Gerhard Hirschfelder
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Gerhard Hirschfelder (* 17. Februar 1907 in Glatz; † 1. August 1942 im KZ Dachau) war ein römisch-katholischer Geistlicher.
Nach dem Abitur am Glatzer katholischen Gymnasium studierte Gerhard Hirschfelder als Priesteramtskandidat der zum Erzbistum Prag gehörenden Grafschaft Glatz Philosophie und Theologie an der Universität Breslau. Nach der Priesterweihe vom 31. Januar 1932 war er bis Februar 1939 als Kaplan in Tscherbeney und danach in Habelschwerdt tätig. Zudem wurde er im Juli 1939 zum Jugendseelsorger der Grafschaft Glatz berufen.
Hirschfelder hatte den Ruf eines ausgezeichneten und beliebten Seelsorgers, dem besonders die konfessionelle Jugendarbeit ein Anliegen war, die auch von den Zielen der katholischen Vereinigung Quickborn geprägt war, deren Mitglied er war. Durch die Vermittlung von Lebensorientierung und christlichem Glauben hoffte er, die Jugend gegen die nationalsozialistische Ideologie widerstandsfähig machen zu können. Deshalb und wegen seiner NS-kritischen Predigten wurde er schon während seiner Kaplanstätigkeit in Tscherbeney denunziert. Auch in Habelschwerdt wurde er bespitzelt und wiederholt von der Gestapo verhört. Als er in einer Predigt im Juli 1941 die mutwillige Zerstörung christlicher Symbole angeprangert hatte, wurde er am 1. August d. J. verhaftet und in das Gefängnis der Kreisstadt Glatz gebracht. Dort verfasste er Kreuzweggebete und schrieb einen Kommentar zu den Paulusbriefen.
Vier Monate später wurde er in das Konzentrationslager Dachau transportiert, wo er die Gefangenen-Nummer 28972 erhielt und am 1. August 1942 an Entkräftung starb. Seine Asche wurde wenige Wochen später auf dem Friedhof in Tscherbeney beigesetzt. Obwohl seine Todesursache nicht bekannt werden durfte, wurde er von den Gläubigen an den Orten seines ehemaligen Wirkens heiligmäßig verehrt.
1998 wurde der Internationale Gerhard-Hirschfelder-Kreis gegründet und im selben Jahr der Seligsprechungsprozeß eröffnet.
[Bearbeiten] Werke
- Kreuzweg-Gebete. Niedergeschrieben im Gefängnis zu Glatz im Jahre 1941. Cloppenburg 1963
- Kommentar zu den Paulusbriefen und Kreuzweg-Gebete. Aus dem Nachlass des Dieners Gottes Gerhard Hirschfelder. Münster 1999
[Bearbeiten] Literatur
- Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. Hamburg-Wrocław 2006, ISBN 3-934632-12-2, S. 290, 292
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.glatzer-visitatur.de/kaplan_gerhard_hirschfelder.htm
- http://www.bautz.de/bbkl/h/hirschfelder_g.shtml
Personendaten | |
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NAME | Hirschfelder, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | Jugendseelsorger der ehemaligen Grafschaft Glatz |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1907 |
GEBURTSORT | Glatz |
STERBEDATUM | 1. August 1942 |
STERBEORT | KZ Dachau |
Kategorien: Mann | Deutscher | Priester | Märtyrer | NS-Opfer | Geboren 1907 | Gestorben 1942