Freden (Leine)

Freden liegt südwestlich von Alfeld zwischen den Naturparks Weserbergland und Harz. an der Leine. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Freden (Leine), mit den Gemeinden Everode, Freden (Leine), Landwehr und Winzenburg.

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde ist ein Ortsteil ausgewiesen:

Meimerhausen

Geschichte

Erstmalig wird der Ort 1068 urkundlich ein Fredenon erwähnt. Fredenon war ein Archidiakonbezirk mit Grafschaftsrechten in dem Ort Grossfreden. Man nannte den Bezirk nach dem Ort, wo er gegründet wurde, nicht umgekehrt. Es unterstand alles dem Bischof von Hildesheim.

Geschichtliches über Freden (Leine)

Bei Steinbrucharbeiten im Selter bei Freden wurden 1959 am Aschenstein Tierknochen gefunden. Ausgrabungen durch W. Barner erbrachten durch die C-Altersmessung einen jungpaläothischen Rentierjäger-Lagerplatz vor ca. 17.000 Jahren ( 15.000 v Chr). Bis dahin waren so alte Besiedlungsreste in Mitteleuropa nicht belegt worden. Das Leinetal ist für Altersfünde sehr ergiebig. Bronzespange in den Apenteichen bei Winzenburg vom 7. Jahrhundert v. Chr.- Römische Münzen 100 v und 100 n.Chr. Geb. - Römische Bronzeschale 2./3. Jahrhundert n. Chr. gefunden beim Bau der Fredener Spiegelglashalle (1871) - Silberfund (sogen-Brakteaten) 1888 auf dem Friedhof von Klein-Freden. Vergrabungszeit ca. 1260.

Die Leine trennte die Orte Groß-Freden (um 1000 zum Gau Aringho gehörig) und Klein-Freden (zum Gau Flenithigo gehörig ). 1068 schenkte Heinrich IV einige westlich der Leine gelegene Orte u.a. auch Fredenon (gemeint war Groß-Freden) an den Hildesheimer Bischof.

1235 führte die Zersplitterung Sachsens zur Loslösung des Bistums von Sachsen und das Bistum erhielt auch die weltlichen Rechte. Der Bischof nannte sich jetzt Fürst (Fürstentum Hildesheim). 1344 bauten die Herren von Freden die Burg Haus Freden und kauften 1347 vom Fürstbischof das Dorf Groß-Freden. Sie behielten die Burg nicht lange und verkauften an die Herren von Wettberg. Als die Burg zur Raubritterburg verkam, gehörte sie den Herren von Rheden. Vom 7.-16.Mai 1402 wurde die Burg belagert und dem Erdboden gleichgemacht. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde 1519/23 gehörte das Amt Winzenburg (damit auch Groß- und Klein-Freden) 120 Jahre lang, von 1523 -1643 zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Jahrhundertelang musste die Landbevölkerung durch kriegerische Ereignisse, Hungersnöte und Seuchen viel erleiden.

Erst 1863-1867 durch die Verkoppelung, Beendigung der Dreifelderwirtschaft mit Aufnahme der Fruchtfolgewirtschaft mit Zuckerrüben kam es zur Verbesserung der ländlichen Lebensbedingungen. Der Auswanderungsdruck ließ nach und auch die Hollandgängerei erübrigte sich. Nach der Begründung des Kaiserreiches begann 1871 eine stürmische Entwicklung von Handel, Gewerbe und Industrie. Es gab 1744 zwar bereits eine Glashütte in Westerberg (grünes Glas) und 1793 die Glashütte in Schildhorst (weißes Glas). 1852 begann der Eisenbahnbau - 1854 wurde Freden erreicht.

1869 gründeten die Gebrüder Obermann in Winzenburg eine Schuhleistenfabrik. Der richtige Aufschwung kam dann 1871 mit dem Beginn der Deutschen Spiegelglas in Freden. 1890 begann das Kalkwerk am Selter. 1894 wurde die Stahl-Leinebrücke gebaut. 1896 wurde der Kalischacht „Hohenzollern“ abgeteuft und 1900 das erste Kalisalz gefördert. 1908 erfolgte der Wiederaufbau der Schuhleistenfabrik Obermann - nach einem Brand. 1910 verzeichnete Freden den wirtschaftlichen Höhepunkt. In 4 Betrieben waren 1.800 Beschäftigte tätig. Der Bahnhof fertigte täglich 2 Güterzüge ab. Die 16 großen Schornsteine brauchten jede Menge Steinkohle zur Energieerzeugung.

Der I. Weltkrieg (Kohle-und Absatzmangel) und die inflationären Entwicklungen 1922/23 setzten den Firmen sosehr zu, dass von 1925 - 1936 die gesamte Industrie Fredens niederlag. Die während des II. Weltkrieges tätigen Nachfolgefirmen wie Deutsche Faserstoff und die Brinker Eisenwerke mit zusammen rd. 1000 Arbeitskräften waren nur einige Jahre Arbeitgeber.

1949 taten sich Groß- und Klein-Freden politisch zur Gemeinde Freden (Leine) zusammen. Am l. Juli 1965 entstand durch freiwilligen Zusammenschluss die Samtgemeinde Freden (Leine) mit den Gemeinden Everode, Meimerhausen, Freden, Winzenburg, Eyershausen, Ohlenrode und Wettebom.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Freden setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

CDU 2 Sitze
SPD 7 Sitze
WG 4 Sitze
FB 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Dieter Schubert wurde am 9. September 2001 gewählt.

Museen

Alt-Freden-Sammlung, ortsgeschichtliche Informationen in Wort und Bild

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Freden ist über die Bundesstraße B 3 die unmittelbar westlich der Gemeinde liegt, an das Straßennetz angeschlossen. Der Ort verfügt zudem über einen Bahnhof an der Nord-Süd-Strecke. Es bestehen stündliche Verbindungen nach Hannover und Göttingen.