Gauangelloch
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Gauangelloch (mundartl. Angelloch) ist ein Dorf südlich von Heidelberg. Die etwa 2.500 Einwohner große Gemeinde vereinigte sich am 1. Oktober 1973 zusammen mit dem angeschlossenen Ochsenbach mit der Stadt Leimen (Baden).
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[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Gauangelloch liegt im Kleinen Odenwald am Südhang des Königstuhlmassives. Durch die Gemarkung fließt der Angelbach.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an Gauangelloch. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Gaiberg, Bammental, Schatthausen (Wiesloch), Ochsenbach (Leimen), Lingental (Leimen).
[Bearbeiten] Geschichte
Im Gebiet des heutigen Gauangelloch wurden Tonscherben und Mauerreste gefunden, die auf eine Besiedelung bereits in der Römerzeit schließen lassen; die Anlage des Ortes ist etwa in das 8. oder 9. Jahrhundert zu datieren.
Die erste Erwähnung des Dorfes als "Angelach" in einer vermutlich gefälschten Urkunde auf 1016 gehört ins 12. Jahrhundert. Die erste sichere Beurkundung der Gauangellocher katholischen Pfarrei mit Peterspatrozinium und den Filialen Gaiberg und Schatthausen stammt aus dem Jahr 1270; die Lehnshoheit der Pfalzgrafen über Gauangelloch wird erstmals 1391 bezeugt.
Während der Ritterzeit siedelten sich die Ritter von Angelach bzw. Angelloch hier an und erbauten sich eine Burg als Herrschaftssitz; um 1450 ging die Lehnsherrschaft derer von Angelloch an die Freiherrn von Bettendorff über. Um 1522 wurde die Reformation durchgeführt, indem die Familie von Bettendorff die Lutherische Lehre annahm, und mit ihr der überwiegende Teil der Bevölkerung.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Gauangelloch vollständig zerstört, die Einwohner flohen oder wurden getötet. Erst 1665 bauten Johann Philipp und Helena von Bettendorff die Burg wieder auf. Im Laufe des 18. Jahrhunderts verwahrloste die Burg jedoch und begann zu zerfallen. Franz Ludwig von Bettendorff stellte den zuwandernden Katholiken den Keller der Burg zur Verfügung, um darauf eine Kapelle zu errichten, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gotteshaus diente.
Im Jahre 1937 wurde das benachbarte Ochsenbach nach Gauangelloch eingemeindet. Ochsenbach wurde erstmals im Verzeichnis der speyerischen Leibeigenen um 1300 erwähnt. Die Ortschaft wurde 1771 mit dem angrenzenden Hof Maisbach unter einem eigenen Stabhalter vereinigt, und dieser neuen Gemeinde wurde 1797 noch der Weiler Lingental zugewiesen. Die drei Gemeinden bestanden bis 1935; nachdem sie von 1935 bis 1937 zwangsweise eine einheitliche Gemeinde gebildet hatten, wurde am 1. April 1937 Lingental an Leimen, Maisbach an Nußloch und Ochsenbach an Gauangelloch angeschlossen.
In den folgen Jahren wandelte sich die Gemeinde Gauangelloch mit ihrem Ortsteil Ochsenbach vom Bauerndorf zur Pendlergemeinde. Seit dem Zusammenschluss mit Leimen haben sich Gauangelloch und Ochsenbach zu attraktiven Wohngemeinden entwickelt. Beide Gemeinden haben jedoch ihren dörflichen Charakter beibehalten und sind deshalb beliebte Wohnorte, die zum Wandern durch Kraichgau und Odenwald einladen.
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein silberner Angelhaken. Es geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1762. Dieses wiederum nach Bezug auf das Familienwappen der Herren von Angelloch. Die Weiß-Blaue Flagge wurde 1961 vom Innenministerium verliehen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Das Stammschloss der Familie von Bettendorff, in dessen Ausstellungsräumen und Schlossgarten heute ganzjährig eine Galerie für zeitgenössische afrikanische Kunst besichtigt werden kann.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Alljährlich wird in Gauangelloch die Kerwe am letzten Augustwochenende gefeiert.
Außerdem finden regelmäßig öffentliche LAN-Partys statt, die von einer immer größer werdenden Teilnehmerzahl an Jugendlichen aufgesucht werden. Die sogenannte G-Lan-Party findet im katholischen Gemeindehaus statt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Wichtigste Straße des Ortes ist die Kreisstraße von Heidelberg nach Schatthausen. In Richtung Westen zweigt eine Straße nach Nußloch über Ochsenbach und in Richtung Osten eine Straße ins Elsenztal nach Bammental. Außerdem besteht eine durch Lingental führende Verbindung nach Leimen.
[Bearbeiten] Öffentlicher Nahverkehr
Die Buslinie 757 des BRN verkehrt nach Heidelberg und nach Schatthausen. Zudem gibt es eine Ruftaxiverbindung nach Leimen.
Über die Bahnhöfe im Nachbarort Bammental besteht Anschluss an die zwischen Mannheim und Heilbronn verkehrende Elsenztalbahn.
[Bearbeiten] Bildung
Gauangelloch verfügt über eine Grundschule und einen Kindergarten.
[Bearbeiten] Vereine und Gruppen
- Tennisclub Rot-Weiss Gauangelloch
- TSV Nordstern 05 Gauangelloch
- Boule Club “Les Boulevardiers”
- Schützengilde Heimattreu
- Verein der Hundefreunde Gauangelloch
- Verein für Brauchtumspflege
- MGV Sängerbund Gauangelloch
- Akkordeonclub 74
- Obst- u. Gartenbauverein Gauangelloch
- Laienspielgruppe Possenreisser
- Musikverein Gauangelloch
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Berühmte Söhne und Töchter
- Rainer Zietsch, Fussballprofi (*21. November 1964)
- Jens Klingmann, Formel BMW-Rennfahrer (*16. Juli 1990)
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 21′ N, 08° 45′ O
