Franzobel
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Franzobel eigentlich Stefan Griebl (* 1. März 1967 in Vöcklabruck, Oberösterreich) ist ein österreichischer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Er studierte Germanistik und Geschichte. Neben seiner literarischen Tätigkeit (er publiziert im Eigenverlag, in Kleinverlagen und innerhalb von Mail-Art-Projekten) arbeitet er als Maler (Concept Art bis 1992). Von 1994 bis 1998 betreute er den Kleinverlag Edition ch den die Autorin Christine Huber 1989 gegründet hatte. 1995 wurde er mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosatexte und Lyrik, die in der Spannung zwischen Experiment (Arbeiten mit automatisierter Übersetzung u.a. im Peroidikum Rampe) und Einfallsreichtum einerseits sowie Strukturen andererseits ihren unverwechselbaren Reiz gewinnen. Franzobel lebt in Wien, Pichlwang und Buenos Aires.
Er schreibt auch für Kinder, z.B. das Bilderbuch Schmetterling Fetterling (2004) und das Theaterstück Moni und der Monsteraffe (2006). Letzteres Stück wird seit Oktober 2006 im Kabarett Niedermair gespielt.
Der Künstlername des Autors, der ein begeisterter Fußballfan ist, rührt vom Spielstand 2 zu 0 eines Fußballländerspiels zwischen Frankreich und Belgien her: aus Fran2:0Bel wurde Franzobel. Franzobel ist bekanntlich ein großer Anhänger des Fußballklubs Rapid Wien. Über seine Fußballleidenschaft erschien 2006 der Erzählband mit dem Titel Der Schwalbenkönig.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Ingeborg-Bachmann-Preis 1995 für "Die Krautflut"
- Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis der Stadt Darmstadt 1997
- Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 1998
- Bert-Brecht-Medaille 2000
- Arthur-Schnitzler-Preis 2002
- Zehn besondere Bücher zum Andersentag
- 2004 für "Die Nase"
- 2005 für "Schmetterling Fetterling"
- 2005 Nestroy-Theaterpreis-Auszeichnung Bestes Stück - Bester Autor
- 2005 Nestroy-Theaterpreis-Auszeichnung Spezialpreis
- Buch.Preis 2006 für "Das Fest der Steine"
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Bücher
- Der Wimmerldrucker. Ein Lexikaroman. Eigenverlag, 1990.
- Thesaurus. Ein Gleiches. Gedichte. Eigenverlag, 1992.
- Das öffentliche Ärgernis. Prosa. Klagenfurt: edition selene, 1993.
- Überin. Die Gosche. Prosa. Ill.: Franzobel. Klagenfurt: edition selene, 1993.
- Masche und Scham. Die Germanistenfalle - Eine Durchführung & Das öffentliche Ärgernis. Proklitikon. Klagenfurt: Edition Selene, 1993.
- Die Musenpresse. Aus einem Roman von Margarete Lanner. Mit mehreren Bildnachweisen. Klagenfurt: Ritter, 1994.
- Elle und Speiche. Modelle der Liebe. Gedichte und Prosa. Wien: Das Fröhliche Wohnzimmer, 1994.
- Ranken. Prosa. Ill.: Carla Degenhardt. Klagenfurt: edition selene, 1994.
- Hundshirn. Prosa. Ill.: Franzobel. Linz: Blattwerk, 1995.
- Die Krautflut. Erzählung. Nachw.: Thomas Eder. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1995.
- Schinkensünden. Ein Katalog. Klagenfurt: Ritter, 1996.
- Unter Binsen. [Mit Christian Steinbacher] Graz: edition gegensätze, 1996.
- Linz. Eine Obsession. München, Berlin: Janus Press, 1996.
- Der Trottelkongreß. Commedia dell'pape. Ein minimalistischer Heimatroman. Klagenfurt, Wien: Ritter, 1998.
- m. T. [mit Klangwerkstatt Berlin]. Siegendorf: NN-Fabrik, 1998.
- Böselkraut und Ferdinand. Ein Bestseller von Karol Alois. Wien: Zsolnay, 1998.
- Das öffentliche Ärgernis. Proklitikon. & Masche und Scham. Die Germanistenfalle - eine Durchführung. Wien: Edition Selene, 1998.
- Met ana oanders schwoarzn Tintn. Dulli-Dialektgedichte. Weitra: Bibliothek der Provinz, 1999. (In Anspielung auf H. C. Artmann)
- Scala Santa oder Josefine Wurznbachers Höhepunkt. Roman. Wien: Zsolnay, 2000.
- Best of. Die Highlights. o. O: Edition Aramo, 2001.
- Shooting Star. Klagenfurt: Ritter, 2001 (aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen vom Markt genommen)
- Mayerling. Die österreichische Tragödie. Stück. Materialien. Collagen. Wien: Passagen, 2002.
- Lusthaus oder Die Schule der Gemeinheit. Roman. Wien: Zsolnay, 2002.
- Mundial. Gebete an den Fußballgott. Graz, Wien: Droschl, 2002.
- Scala Santa oder Josefine Wurzenbachers Höhepunkt, Piper 2002
- Austrian Psycho oder Der Rabiat Hödlmoser. Ein Trashroman in memoriam Franz Fuchs. Bibliothek der Provinz, 2002.
- Luna Park. Vergnügungsgedichte. Wien: Zsolnay 2003.
- Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik. Wien: Zsolnay 2005.
- Der Schwalbenkönig oder Die kleine Kunst der Fußball-Exerzitien. Klagenfurt, Wien: Ritter Verlag, 2006.
[Bearbeiten] Theaterstücke
- 1996 "Das Beuschelgeflecht"
- 1997 "Kafka. Eine Komödie"
- 1998 "Paradies"
- 1998 "Nathans Dackel oder Die Geradebiegung der Ring-Parabel. Eine Lessingvollstreckung"
- 1998 "Bibapoh"
- 1999 "Phettberg. Eine Hermes-Tragödie"
- 1999 "Der Ficus spricht. Minidrama für A, B, einen Volkssänger, ein Blumenmädchen und einen Gummibaum"
- 1999 "Volksoper"
- 2000 "Olympia. Eine Kärntner Zauberposse samt Striptease"
- 2003 "Black Jack"
- 2004 "Flugangst"
- 2005 "Hunt oder der totale Februar"
- 2005 "Wir wollen den Messias jetzt oder die beschleunigte Familie"
- 2006 "Hirschen"
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Andreas Freinschlag: Kynisch-komische Chaosmologie. Eine literaturgeschichtliche Ahnenforschung zu Franzobels Roman "Scala Santa". Wien: Edition Praesens 2005
- Martin A. Hainz: »die wirklichkeit bläht sich weiter auf und zerplatzt«. Zu Heimito von Doderer, Oswald Wiener und Franzobel. In: Weimarer Beiträge, Nr 50·4, 2004, S.539-558
- Notburga Leeb: Aspekte der Dialogizität in Franzobels "Die Musenpresse". Diplomarbeit. Wien: 2005
- Sibylla Haindl: Das Groteske als Strukturprinzip in Franzobels Roman "Scala Santa oder Josefine Wurznbachers Höhepunkt". Diplomarbeit. Wien: 2007 [1]
[Bearbeiten] Weblinks
- offizielle Homepage des Autors
- Franzobel: Neue deutsche Dramatik. Seite des Goethe-Instituts
- Franzobel im Interview mit Günter Kaindlstorfer erschienen in Der Standard
- Rezension über seinen Erzählband Der Schwalbenkönig mit Leseprobe
Personendaten | |
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NAME | Franzobel |
ALTERNATIVNAMEN | Griebl, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1. März 1967 |
GEBURTSORT | Vöcklabruck, Oberösterreich |