und 10+22 wurden infolge der Zwangsliquidation der Interflug für nur 25 % des Neupreises „angekauft“ und zu VIP-Maschinen umgebaut. Gegenüber den üblichen A310 besaßen diese Maschinen auf Wunsch der Interflug, für die sie gebaut wurden, eine deutlich größere Reichweite. Die 10+21 ist die offizielle Regierungsmaschine der Bundesrepublik, die 10+22 das Ersatzflugzeug. Auch der dritte Airbus der Interflug (DDR-ABC später D-AOAC) fliegt als 10+23 für die Bundesregierung, ist aber nicht als VIP-Flugzeug ausgebaut worden.
Die Airbusse 10+24, 10+25, 10+26 und 10+27 sind verschiedentlich umrüstbare Mehrzweck-Transportflugzeuge. Neben der Verwendung als MedEvac-Flugzeuge können sie auch für den Truppen- oder Frachttransport oder die Luftbetankung genutzt werden. Dementsprechend steht das Kürzel "MRT" für Multi Role Transport und "MRTT" für Multi Role Transport Tanker. Die MRT- und MRTT-Maschinen sowie die 10+23 tragen einen grauen Luftwaffenanstrich. Die zwei Regierungsmaschinen sind weiß lackiert und tragen den Schriftzug "Bundesrepublik Deutschland".
Im Gegensatz zu 10+21, 10+22 und 10+23, die nach Politikern aus der Gründerzeit der Bundesrepublik benannt sind, tragen die vier anderen Maschinen die Namen deutscher Luftfahrtpioniere.
Da die Challenger langsam zu alt werden, will die Bundesregierung im Bundeshaushalt 2007 insgesamt 615 Millionen Euro für eine Modernisierung der Flotte vorsehen. Dafür sollen 2 Airbus A319CJ sowie vier kleinere Maschinen erworben werden. Infrage kämen hier wohl insbesondere Bombardier Global Express oder auch Gulfstream V[1].
[Bearbeiten] Ehemalige Flugzeuge
Lange Zeit flogen für die Luftwaffe vier Boeing 707-320, die ebenfalls die Namen deutscher Luftfahrtpioniere trugen. Auch zwei Tupolew Tu-154M aus NVA-Beständen waren nach der Wiedervereinigung im Einsatz. Eine dieser Maschinen ging bei einem Absturz vor der Küste Angolas verloren.