Gerhard Winkler
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Gerhard Winkler (* 12. September 1906 in Rixdorf, Landkreis Teltow, Provinz Brandenburg; † 25. September 1977 in Kempten (Allgäu), Bayern) war ein deutscher Komponist von Unterhaltungsmusik.
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[Bearbeiten] Leben
Winkler wurde am 12. September 1906 in der Stadt Rixdorf am Stadtrand von Berlin (heute Bezirk Berlin-Neukölln) geboren. Seine erste Komposition, das Lied An meinen Buchfinken entstand bereits 1913.
Vom 1. Oktober 1920 bis zum 30. September 1922 ging er beim Musikverlag Robert Rühle in die Lehre und wurde ab 1922 außerdem im Englerschen Konservatorium an Klavier und Violine sowie in Komposition und Musiktheorie ausgebildet. Bei einem Schulkonzert 1923 wurde seine Suite Im Maien als erstes Werk öffentlich aufgeführt.
Nach Auftritten als Ensemblepianist wurde Winkler ab 1936 als Salon-, Schlager- und Filmkomponist bekannt. Unsterblichkeit hat er durch das 1943 komponierte Lied Caprifischer (bekannt in der Version von Rudi Schuricke) erlangt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Operettenkomponist. Die Wirtschaftswunderzeit prägte Winklers Musik zu zahlreichen (v.a. Schwarzwald-)Heimatfilmen, aber vor allem trugen seine teilweise noch vor Kriegsende entstandenen Schlager zur deutschen Italienbegeisterung erheblich bei. Er kann als einer der Väter des deutschen Reiseschlagers gelten und ist ohnehin der wohl einflussreichste Komponist der Ära des klassischen deutschen Schlagers. Mit über 1.000 datierten und über 300 zumindest im Entwurf vorliegenden Werken gehörte er zu den Produktivsten seines Standes.
Winkler war über 20 Jahre für die GEMA tätig (1954 im Schlichtungsausschuss; 1956-1975 in der Wertungskommission, 1957-1971 im Aufsichtsrat; 1967-1971 im Programmausschuss).
Gerhard Winkler war zweimal verheiratet und hat aus zweiter Ehe den Sohn Hans Andreas (* 22. Juli 1952), der heute in Potsdam seinen künstlerischen Nachlass verwaltet.
[Bearbeiten] Ausgewählte Werke
- Lieder/Schlager:
- 1936: O mia bella Napoli; Neapolitanisches Ständchen
- 1940: Chianti-Lied (Text: Ralph Maria Siegel)
- 1943: Caprifischer (Text: R.M. Siegel)
- 1952: Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein, Mütterlein (international: Answer Me; 2. dt. Fassung: Glaube mir, Text: Fred Rauch)
- Frühling in Sorrent (Text: Ralph Maria Siegel); Schützenliesel (unter dem Pseudonym "Ben Bern"; Text: F. Rauch mit Fini Busch); Wenn in Florenz die Rosen blühn (Text: R.M. Siegel) u.v.a.m.
- Operetten:
- Schauspielmusik:
- Instrumentalwerke:
- 1961: Starfighter-Marsch (Auftragskomposition für die Luftwaffe nach Anregung von Franz-Josef Strauß)
- Orchestersuiten An der blauen Adria, Kleine Harzer Suite
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Paul-Lincke-Ring 1957
- Bundesverdienstkreuz 1966
- Silber-Medaille der Kulturabteilung des italienischen Außenministeriums 1976
- Goldene Stimmgabel 1996 (postum für sein Lebenswerk; Preis wurde durch die Witwe Traudl Winkler entgegengenommen)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Winkler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Umfangreiches Material zu Winkler und seinen bekanntesten Werken
Siehe auch: Liste deutscher Komponisten klassischer Musik
Personendaten | |
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NAME | Winkler, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist von Unterhaltungsmusik |
GEBURTSDATUM | 12. September 1906 |
GEBURTSORT | Rixdorf |
STERBEDATUM | 25. September 1977 |
STERBEORT | Kempten (Allgäu) |