Funkgerät
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Als Funkgerät bezeichnet man ein drahtlos arbeitendes Kommunikationsgerät oder Ortungsgerät, das mit elektrischer Energie betrieben wird. Je nach Geräteart ist es stationär (Stationsfunkgeräte wie Polizeifunkzentrale, Amateurfunkstation, usw.) oder beweglich (Mobilfunkgerät, Handfunkgerät oder Walkie-Talkie, Babyfon, usw.). Aus heutiger Sicht werden viele Geräte, in Feststationen wie auch transportabel, als kombinierte Geräte wie z.B. Sendeempfänger / Transceiver ausgeführt. Umgangssprachlich werden Funkgeräte, vor allem Handfunkgeräte, auch als Funke bezeichnet.
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[Bearbeiten] Geschichte
Noch bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es Funkgeräte nur als stationäre Geräte. Dies galt auch für ortsbewegliche, z. B. Schiffsfunkgeräte oder in Flugzeugen eingebaute. Selbst in Kraftfahrzeugen eingebaute Funkgeräte waren mit dem notwendigen Zubehör wie der Stromversorgung u. a. so schwer und umfangreich, dass sie nicht eigentlich im Sinne einer Mobilität zu betrachten sind. Bedingt vor allem durch technische Innovation in der Rüstungsindustrie wurden die Funkgeräte jedoch in immer kleinerer Bauweise gefertigt. Hier seien vor allem die Modulbauweise und die fortgeschrittene Fertigungstechnik der Radioröhren genannt. Erst nach dem zweiten Weltkrieg kam dann Ende der 40er Jahre mit der Entdeckung des Transistors eine neue Technologie zum Tragen. Und erst mit der schnellen Entwicklung der Halbleitertechnik war es dann möglich, wirklich mobile Funkgeräte zu fertigen, die immer mehr neue und wesentlich verbesserte Eigenschaften aufzuweisen hatten.
[Bearbeiten] Gerätearten
Unter dem Begriff Funkgerät gibt es mehrere Gerätearten wie z.B. Sender, Empfänger, Sendeempfänger (auch Transceiver genannt, das Wort setzt sich aus den englischen Worten Transmitter und Receiver zusammen). Aber auch Messgeräte wie z.B. Frequenzmesser oder Messsender gehören hierher, ebenso Radargeräte für die Funkortung, heute auch GPS-Geräte für weltweite metergenaue Positionsangaben.
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Mobil-Telefonen (Handys)
Genau genommen sind auch Mobil-Telefone Funkgeräte, da die Kommunikation per Funk stattfindet. Aber im Unterschied zu Mobil-Telefonen können Funkgeräte unabhängig von bestimmten (in der Regel privaten Mobilfunknetzbetreibern zugewiesenen) Mobilfunkfrequenzen genutzt werden. Die Informationen werden bei Funkgeräten je nach Anwendung direkt von Gerät zu Gerät ausgetauscht und benötigen keine Infrastruktur (Mobilfunknetz) oder sind strukturgebunden (Bündelfunk). Sie sind damit (anders als Mobil-Telefone) auch prädestiniert für den Einsatz in Ländern und abgelegenen Gebieten, in denen es keine Netzinfrastruktur gibt.
[Bearbeiten] Behördliche Vorschriften
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges lag die Funkhoheit beim Reichspostministerium und damit bei der Deutschen Reichspost. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Funkhoheit zunächst von alliierten Siegermächten in den vier Besatzungszonen wahrgenommen. Nach Gründung der Bundesrepublik ging für die drei Westzonen die Funkhoheit auf das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen und damit auf die Deutsche Bundespost Behörde über. Nach der Privatisierung wurde diese Aufgabe auch weiterhin direkt durch das Ministerium wahrgenommen und ging nach dessen Auflösung zum 1. Januar 1998 auf das Bundesamt für Post und Telekommunikation und seine Nachfolgebehörden Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post bzw. Bundesnetzagentur über.
Nach Gründung der DDR verblieb die dortige Funkhoheit unter staatlicher Kontrolle der Deutschen Post und dem vorgesetzen Ministerium. Während der DDR-Zeit waren Funkgeräte beim Grenzübertritt von West nach Ost anzugeben und wurden gegen Quittung eingezogen.
Für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gelten die Spezifikationen des BOS-Funks.
Je nach Art des betreffenden Funkdienstes sind auch heute noch Sendelizenzen für den Betrieb des Senders einer Funkstation erforderlich.
[Bearbeiten] Anwendungen
Funkgeräte gibt es für die verschiedensten Anwendungen. Für jedermann einsetzbar sind Geräte im CB-, SRD/LPD-, und PMR-Bereich, die anmelde- und gebührenfrei betrieben werden können:
- SRD/LPD-Geräte haben 69 Kanäle, aber nur einige 100 m Reichweite, da nur 10 Milliwatt Sendeleistung. Diese Geräte laufen aus; in Deutschland wird die Entwicklung dieser Funkgeräte von der BNetzA nichtmehr empfohlen.
- PMR-Geräte mit nur 8 Kanälen haben eine Reichweite von ca. 3-8 Kilometer. Sie senden meist mit 500mW.
- DMR446-Geräte stellen eine Weiterentwicklung des bekannten PMR-Funks dar und verfügen über bis zu 16 digitale Kanäle.
- CB-Funkgeräte haben bis zu 80 Kanäle und - abhängig von Standort, Sendeleistung und Antenne - eine Reichweite bis etwa 60 Kilometer. Bei besonderen Ausbreitungsbedingungen können aber auch mehrere hundert bis zu einigen tausend Kilometern überbrückt werden. CB-Funkgeräte senden mit bis zu 4 Watt.
Nicht für Jedermann nutzbar sind:
- Amateurfunkdienst: Amateurfunkgeräte haben je nach verwendeter Frequenz, Modulationsart, Sendeleistung, Antenne und Standort eine weltweite Reichweite. Es sind bis zu mehreren KW (Kilowatt) Sendeleistung möglich.
- Betriebsfunk
- BOS-Funk (wie z.B. das auf dieser Seite abgebildete Handfunkgerät "FuG 13b").
- Bündelfunk
- Flugfunk
- Seefunk
- Binnenschiffahrtsfunk
- Militärfunk: Militärfunkgeräte siehe unten.
[Bearbeiten] Technische Eigenschaften
Während früher und auch bis heute noch die gesprochene Sprache in analoger Form in Funkwellen umgewandelt wurde, gewinnt heutzutage zunehmend auch der Digitalfunk (z.B. TETRA oder D-STAR) an Aufmerksamkeit. Die Bedeutung von Digitalfunk nimmt auch aufgrund des neueren Satellitenfunks zu, auch Sicherheitserwägungen spielen eine Rolle. Nachteilig ist, dass keine einfache Kommunikationsaufnahme mehr möglich ist, wenn zentrale Systemkomponenten ausfallen. Wenn in den Digitalen Systemen kein Gruppenruf implementiert ist, lässt sich das Problem nicht kurzfristig lösen - es muss auf andere Kommunikationsmittel zurückgegriffen werden.
[Bearbeiten] Betriebsarten
Klassische Betriebsarten sind im Funkverkehr z.B. CW, die Telegrafie mit Morsezeichen (benannt nach dem amerikanischen Erfinder Samuel Morse), die so genannte Einseitenband-Telefonie (SSB) und das Funkfernschreiben, um nur die wichtigsten (älteren) zu nennen. Auch wurden von Funkamateuren sogenannte Erde-Mond-Erde-Verbindungen durchgeführt. Daneben werden heute, z.B. mit Hilfe der Satellitentechnik, weltumspannende moderne Übertragungsverfahren angewandt. An dieser Stelle muss auch die zur Positionsbestimmung angewandte GPS-Ortung erwähnt werden, die heute schon im zivilen Bereich eine hohe Genauigkeit erreicht. Eine sehr viel größere Reichweite ist sowohl im professionellen als auch im Amateurfunkbereich möglich, wenn Funkgeräte nicht direkt miteinander Kontakt halten sollen, sondern ihr Signal über Relais vermittelt wird. Hand- oder Mobilfunkgeräte senden ihr Signal dann an Relaisstationen, die auf hohen Standorten angebracht sind, und diese senden das empfangene Signal weiter, sodass auch Empfänger, die die sendende Station direkt nicht 'hören' können, über das Relais die Sendung empfangen können.
[Bearbeiten] Militärfunkgeräte
- Funkgeräte der Jahre 1934 bis 1945 in der Deutschen Wehrmacht
- Funkgeräte der alliierten Streitkräfte während des zweiten Weltkrieges
- Nutzung von Militärfunkgeräten nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges