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Sindelfingen

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Sindelfingen
Sindelfingen
Deutschlandkarte, Position von Sindelfingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Böblingen
Koordinaten: Koordinaten: 48° 43′ N, 9° 0′ O48° 43′ N, 9° 0′ O
Höhe: 409–532 m ü. NN
Fläche: 50,85 km²
Einwohner: 60.843 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1197 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 71043–71069 (alt: 7032)
Vorwahl: 07031
Kfz-Kennzeichen: BB
Gemeindeschlüssel: 08 1 15 045
Stadtgliederung: Kernstadt und 2 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
71063 Sindelfingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Dr. Bernd Vöhringer

Sindelfingen ist eine Stadt in der Mitte des Bundeslandes Baden-Württemberg, etwa 15 km südwestlich von Stuttgart. Sie ist die größte Stadt des Landkreises Böblingen und bildet zusammen mit der südlichen Nachbarstadt Böblingen ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Seit 1. Februar 1962 ist Sindelfingen Große Kreisstadt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Sindelfingen liegt außerhalb des Nordostrand des Oberen Gäus, zu Füßen einiger Höhen des Glemswaldes (Landschaftsschutzgebiet) zwischen der im Stadtgebiet entspringenden Schwippe und dem Sommerhofenbach. Der höchste Punkt der Gemarkung liegt auf 532, der tiefste auf 409 m ü. NN. Das Stadtgebiet erstreckt sich von 425 bis 460 m ü. NN. Der nördliche Schwarzwald ist von Sindelfingen aus in etwa einer halben Stunde, die Schwäbische Alb in 50 Minuten erreichbar.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Sindelfingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt: Stuttgart (Stadtkreis), Leinfelden-Echterdingen (Landkreis Esslingen) sowie Böblingen, Aidlingen, Grafenau (Württemberg), Magstadt und Leonberg (alle Landkreis Böblingen).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Sindelfingen besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gebietsreform 1971 eingegliederten Stadtteilen Maichingen und Darmsheim. Beide eingemeindeten ehemaligen Gemeinden sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt sie haben jeweils einen Ortschaftsrat, der von der Bevölkerung der Ortschaft bei jeder Kommunalwahl neu gewählt wird. Vorsitzender des Ortschaftsrats ist der Ortsvorsteher.

In der Kernstadt werden zum Teil Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die jedoch meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Königsknoll, Viehweide, Pfarrwiesen, Spitzholz, Eschenried, Eichholz, Hinterweil und Goldberg.

[Bearbeiten] Raumplanung

Sindelfingen bildet zusammen mit der Nachbarstadt Böblingen ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Böblingen/Sindelfingen gehören neben den beiden Städten noch die Gemeinden im mittleren Teil des Landkreises Böblingen, und zwar Aidlingen, Altdorf, Ehningen, Gärtringen, Grafenau, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Magstadt, Schönaich, Steinenbronn, Waldenbuch und Weil im Schönbuch.

[Bearbeiten] Geschichte

Kopf einer Mithrasstatue aus dem römischen Sindelfingen
Kopf einer Mithrasstatue aus dem römischen Sindelfingen

Im 4. Jahrtausend v. Chr. existierte eine jungsteinzeitliche Siedlung im Gewann Hinterweil. Auch in der Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit gab es im Stadtgebiet vereinzelte Besiedlung, wie Scherbenfunde, Grabhügel und Urnengräber belegen. Im 1.3. Jahrhundert existierte am Nordhang des Goldbergs ein römischer Vicus (Straßendorf), daneben standen über die Gemarkung verteilt kleinere Gutshöfe. Bald nach dem Fall des Limes 260 n. Chr. siedelten sich hier die Alamannen an, die auf der heutigen Sindelfinger Kerngemarkung die drei Dörfer Sindelfingen, Altingen und Bochtelfingen gründeten. Seit etwa 700 stand im Bereich eines älteren Herrenhofes von Vorfahren der späteren Grafen von Calw ein Vorgängerbau der heutigen Martinskirche mit Friedhof. In der fränkischen Zeit vom 8. bis zum 11. Jahrhundert war Sindelfingen der Mittelpunkt einer fränkischen Grafschaft. Um 1065 gründete Graf Adalbert Atzinbart v. Sindelfingen aus dem Hause der späteren Grafen von Calw, die zu den bedeutendsten Adelsfamilien im heutigen Baden- Württemberg gehörten, im Bereich des dafür abgebrochenen Herrenhofes das Stift Sindelfingen, das 1155 erstmals als „praepositura in Sindelvinga“ urkundlich erwähnt wurde, und verlegte seinen Sitz nach Calw. Dort baute er seine neue Herrenburg und durch Rodungsarbeit ein geschlossenes Territorium auf und gründete das weltberühmte Reformkloster Hirsau. Das Sindelfinger Chorherrenstift wurde in den nächsten Jahrhunderten durch weitere Stiftungen reich und bedeutend und geriet 1351 unter die Landesherrschaft der Grafen und späteren Herzöge von Württemberg. 1476 wurde es von diesen mit seinem umfangreichen Grundbesitz zum größten Teil nach Tübingen verlegt und bildete den finanziellen Grundstock für die berühmte Eberhard-Karl Universität. Die Sindelfinger Chorherren wurden die ersten Professoren und der Propst Joh. Degen deren erster Kanzler. Das nachfolgende Augustiner-Choherrenstift in Sindelfingen wurde 1535 im Rahmen der Reformation durch die Herzöge von Württemberg endgültig aufgelöst.

Um 1130 kam das Dorf Sindelfingen durch Uta von Schauenburg, die Erbtochter Graf Gottfrieds von Calw und Gemahlin Herzog Welfs, mit seinem Nachbardorf Böblingen in den Besitz der Welfen. Im darauffolgenden Erbstreit wurde das Dorf Sindelfingen 1133 von Utas Vetter Adalbert IV. von Calw niedergebrannt. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bestand in Sindelfingen eine welfische Münzstätte; ein Topf mit zahlreichen Silberbrakteaten aus dieser Werkstatt wurde 1973 im Boden der Martinskirche vergraben entdeckt. Der Besitzübergang an die Pfalzgrafen von Tübingen ist nicht völlig geklärt; er dürfte über den Kauf der Besitzungen Welf V. durch Kaiser Friedrich Barbarossa und eine nachfolgende Belehnung an die Tübinger Pfalzgrafen erfolgt sein. Im Rahmen von Erbteilungen kamen die Dörfer der Sindelfinger Gemarkung in den Besitz des Grafen Rudolf der Scherer von Tübingen-Herrenberg, das Dorf Böblingen an seinen Vetter, der dort ca. 1250 eine Stadt gründete. Als Reaktion erfolgte 1263 die Gründung der Stadt Sindelfingen zwischen Stiftsbezirk und Dorf Sindelfingen durch den Grafen Rudolf der Scherer; die Dörfer Sindelfingen, Altingen und Bochtelfingen gingen später in der neuen Stadt auf. Schon bevor die Stadtmauer fertiggestellt worden war, griffen die Böblinger die Stadt Sindelfingen an. Seit damals bestand eine ausgeprägte Rivalität zwischen den beiden Nachbarstädten. 1351 wurde die Stadt an Württemberg verkauft. Die neuen Herren führten 1535 die Reformation ein. Sindelfingen blieb aber lange Zeit ein unbedeutendes Landstädtchen, das sich nie damit abfinden konnte, im Rahmen des Herzogtums Württemberg zum Oberamt Böblingen zu gehören. 1607 erreichten die Bürger Sindelfingens durch eine außerordentliche Steuerzahlung an den Herzog endlich, aus diesem Oberamt herausgelöst zu werden und eine Amtsstadt ohne Amtsorte zu werden. Dieses Privileg wurde ihnen dann im 18. Jahrhundert wieder genommen.

Im 19. Jahrhundert wurden mechanische Webereien eingeführt, und Sindelfingen wurde eine bedeutende Weberstadt. Im Rahmen des Eisenbahnbaus von Stuttgart nach Böblingen zahlten die Sindelfinger Bürger wieder selbst dafür, dass die Bahnlinie über Sindelfingen mit einem eigenen Bahnhof verlaufen sollte. Nachdem die Zahlungen in Stuttgart eingegangen waren, wurde der Streckenverlauf wieder Richtung Böblingen verlegt, ohne Sindelfingen zu berühren. All diese Ereignisse vertieften die traditionelle Feindschaft zwischen den Städten Sindelfingen und Böblingen.

Im 20. Jahrhundert erfolgte eine bedeutende Industrialisierung. Es wurden Maschinenfabriken sowie Industrien für Autos, Büromaschinen, Schuhe, Uhren und anderes errichtet. 1914 wurde das Daimler-Werk in Sindelfingen angesiedelt. Auch die DEHOMAG, eine Büromaschinenfabrik, die den Vorgänger des Computers produzierte und 1929 durch IBM aufgekauft wurde, hatte in Sindelfingen ihren Sitz.

Wilhelm Friedle, von 1927 bis 1935 Betriebsdirektor der Daimler-Benz AG im Werk Sindelfingen, brachte das Fließband nach Deutschland. Sindelfingen wuchs zu einer bedeutenden Industriestadt heran. Daher wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg verhältnismäßig stark zerstört, danach jedoch wieder aufgebaut. Der starke Einwohnerzuwachs führte zum Bau zahlreicher Wohnsiedlungen. 1957 überschritt die Einwohnerzahl Sindelfingens die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, dem die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Februar 1962 zustimmte.

Bei der Gebietsreform 1971 erreichte das Stadtgebiet schließlich seine heutige Ausdehnung. Von der Landesregierung Baden-Württemberg war seinerzeit eine Fusion mit der Nachbarstadt Böblingen zur Großstadt Böblingen-Sindelfingen vorgesehen. Dieser Plan konnte durch den Widerstand der Bürger beider Städte jedoch nicht realisiert werden.

1990 war Sindelfingen Gastgeber der zehnten Landesgartenschau Baden-Württemberg (in der Nachbarstadt Böblingen fand diese Veranstaltung 1996 statt).

[Bearbeiten] Religionen

Martinskirche
Martinskirche

Die Bevölkerung von Sindelfingen gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz. Da die Stadt seit dem 14. Jahrhundert zu Württemberg gehörte, wurde auch hier ab 1535 durch Herzog Ulrich die Reformation eingeführt, daher war Sindelfingen über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Sie gehört seit jener Zeit zum Dekanat Böblingen. Die Hauptkirche der Stadt ist die Martinskirche, eine der ältesten Kirchen des Landes (Weihe 1083). Die zugehörige Kirchengemeinde Sindelfingen war zunächst die einzige der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung infolge Zuzugs stark an. Daher wurde die Kirchengemeinde geteilt. Es entstand die Christusgemeinde (Kirche von 1958 mit Nikodemuskirche), die Johannesgemeinde (Kirche von 1962) und die Versöhnungsgemeinde (Kirche von 1967). Innerhalb der Martinsgemeinde gibt es noch die 1976 erbaute Markuskirche. Alle drei Kirchengemeinden bilden die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen. Auch in den beiden Stadtteilen Darmsheim und Maichingen wurde infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg die Reformation eingeführt. Auch dort gibt es jeweils eine evangelische Kirchengemeinde, die in alten Kirchen ihre Gottesdienste feiert, in Darmsheim in einer ehemaligen Wehrkirche mit spätgotischem Westturm und Fresken im Innern bzw. in Maichingen in einer umgebauten Chorturmkirche mit Erweiterungen aus dem Jahr 1609. Auch die beiden Stadtteilgemeinden gehören wie alle Sindelfinger Kirchengemeinden zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Böblingen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Katholiken gibt es in Sindelfingen nach der Reformation erst wieder seit Ende des 19. Jahrhunderts. Für sie wurde 1952 eine eigene Kirche „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ gebaut und eine Pfarrei eingerichtet. Weitere Kirchen wurden 1960 (St. Joseph, Pfarrei seit 1965), 1969 (Auferstehung Christi, Pfarrei seit 1974), 1970 (St. Paulus, Pfarrei seit 1974) und 1972 (St. Maria Königin des Friedens, Pfarrei seit 1974) erbaut. In Darmsheim gibt es seit 1974 die Kirche St. Stephan. Sie gehört zur Nachbargemeinde Christkönig Dagersheim, mit der sie eine Kirchengemeinde bildet. In Maichingen wurde 1955 die Kirche St. Anna erbaut. Die Pfarrei Maichingen wurde 1961 errichtet. Die katholischen Gemeinden im Sindelfinger Stadtgebiet bilden die Seelsorgeeinheiten 7, 9 und 10, zu denen teilweise noch benachbarte Kirchengemeinden gehören. Sie alle gehören zum Dekanat Böblingen (zuvor Dekanat Weil der Stadt) des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Sindelfingen auch Freikirchen und Gemeinden, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche (Erlöserkirche) und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Auch die Neuapostolische Kirche ist in Sindelfingen vertreten.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1500 ca. 1.000
1600 ca. 1.400
1702 1.402
1803 2.981
1843 3.727
1861 3.804
1. Dezember 1871 3.704
1. Dezember 1880 ¹ 3.934
1. Dezember 1890 ¹ 4.239
1. Dezember 1900 ¹ 4.291
1. Dezember 1910 ¹ 4.589
16. Juni 1925 ¹ 5.394
16. Juni 1933 ¹ 6.986
Jahr Einwohner
17. Mai 1939 ¹ 8.465
1946 10.027
13. September 1950 ¹ 11.448
6. Juni 1961 ¹ 26.127
27. Mai 1970 ¹ 40.785
31. Dezember 1975 54.134
31. Dezember 1980 54.808
27. Mai 1987 ¹ 57.005
31. Dezember 1990 58.805
31. Dezember 1995 59.435
31. Dezember 2000 60.843
30. September 2004 61.347
31. Dezember 2005 60.843

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Politik

Das Rathaus in der Vaihinger Straße
Das Rathaus in der Vaihinger Straße

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 45 Sitze. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien und Gruppierungen wie folgt:

CDU 36,9 % −1,1 17 Sitze ±0
FW 22,7 % +0,9 10 Sitze ±0
SPD 21,5 % −1,0 10 Sitze ±0
GRÜNE 13,5 % +3,6 6 Sitze +2
FDP/DVP 5,4 % +0,9 2 Sitze ±0
Andere 0,0 % −3,2 0 Sitze −1

[Bearbeiten] Bürgermeister

Ein Schultheiß des Dorfes Sindelfingen wird 1255 erwähnt; 1271 wird erstmals ein Schultheiß der Stadt erwähnt, seit 1280 gab es einen Vogt, der bis 1605 in Böblingen seinen Sitz hatte, bis die Stadt vom Amt Böblingen getrennt wurde. Dann leiteten Amtmänner bzw. Oberamtmänner die Stadtverwaltung.

Seit 1819 trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung „Stadtschultheiß“ und seit 1930 Bürgermeister. Mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. Februar 1962 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“ und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.

Stadtoberhäupter seit 1819

[Bearbeiten] Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Sindelfingen zeigt in Silber drei liegende schwarze Hirschstangen übereinander, darunter ein schwarzes Kreuz. Die Sindelfinger Stadtflagge ist schwarz-weiß. Wappen und Flagge haben lange Tradition und wurden 1927 offiziell festgelegt. Die Hirschstangen symbolisieren die Zugehörigkeit zu Württemberg.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Sindelfingen unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

[Bearbeiten] Patenschaft

Sindelfingen hat seit 1955 eine Patenschaft für die Vertriebenen aus der Stadt Würbenthal im Kreis Freudenthal im Sudetenland übernommen.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Sindelfingen ist geprägt durch die Automobilindustrie, besonders durch das Automobilwerk der DaimlerChrysler AG. Mit rund 27.000 Beschäftigten sowie weiteren rund 6.000 Arbeitern und Angestellten in der ebenfalls am Standort angesiedelten Pkw-Entwicklung der Mercedes Car Group, ist es das weltweit größte Automobilwerk des Konzerns. In der frühen Neuzeit war das Weberhandwerk ansässig, daher gibt es auch heute noch viele Modefirmen. Die Energieinfrastruktur wird durch die Stadtwerke Sindelfingen GmbH betrieben, an der die Stadt Sindelfingen mit 37,4% beteiligt ist.

[Bearbeiten] Verkehr

Sindelfingen ist über die Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen/Sindelfingen der Bundesautobahn A 81 (WürzburgGottmadingen), die sich im nordöstlichen Stadtgebiet an der Grenze zu Stuttgart mit der A 8 kreuzt, gut erreichbar. Ferner verläuft die Bundesstraße B 464 (nach Reutlingen) durch das westliche Stadtgebiet. Die B 14 führt an Sindelfingen vorbei.

Der Bahnhof Sindelfingen liegt an der Rankbachbahn von Böblingen nach Renningen. Auf dieser Strecke fahren derzeit nur Güterzüge (Güterzugumgehung Stuttgart). Ab 2010 soll diese Strecke für die S-Bahn Stuttgart reaktiviert werden. Dabei sollen die derzeit stillgelegten Bahnhöfe Sindelfingen und Maichingen wieder in Betrieb gehen. Derzeit sind die S-Bahn-Haltepunkte „Goldberg“, „Böblingen“ (Bahnhof) und „Hulb“, alle im Stadtgebiet Böblingen und an der Linie S1 in Richtung Stuttgart bzw. Herrenberg, von Sindelfingen aus gut zu erreichen. Die Stadt hat ein Busliniennetz, das in den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) integriert ist.

Der nahegelegene Flughafen Stuttgart ist über die Autobahn sowie mit der S-Bahn in wenigen Minuten erreichbar.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Sindelfingen hat ein Notariat und eine Außenstelle des Landratsamts Böblingen (Amt für Schule und Bildung und Schulpsychologische Beratungsstelle). Das Amt für Schule und Bildung ist seit dem 1. November 2006 im Landratsamt in Böblingen eingegliedert. Damit ist die durch die Verwaltungsreform des Landes Baden-Württemberg festgelegte Zuordnung zum Landkreis auch räumlich abgeschlossen.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

In Sindelfingen gibt es ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschule).

Ferner gibt es vier Gymnasien (Goldberg-, Pfarrwiesen- und Stiftsgymnasium sowie das Gymnasium Unterrieden), drei Realschulen (Realschule am Goldberg, Eschenried und Hinterweil), eine Förderschule (Martinsschule), drei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Eichholzschule, GHS Goldberg und Johannes-Widmann-Schule Maichingen), eine Hauptschule mit Werkrealschule am Klostergarten und sechs selbständige Grundschulen (Darmsheim, Gartenstraße, Hinterweil, Klostergarten, Königsknoll und Sommerhofen).

Der Landkreis Böblingen ist Schulträger der beiden Beruflichen Schulen unter dem Namen Gottlieb-Daimler-Schule im Technischen Schulzentrum (Gottlieb-Daimler-Schule I und Gottlieb-Daimler-Schule II) sowie der Bodelschwinghschule für Geistigbehinderte mit Bodelschwingh-Schulkindergarten für Geistigbehinderte, der Schule für Körperbehinderte mit Schulkindergarten und der Schule für Sprachbehinderte und Kranke in längerer Krankenhausbehandlung mit Schulkindergarten für Sprachbehinderte.

Die private Abendrealschule Böblingen-Sindelfingen e. V. rundet das schulische Angebot in Sindelfingen ab.

[Bearbeiten] Kultur, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie

[Bearbeiten] Museen

Altes Rathaus, heute Stadtmuseum
Altes Rathaus, heute Stadtmuseum
Mittleres Rathaus am Marktplatz
Mittleres Rathaus am Marktplatz
Marktplatz-Brunnen
Marktplatz-Brunnen
Einer der berühmten Zebrastreifen aus Marmor an der Ziegelstraße
Einer der berühmten Zebrastreifen aus Marmor an der Ziegelstraße
Städtische Mülltonne „Mülltoni“ in der Nähe des Marktplatzes
Städtische Mülltonne „Mülltoni“ in der Nähe des Marktplatzes

Das 1970 eingerichtete Donauschwäbische Museum im Haus der Donauschwaben zeigt eine Sammlung donauschwäbischen Kulturgutes. Angeschlossen ist eine Spezialbibliothek für donauschwäbisches Schrifttum.

Im Alten Rathaus im Stadtteil Maichingen befindet sich die Galerie der Stadt Sindelfingen sowie im 1990 eröffneten Lütze-Museum im Mittleren Rathaus Sindelfingen.

Über die Stadtgeschichte informiert das Stadtmuseum im Alten Rathaus von 1478 mit angrenzendem Salzhaus von 1592. Im Salzhaus ist auch die Würbenthaler Heimatstube untergebracht.

In der Alten Webschule befindet sich das Haus der Handweberei mit Webereimuseum.

In der ehemaligen Lochkartendruckerei der IBM in Sindelfingen befindet sich seit 1994 das „Haus zur Geschichte der IBM Datenverarbeitung“ ([1]).

[Bearbeiten] Bauwerke

Das Alte Rathaus (heute das Stadtmuseum, der Eintritt ist frei) und die Martinskirche (1083) sind die Wahrzeichen der Stadt. Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Heizkraftwerk DaimlerChrysler mit zwei 110 Meter hohen Stahlbetonkaminen. Einer dieser Kamine trägt die Sendeantennen zur terrestrischen Verbreitung des Fernsehprogramms RTV.
  • Das mittlere Rathaus am Marktplatz
  • Kurze Gasse mit Fachwerkhäusern
  • Alter Friedhof (hinter der Stadtbibliothek)
  • Hexensprung
  • Klostersee
  • Ehemalige Landesgartenschau (mit der Kleinbahn Sommerhofen-Park)
  • Hallenbad und Badezentrum (seit 1985 Landes-Leistungszentrum des Württ. Schwimmverbands)
  • Sprungturm mit 10-Meter-Brett im Freibad
  • Goldbergturm
  • Vogelschutzinformationszentrum (VIZ) am Freibad (Eintritt frei)
  • Wasserturm Sindelfingen-Steige
  • Wasserturm Sindelfingen-Eichholz
  • Zweigart Brücke, benannt nach dem traditionsreichen Textilunternehmen Zweigart & Sawitzki
  • Würbenthaler Heimatstube (Eintritt frei)
  • Freundschaftsbrunnen auf dem Marktplatz, gestaltet von Bonifatius Stirnberg. Um einen zentralen Brunnen mit dem Sagenpferd Pegasus sind sechs kleine Brunnen angeordnet, die für sechs Partnerstädte Sindelfingens stehen. Die Figuren sind drehbar.
  • Leitungsabzweig Maichingen
  • Gesockelte Maste
  • Fernsehumsetzer Darmsheim (seit der DVB-T-Umstellung des Stuttgarter Fernmeldeturm außer Betrieb)
  • Funkturm Fuchsberg
  • Funkturm Raststätte Sindelfinger-Wald
  • An der Ziegelstraße wurden in den 70er Jahren, zu Zeiten hoher Gewerbesteuereinnahmen, Zebrastreifen aus Carrara-Marmor eingebaut.
  • Sporthalle Glaspalast, entworfen von Günter Behnisch, eröffnet 1977.
  • Anti-Gewalt Mahnmal vor dem Gemeindezentrum Hinterweil

[Bearbeiten] Freizeiteinrichtungen

  • Badezentrum Sindelfingen
  • Die Kleinbahn Sommerhofen-Park (Fahrbetrieb sonntags, von April bis September)
  • Der Glaspalast – Sporthalle mit 200-m-Tartan-Laufbahn (4 Rundbahnen), 2 Judohallen, Kegelbahn (8 Bahnen), Trainings- und Gymnastikräume.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

30. internationales Straßenfest vom 16. bis 18. Juni 2006
30. internationales Straßenfest vom 16. bis 18. Juni 2006
  • Das Internationale Straßenfest am 3. Juniwochenende ist eines der größten Straßenfeste Europas. Drei Tage am Stück werden mit Tanz, Folklore und Hunderten von Ständen (meist Kulturvereine und Verbände) die verschiedenen Kulturen der Stadt und natürlich besonders beliebt, die Delikatessen der jeweiligen Heimat präsentiert und gefeiert.
  • Die Internationale Briefmarkenbörse findet am letzten Oktoberwochenende in der Messehalle statt.
  • Sindelfingen ist eine der wenigen Städte, welche ihr Volksfest aufgegeben hat. Das alljährlich im Sommer stattfindende Sindelfinger Volksfest fand 1987 zum letzten Mal statt, weil der Festplatz zum Teil des Geländes der Landesgartenschau wurde und seitdem kein geeignetes Veranstaltungsareal mehr existiert.

[Bearbeiten] Musik

Die von 1986 bis 2005 bestehende Punk-Rock-Band WIZO stammt aus Sindelfingen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Sindelfingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1918: Mina Zweigart, Mitinhaberin der Firma Zweigart
  • 1946: Wilhelm Hörmann, Bürgermeister
  • 1951: Dr. Wilhelm Haspel, Direktor
  • 1952: Karl Pfitzer, Bürgermeister
  • 1963: Dr. Wilhelm Langheck, Direktor von Daimler-Benz
  • 1963: Arthur K. Watson, Präsident von IBM
  • 1970: Karl Hummel, Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender
  • 1975: Ernst Schäfer, Gemeinderat und Landtagsabgeordneter

Daneben vergibt die Stadt Sindelfingen noch Ehrenplaketten in Gold und Silber an Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Ehrungen dieser Art erhielten unter anderem Roger Combrisson (Bürgermeister der Partnerstadt Corbeil-Essonnes) und Arthur Gruber.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten

die in Sindelfingen gewirkt haben, ohne dort geboren zu sein:

  • Wilhelm Friedle, Betriebsdirektor der Daimler-Benz AG Werk Sindelfingen bis 1935 brachte das Fließband nach Deutschland.
  • Gustl Hohenstein, Erbauer der Häuser der Konfektion und der Messe Sindelfingen.
  • Roland Emmerich, Hollywood-Regisseur; wuchs in Sindelfingen auf und drehte in der Umgebung seine ersten Filme

[Bearbeiten] Vereine

  • Der Flugsportverein Sindelfingen bietet in den Abteilungen Motor-, Segel- und Modellflug ein breites Spektrum von der Anfängerausbildung bis hin zum Hochleistungssport.
  • Der Verein der Geflügel- und Vogelfreunde Sindelfingen mit großer freier Anlage
  • VfL Sindelfingen
  • Der Halfpipe Club Sindelfingen e. V. mit grosser Halfpipe und Clubhaus
  • Der Tages- und Pflegeelternverein e. V., ein Zusammenschluss von Tagesmüttern, Kinderfrauen und Eltern der Tageskinder, Vollzeit- und Bereitschaftspflegeeltern, Adoptiveltern

[Bearbeiten] Literatur

  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
  • Lorenz, S., Scholz, G. (Hg.): Böblingen. Vom Mammutzahn zum Mikrochip. Filderstadt 2003 (ISBN 3-935129-09-2)
  • Hermann Weisert: Sindelfingen im Wandel der Zeit. Röhm Verlag, Sindelfingen 1988
  • Stadt Sindelfingen (Hrsg), Dorothee Ade-Rademacher, Reinhard Rademacher: Reich an Vergangenheit. Römer und Alamannen in Sindelfingen. Sindelfingen 2004 (Schriftenreihe des Stadtarchivs Sindelfingen, Band 6), ISBN 3-00-014744-6
  • Thomas Knopf: Das römische Sindelfingen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000 (Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Band 55), ISBN 3-8062-1497-2
  • Beck, Alfred: Chronik von Darmsheim, Böblingen 1930 (Neuauflage 2003)

[Bearbeiten] Weblinks

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