Gerhard Meier
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Gerhard Meier (* 20. Juni 1917 in Niederbipp/Kanton Bern) ist ein Schweizer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Gerhard Meier wuchs in seiner Heimatgemeinde Niederbipp auf. Da sich sein Berufswunsch – Architekt – nicht verwirklichen ließ, begann er ein Hochbau-Studium am Technikum in Burgdorf. Nach dem Abbruch dieses Studiums trat er 1938 in eine Lampenfabrik in Niederbipp ein. Dort arbeitete er – nur unterbrochen von seinem Militärdienst während des Zweiten Weltkriegs – die folgenden 33 Jahre als Designer und schließlich als technischer Leiter.
Meier hatte bereits während seiner Studienzeit erste schriftstellerische Versuche unternommen, die er jedoch mit dem Eintritt ins Berufsleben gänzlich aufgab. Er nahm die Beschäftigung mit der Literatur und das Schreiben erst wieder ab 1957 auf, als er wegen einer Tuberkulose-Erkrankung einige Zeit in einem Sanatorium verbringen musste. 1964 erschien sein erster Gedichtband, dem weitere Veröffentlichungen folgten. 1971 gab Meier seine Tätigkeit in der Industrie auf; er lebt seitdem als freier Schriftsteller in Niederbipp. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er 1979 bekannt, als Peter Handke die Hälfte des ihm verliehenen Kafka-Preises Gerhard Meier zukommen ließ. Jedoch auch nach dem Erscheinen seiner Hauptwerke in den Siebziger- und Achtzigerjahren und einer stetig wachsenden Anerkennung durch die Literaturkritik verweigert sich Meier weitgehend dem Literaturbetrieb und führt ein zurückgezogenes Leben in seinem Heimatdorf. 1997 verstarb seine Frau, mit der er seit 1937 verheiratet war und mit der er drei Kinder hatte.
Gerhard Meier ist Verfasser von Gedichten, lyrischer Kurzprosa und Romanen, in denen sich private Wahrnehmungen und Fantasien auf eigenwillige Weise verbinden.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1964, 1968, 1971 und 1975 Förderpreise des Kantons Bern
- 1970 und 1976 den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
- 1978 den Grossen Literaturpreis der Stadt Bern
- 1981 den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern
- 1983 den Petrarca-Preis
- 1991 den Theodor-Fontane-Preis, den Kunstpreis Berlin und den Hermann-Hesse-Preis
- 1992 den Solothurner Kunstpreis
- 1994 den Gottfried-Keller-Preis
- 1999 den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Einzelausgaben
- Das Gras grünt. Gedichte, Benteli, Bern 1964
- Im Schatten der Sonnenblumen. Gedichte, Kandelaber, Bern 1967
- Kübelpalmen träumen von Oasen. 60 Prosaskizzen, Kandelaber, Bern 1969
- Es regnet in meinem Dorf. Gedichte, Walter, Olten 1971
- Einige Häuser nebenan. Ausgewählte Gedichte (aus "Das Gras grünt" und "Im Schatten der Sonnenblumen"), Zytglogge, Gümligen 1973
- Der andere Tag. Ein Prosastück, Gümligen 1974
- Papierrosen. Gesammelte Prosaskizzen (aus "Kübelpalmen träumen von Oasen" und "Es regnet in meinem Dorf"), Gümligen 1976
- Der Besuch. Roman, Gümligen 1976
- Der schnurgerade Kanal. Roman, Gümligen 1977
- Neu-Ausgabe in der Reihe Schweizer Bibliothek, Tamedia, Zürich 2006, ISBN 978-3-905753-20-2
- Toteninsel. Roman, Gümligen 1979
- Borodino. Roman, Gümligen 1982
- Die Ballade vom Schneien. Roman, Gümligen 1985
- Signale und Windstösse. Gedichte und Prosa. Auswahl und Nachwort von Heinz F. Schafroth, Reclam (UB 8552), Stuttgart 1989
- Land der Winde. Roman, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990
- Das dunkle Fest des Lebens. Amrainer Gespräche (mit Werner Morlang), Bruckner & Thünker, Köln/Basel 1995
- Ob die Granatbäume blühen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, ISBN 978-3-518-41677-8
[Bearbeiten] Werkausgabe
- Werke in drei Bänden, Zytglogge, Gümligen 1987, ISBN 978-3-7296-0268-7
- Band 1: Einige Häuser nebenan/Papierrosen/Der andere Tag, ISBN 978-3-7296-0265-6
- Band 2: Der Besuch/Der schnurgerade Kanal, ISBN 978-3-7296-0266-3
- Band 3: Baur und Bindschädler. Borodino/Toteninsel/Ballade vom Schneien, ISBN 978-3-7296-0267-0
[Bearbeiten] Bildband
- Ein Spaziergang durch Olten mit Gerhard Meier (zusammen mit Peter André Bloch), Dietschi, Olten 1997
[Bearbeiten] Neuerscheinungen
Zu Gerhard Meiers 90. Geburtstag sollen im Frühjahr 2007 erscheinen:
- Baur und Bindschädler, Amrainer Tetralogie. Vier Bände: Toteninsel, Borodino, Die Ballade vom Schneien, Land der Winde, Frankfurt am Main: Suhrkamp, ISBN 978-3-518-06882-3
- Das dunkle Fest des Lebens. Amrainer Gespräche, erweiterte Neu-Auflage, Oberhofen: Zytglogge, ISBN 978-3-7296-0734-7
- Lesung und Gespräch, Hörbuch CD, Obberhofen: Zytglogge, ISBN
- Die Toteninsel, Hörbuch CD, Basel: Merian, ISBN 978-3-85616-313-6
[Bearbeiten] Literatur
- Hoffmann, Fernand: Heimkehr ins Reich der Wörter. Versuch über den Schweizer Schriftsteller Gerhard Meier, Großherzogliches Institut, Luxemburg 1982
- Spiegelberg, Sven: Diskurs in der Leere. Aufsätze zur aktuellen Literatur der Schweiz, Peter Lang, Bern 1990
- Sośnicka, Dorota: Wie handgewobene Teppiche. Die Prosawerke Gerhard Meiers, Lang, Bern 1999, ISBN 978-3-906763-70-5
- Watrak, Jan: Gerhard Meiers Lyrik und Kurzprosa, Lang, Frankfurt am Main 2002, ISBN 978-3-631-39108-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Meier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.svbbpt.ch/Literatur/deutsch/treschT19.htm#MEIERG
- http://www.a-d-s.ch/d/lexikon/edit/detail_a.php?id_autor=1181
Personendaten | |
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NAME | Meier, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1917 |
GEBURTSORT | Niederbipp/Kanton Bern |
Kategorien: Mann | Schweizer | Autor | Geboren 1917