Gerhart Seger
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Gerhart Seger (* 16. November 1896 in Leipzig, † 21. Januar 1967 in New York, NY) war ein sozialdemokratischer Politiker und Publizist, MdR 1930-1933
Seger stammte aus einer Schneiderfamilie und erlernte den Beruf eines Steindruckers. Bereits in seiner Jugend trat er in die sozialdemokratische Arbeiterjugend ein. Während des ersten Weltkrieges war er Soldat. Im Jahr 1917 trat er der USPD bei. Im Jahr 1919 hospitierte Seger an der Universität Leipzig in den Fächern Publizistik und Kunsgeschichte. In den Jahren 1920/21 arbeitete er als Dozent an der VHS in Kiel und wurde 1921 Redakteur der USPD Zeitung "Die Freiheit" in Berlin. Nach der Vereinigung von USPD und MSPD (1922) wurde Seger Redakteur der "Volkszeitung für Südsachsen" in Plauen. Ein Jahr später gab er diese Stellung zugunsten einer hauptamtlichen Position als Generalsekretär der Deutschen Friedensgesellschaft wieder auf. Im Jahr 1928 wurde er Redakteur des "Volksblattes für Anhalt" in Dessau bis er 1930 in den Reichstag gewählt wurde.
Seger gehörte zu den ersten Reichstagsabgeordneten die von den Nationalsozialisten in "Schutzhaft" genommen wurden. Anfangs befand er sich im Gerichtsgefängnis in Dessau ehe er am 14.6.1933 mit anderen politischen Gefangenen in das KZ Oranienburg überführt wurde. Als einem von Wenigen gelang ihm im Dezember 1933 die Flucht. In Prag schrieb er seinen Erlebnisbericht "Oranienburg" nieder. Mit einem Geleitwort von Heinrich Mann versehen, erregte er internationale Aufmerksamkeit. Als Vergeltung nahm die Gestapo Anfang 1934 Segers Ehefrau und kleine Tochter in Geiselhaft. Erst Proteste aus dem Ausland führten zur Haftentlassung der Familie und ermöglichten ihr die Ausreise.
Seger und seine Familie emigrierten in die USA, wo er als Redakteur für deutschsprachige Zeitungen arbeitete und Vorträge über das NS-Regime hielt. Seger blieb nach dem Krieg in Amerika und arbeitete seit 1950 als freier Journalist.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gerhart Seger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Schriften
- Gerhart Seger: Oranienburg : erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten. Mit einem Geleitwort von Heinrich Mann. Karlsbad, 1934.
- Gerhart Seger: Reisetagebuch eines deutschen Emigranten. Zürich, Europa-Verlag, 1936.
- Gerhart Seger:"Kunst und historischer Materialismus. Ein Beispiel neuer Kunstbetrachtung", Leipzig 1920
- Gerhart Seger: "Proletarierjugend und Theater. Ein wegweiser für die arbeitende Jugend von Gerhart Seger, Berlin 1921
- Gerhart Seger: "Die geistige Befreiung der Arbeiterklasse. Bemerkungen zur Bildungsarbeit von Gerhart Seger", Leipzig 1922
- Gerhart Seger: "Die Werkstatt des Geistes", Berlin 1922
- Gerhart Seger: Was ist historischer Materialismus? Versuch einer systematischen Darstellung", Berlin 1923
- Gerhart Seger: "Arbeiterschaft und Pazifismus", Leipzig 1924
- Gerhart Seger(Hg): "Der Fall Quidde. Tatsachen und Dokumente. Zusammengestellt und eingeleitet von Gerhart Seger, Sekretär der Deutschen friedensgesellschaft", Berlin 1924
- Gerhart Seger: "Arbeiterschaft/Krieg/Völkerbund", Hamburg 1925
- Gerhart Seger: "Wehrhafte Republik?", Berlin 1926
- Gerhart Seger: "Deutschland - eine zweite Schweiz? Neutralisation als Kriegsverhütung. Ein außenpolitischer Vorschlag von Gerhart Seger", Dessau 1929
- Gerhart Seger/Siegfried K. Marck: "To be or not to be?", New York 1943
- Gerhart Seger: "Life in Germany", Grand Rapids 1955
- Gerhart seger: "Diktatorship - War -Disaster", New York 1956
- Gerhart seger: "U.S.A.", München o.J.
- Gerhart Seger: "Come along to Germany", Minneapolis 1966
[Bearbeiten] Literatur
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert. Marburg, 2000. S.266f.
Personendaten | |
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NAME | Seger, Gerhart |
KURZBESCHREIBUNG | sozialdemokratischer Politiker und Publizist |
GEBURTSDATUM | 16. November 1896 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 21. Januar 1967 |
STERBEORT | New York City |