Gansingen
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Laufenburg |
BFS-Nr.: | 4164Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 5272 |
Koordinaten: | 652405 / 266201 Koordinaten: 47° 32' 40" N, 8° 8' 5" O47° 32' 40" N, 8° 8' 5" O |
Höhe: | 382 m ü. M. |
Fläche: | 8.77 km² |
Einwohner: | 933 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.gansingen.ch |
Karte | |
Gansingen (Schweizerdeutsch: Gansige) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Laufenburg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Nordosten der Region Fricktal.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde liegt im Tal des Mettauerbachs, einem Teil des Mettauertals und besteht aus mehreren Siedlungen. Geologisch gesehen liegt das Gemeindegebiet im Übergangsbereich zwischen Tafeljura und Faltenjura. In der Hauptsiedlung leben etwa zwei Drittel aller Einwohner. Etwa einen Kilometer südlich davon befindet sich der Weiler Büren (410 m ü. M.). Im Zentrum von Gansingen zweigt in Richtung Südwesten das zwei Kilometer lange Seitental des Galterbachs ab, an dessen oberen Ende der Weiler Galten (480 m ü. M.) liegt.
Beide Täler sind sehr eng und werden durch stellenweise steil aufragende Hügel begrenzt. Die an der westlichen Gemeindegrenze gelegenen Hügel Schlatthalde (558 m ü. M.) und Gugli (607 m ü. M.) sowie der an der östlichen Gemeindegrenze gelegene Laubberg (648 m ü. M.) gelten als Bestandteil des Tafeljuras. Die südliche Gemeindegrenze wird durch eine Kette von Hügeln gebildet, die zum Faltenjura zählen. Es sind dies die Grosshalde (698 m ü. M.) im Südwesten, der Ifang (667 m ü. M.) und die Oberegg (570 m ü. M.) im Süden sowie das Bürerhorn (671 m ü. M.) im Südosten. Zwischen dem Bürerhorn und der Oberegg liegt der Bürersteig, der Passübergang ins Aaretal.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 877 Hektaren, davon sind 328 Hektaren bewaldet und 61 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 698 Metern auf der Grosshalde, die tiefste Stelle liegt auf 363 Metern am Mettauerbach.
Nachbargemeinden sind Oberhofen im Norden, Wil im Nordosten, Hottwil im Osten, Remigen im Südosten, Mönthal im Süden und Sulz im Westen.
[Bearbeiten] Geschichte
Im 5. oder 6. Jahrhundert, nach dem Rückzug der Römer, wurde das obere Mettauertal durch die Alemannen besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung von "Gansungen" erfolgte im Jahr 1240. Das Dorf unterstand der Gerichtsbarkeit der jeweiligen Besitzer der Burg Bernau im nahe gelegenen Leibstadt. Die Landesherrschaft ging 1386 von den Grafen von Habsburg-Laufenburg an die ältere Linie der Habsburger über. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Gansingen 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.
Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Gansingen zu Vorderösterreich. Die österreichischen Behörden besassen hier über weniger Kompetenzen als in den Nachbardörfern, da die Herrschaft Bernau eine gewisse Eigenständigkeit beibehielt. Während des Schwabenkriegs von 1499 zogen Bauern aus dem Mettauertal plündernd durch die Dörfer im benachbarten Berner Aargau.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, traf Gansingen besonders hart: Nach dem Rückzug der Schweden standen nur noch vier Häuser und die stark beschädigte Kirche. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Gansingen eine Gemeinde im Distrikt Laufenburg des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Damit war die Gemeinde schweizerisch geworden. Seit dem 19. März 1803 gehört Gansingen zum Kanton Aargau.
Bei einem Grossbrand im Jahr 1814 wurden in Gansingen 29 Häuser ein Raub der Flammen, darunter das sieben Jahre zuvor errichtete Schulhaus. 1829 brannte der Weiler Galten vollständig nieder. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte aufgrund von Missernten eine Auswanderungswelle ein; bis 1910 nahm die Bevölkerungszahl um über einen Drittel ab. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Gansingen landwirtschaftlich geprägt, daneben existierten einige Gewerbebetriebe wie z.B. eine Nagelschmiede. Die Bevölkerungszahl stagnierte bis zu Beginn der 1980er, seither ist sie wieder leicht ansteigend.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Blau auf grünem Dreiberg auffliegende, gelb bewehrte weisse Gans." Auf den Gemeindesiegeln des 19. Jahrhunderts war die Gans noch nicht im Schild, sondern am oberen Schildrand des Kantonswappens zu sehen. Die heute verwendete Version wurde 1939 eingeführt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1800 | 691 |
1850 | 1053 |
1900 | 723 |
1930 | 706 |
1950 | 790 |
1960 | 698 |
1970 | 717 |
1980 | 741 |
1990 | 876 |
2000 | 927 |
Am 31. Dezember 2005 lebten 933 Menschen in Gansingen, der Ausländeranteil betrug 3,5 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 75,8 % römisch-katholisch und 15,6 % reformiert; 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 96,7 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 0,6 % Englisch.
[Bearbeiten] Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Martin Steinacher, Gemeindeammann
- Mario Hüsler, Vize-Gemeindeammann
- Adolf Erdin
- Marie-Therese Merki
- Otto Senn
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Gansingen gehört zum Friedensrichterkreis Mettau.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Gansingen gibt es lediglich etwa 200 Arbeitsplätze, davon 48 % in der Landwirtschaft, 13 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und des unteren Aaretals.
[Bearbeiten] Verkehr
Gansingen liegt an der Hauptstrasse, die vom Rheintal bei Etzgen über den Bürersteig nach Brugg führt. Eine Nebenstrasse führt über den Weiler Galten nach Sulz. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Postautolinie zwischen den Bahnhöfen von Laufenburg und Brugg.
[Bearbeiten] Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und ein Schulhaus, in dem die Primarschule und die Sekundarschule unterrichtet werden. Die Realschule kann in Wil oder Mettau besucht werden, die Bezirksschule in Laufenburg. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau; es besteht auch die Möglichkeit, das Gymnasium in Muttenz (Kanton Baselland) zu absolvieren.
[Bearbeiten] Partnerortschaft
Der Partnerort Gansingens ist das bayerische Dorf Gansheim in der Gemeinde Marxheim (siehe auch http://www.gansheim.de)
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Gansingen
- Schule Gansingen
- Artikel Gansingen im Historischen Lexikon der Schweiz
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