Gezeitenwelle
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Eine Gezeitenwelle oder Bore ist eine Welle, die durch die Tide ausgelöst wird und sich einen Ästuar (Vereinigungsstelle von einer Flussmündung mit einem Meeresarm) hinaufbewegt.
Dabei wird bei aufsteigender Gezeit Wasser in einen Flußlauf hineingedrückt und es entsteht eine Welle bzw. mehrere Wellen, die entgegen der Strömungsrichtung des Flusses verlaufen. Gezeitenwellen sind nicht mit Tsunamis zu verwechseln, die von anderen Phänomenen ausgelöst werden.
Gezeitenwellen entstehen nur an wenigen Orten weltweit. Ihre Entstehung ist auf Gebiete beschränkt, in denen der Tidenhub besonders groß ist; sie entstehen nur bei bestimmten Gezeiten und nur dann, wenn das Wasser von einer breiten Bucht in ein enges und flaches Flussbett gedrückt wird. Gezeitenwellen können entweder als einzelne brechende Welle auftreten oder auch von mehreren kleineren Wellen gefolgt werden. Größere Gezeitenwellen können gefährlich für die Schifffahrt sein, stellen aber auch eine Herausforderung für Surfer dar.
Flüsse auf denen Gezeitenwellen auftreten:
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[Bearbeiten] Asien
- Brahmaputra, Bangladesch
- Indus, Pakistan
- Qiantang, China, wo die mit bis zu 8-9 Metern weltweit größte Gezeitenwelle auftritt, in die Bucht von Hangzhou hineinfließt, und sich mit 25-40 Kilometern pro Stunde fortbewegt
[Bearbeiten] Südamerika
- Amazonas, wird bis zu 4 Meter hoch und bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell, auch als Pororoca bekannt
[Bearbeiten] Nordamerika
- Petitcodiac in der Bay of Fundy, Neubraunschweig, Kanada, ehemals die größte Gezeitenwelle Nordamerikas, bis zu 7,5 Meter hoch. Nach dem Bau eines Strassendamms 1968 und der durch ihn verursachten Versandung des Flusses ist sie heutzutage jedoch bedeutend kleiner.
- Shubenacadie, auch in der Bay of Fundy, Neuschottland
- Der Turnagain-Arm des Cook Inlet, Alaska, bis zu zwei Meter hoch und zwanzig Kilometer pro Stunde schnell
[Bearbeiten] Europa
- Dee, Wales / England
- Mersey, England
- Severn, Wales / England bis zu 2 Meter hoch
- Trent, England und andere Zuläufe des Humber
- Parrett, England
- Kent, England
- Great Ouse, England
- Eden, England
- Esk, Schottland
- Dordogne, Frankreich
- Garonne, Frankreich
- Auf der Seine, Frankreich, gab es bis in die 1960er eine bedeutende Gezeitenwelle ("le mascaret"), die aber praktisch zerstört wurde durch Baggerarbeiten
- Der Saltstraumen bei Bodø in Norwegen ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt.
- Moskenesstraumen, Norwegen
- schwächere Gezeitenströme in der Weser (bis Bremen-Vegesack sichtbar) sowie in der Elbe
- nach nahezu jedem Niedrigwasser in der Ems
[Bearbeiten] Ozeanien
- Styx, Queensland, Australien
- Daly, Northern Territory, Australien
[Bearbeiten] Siehe auch
- Meeresströmung
- Gezeitenkraftwerk
- Satellitenfernerkundung