Gäufelden
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Böblingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 33′ N, 8° 49′ O48° 33′ N, 8° 49′ O | |
Höhe: | 481 m ü. NN | |
Fläche: | 20,07 km² | |
Einwohner: | 9359 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 466 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 71126 | |
Vorwahl: | 07032 | |
Kfz-Kennzeichen: | BB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 15 016 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 71126 Gäufelden |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Johannes Buchter |
Gäufelden ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland und gehört zum Landkreis Böblingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Gäufelden liegt im oberen Gäu in 390 bis 545 Meter Höhe, 7 km von Herrenberg und 7 km von Nagold entfernt.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Gäufelden ist gegliedert in die drei Gründergemeinden Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen. In jedem Ortsteil gibt es noch ein Rathaus; die Verwaltung ist zentral.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gemeinde Gäufelden ist am 1. Juli 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen neu gebildet worden. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.
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[Bearbeiten] NebringenDer Ort, im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit hirsauischem Besitz zum ersten mal erwähnt, kam 1382 von den Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg. Kirchlich gehörte Nebringen ursprünglich zur Pfarrei Gültstein, wurde zu Ende des Mittelalters selbständig und kam mit der Reformation als Filiale zu Tailfingen (Evangelisches Dekanat Herrenberg). In Nebringen sind anlässlich des Baus der Umgehungsstraße der B 14 eine große Zahl von Keltengräbern mit reicher Grabbeigabe freigelegt worden. Die gesicherten Grabbeigaben sind im Württembergischen Landesmuseum zu besichtigen. |
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[Bearbeiten] ÖschelbronnDie Gemeinde Öschelbronn (um 1150 Eskelbrunnen) ist im Jahre 1824 durch die Vereinbarung über den Zusammenschluss von Ober- und Unteröschelbronn entstanden. Oberöschelbronn ist bis 1612 nach und nach von Württemberg aus dem Besitz der Herren von Genkingen, Gültlingen und anderen erworben worden. Die eine Hälfte von Unteröschelbronn hat das Kloster Bebenhausen 1408 bis 1413 von Friedrich von Enzberg und dem Reutlinger Bürger Peter Remp gekauft. Nach der Reformation wurde dieser Teil württembergisch. Die andere Hälfte wechselte öfters den Besitzer bis Württemberg auch sie 1774 an sich brachte. Der Kirchensatz in Unteröschelbronn war seit 1402 beim Kloster Bebenhausen und kam mit diesem an Württemberg. Oberöschelbronn und die 1774 erworbene Hälfte von Unteröschelbronn gehörte zum alten Oberamt Herrenberg. Die Bebenhauser Hälfte kam 1807 nach Auflösung des Klosteroberamtes hinzu. |
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[Bearbeiten] TailfingenIm 12. Jahrhundert wird der Ort Dalvingen genannt. Ortsadel ist vom 12. bis 14. Jahrhundert nachzuweisen. Im 12. Jahrhundert erhielten die Klöster Hirsau und Reichenbach, spätestens im 13. Jahrhundert die Klöster Alpirsbach und Bebenhausen Besitz in Tailfingen. 1266 erwarb Bebenhausen die hiesigen Alpirsbacher Güter. 1418 bis 1457 kaufte Württemberg die Ortsanteile der Klöster Bebenhausen und Hirsau, des Benz-Kechler von Schwandorf der Sichenpflege zu Reutlingen und des Balthasar von Bühel. Der Kirchensatz kam von den Herren von Hailfingen um 1350 an das Stift Sindelfingen und mit dessen Verlegung an das Stift Tübingen. Zur Evangelischen Pfarrei (Dekanat Herrenberg) gehörte Nebringen als Filial. Das von dem Herrenberger Baumeister Heinrich Schickhardt 1614 erbaute alte Pfarrhaus bei der Kirche ist in Privatbesitz. Der schöne Eichenwald „Tailfinger Mark“ ist im Zweiten Weltkrieg der Anlage eines Einsatzflughafens zum Opfer gefallen. Tailfingen war Mittelpunkt des Hopfenanbaus im Gäu. |
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 1971: 4.136
- 2005: 9.097
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Nationalsozialismus
Südlich von Tailfingen bestand von 1937–1945 ein „Nachtjägerflugplatz“, für dessen Bau und Instandhaltung sowjetische Kriegsgefangene und griechische Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. 1944 wurde hier eine Außenstelle des elsässischen KZ Natzweiler eingerichtet, und weitere 600 vorwiegend jüdische KZ-Häftlinge mussten in den umliegenden Steinbrüchen sowie beim Bau einer Startbahn Zwangsarbeiten verrichten. Im Rahmen dieser Vernichtung durch Arbeit wurden in diesem Lager etwa 400 Menschen ermordet. Heute sind sie auf dem Tailfinger Friedhof bestattet, eine Gedenkstätte fehlt jedoch bis heute. Daher ist das KZ-Außenlager Hailfingen-Tailfingen im öffentlichen Bewusstsein wenig präsent.
[Bearbeiten] Bürgermeister
- 1971–2003: Hermann Wolf
- 2003–heute: Johannes Buchter
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Gäufelden ist durch die Gäubahn (Stuttgart–Freudenstadt/Singen) an das überregionale Schienennetz, und durch einen regelmäßig fahrenden Bus nach Herrenberg direkt an die S1 (Herrenberg–Plochingen) und den VVS (Verkehrsverbund Stuttgart) angebunden. Die Buslinie Richtung Tübingen ist in den Verkehrsverbund Naldo integriert.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Neben der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Gäufelden im Ortsteil Nebringen gibt es auch in Öschelbronn und Tailfingen je eine Grundschule.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Skulpturengarten von Lutz Ackermann – Arbeiten in Stahl, Holz und Stein
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gäufelden – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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