Haintchen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Limburg-Weilburg |
Gemeinde: | Selters/Taunus |
Geografische Lage: | 50° 21' N, 8° 16' O |
Höhe: | 370 m ü. NN |
Fläche: | 12,02 km² |
Einwohner: | 982 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 65618 (alt: 6251) |
Vorwahl: | 06475 |
Kfz-Kennzeichen: | LM |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Brunnenstr. 46 65618 Niederselters |
Website: | www.selters-haintchen.de |
Politik | |
Ortsvorsteher: | Heinz Gerlach (CDU) |
Haintchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Selters/Taunus im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen, Deutschland.
Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1388 belegt. Der Ort ist vermutlich bereits im 11./12. Jahrhundert als Rodungssiedlung entstanden. Der Name Haintchen lässt sich von dem alten Wort "Hain", gerodeter oder lichter Wald ableiten. Die Waldfläche beträgt 7,43 km², von der Gesamtgemarkungsfläche von 12,02 km².
Seit 1980 ist Haintchen im Taunus staatlich anerkannter Erholungsort.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Haintchen liegt im Östlichen Hintertaunus, nordwestlich des Großen Feldberg, im Naturpark Hochtaunus, an der Wasserscheide zwischen dem Emsbachtal und dem Weiltal. Die Höhenlage der Gemarkung liegt auf 300 bis 500 Meter über NN. Die höchste Erhebung ist der Suterkopf, mit 492 Meter über NN, aufdem während des 2. Weltkrieg ein Beobachtungsturm stand. Von dort aus gab es eine Telefonstandleitung bis ins Dorf, um in der Umgebung Feuer und Rauchentwicklung zu beobachten. Von den höher gelegenen Stellen des Dorfes besteht bei klarem Wetter eine weite Fernsicht über das Limburger Becken bis in den Westerwald und über das Weilburger Lahntalgebiet bis zum Dünsberg, der am Rand des Lahn-Dill-Bergland liegt. Die nächst grösseren Städte sind Bad Camberg ca. 12 km südwestlich und Limburg a.d. Lahn ca. 21 km nordwestlich.
[Bearbeiten] Sehenswertes
Die im Jahre 1750 erbaute katholische Barockkirche, die unter dem Patrozinium von St. Nikolaus gestellt wurde, zählt zu den wenigen Gotteshäuser im weiteren Umkreis, die ihre komplette alte Ausstattung des 18. Jahrhunderts erhalten hat. Der hohe Westturm, der von einer barocken Haube (Zwiebelturm) bekrönt ist, wirkt weit in die Talebene hinein. Die aufwendige Ausstattung stammt aus der Hadamarar Schule (siehe Hadamar). Eine Seltenheit ist auch die wertvolle barocke Orgel von dem Frankfurter Orgelbauer Johann Christian Köhler.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das im Jahre 1843 erbaute Schulgebäude im spätklassizistischem Baustill, das als Grundschule dient. Der dahinterstehende ehemalige Schulstall (Ökonomiegebäude) wurde vor einigen Jahren als neuer Klassenraum umgebaut. Die Haintchener Grundschule ist eine der kleinsten Grundschulen des Landkreises Limburg-Weilburg.
Erwähnenswert sind noch mehrere Kapellen, Heiligenhäuschen und Bildstöcke (Bildstock), die im Dorf und in der Gemarkung aufzufinden sind. Diese wurden größtenteils im 18. Jahrhundert erbaut. Kapellen wurden meistens an Wegen, an den Dorfrändern, errichetet an denen man in früherer Zeit weite Strecken per Fuß zurücklegte, um in die umliegenden Ortschaften zu gelangen, an diesen betete man um einen sicherern Hin- und Rückweg.
Die alte Hessenstraße, eine Handelstrasse seit dem Spätmittelalter, auf dieser auch unzählige Selterswasser Tonkrüge in die ganze Welt transportiert wurden, war für das Dorf ein wichtiger Transportweg.
Die Rennstraße, die vom südöstlich gelegenen Nachbardorf Hasselbach (Taunus) kommend, in unmittelbarer Nähe an Haintchen vorbei verläuft, war einst eine der wichtigsten Handelsstraßen und Höhenwege, die das westliche Rhein-Main-Gebiet mit dem Hintertaunus verband und bis nach Weilmünster führte. Der Verlauf dieser Altstraße ist wohl auf die fränkische Zeit zu datieren.
[Bearbeiten] Natur im Hintertaunus
In den großen zusammenhängenden Mischwäldern im Östlichen Hintertaunus ist ein großer Wildbestand anzutreffen. Der Rothirsch, die größte einheimische Wildart, findet seinen Lebensraum in den großen zusammenhängenden Wäldern mit einander übergehenden, störungsfreien Dickungen. Rehwild, Schwarzwild, Rotfuchs und Muffelwild sind anzutreffen. Das Muffelwild wurde in den 1950er Jahren in einem Gewöhnungsgatter in einem nahegelegenen Distrikt bei Neuweilnau (Weilrod) eingeführt. Nach der Öffnung des Gatters hat es sich stark vermehrt.
[Bearbeiten] Freizeit- und Sporteinrichtungen
Es bestehen Möglichkeiten zum Wandern, Jogging, und Walken. Auf dem Sportgelände befindet sich ein Fußballplatz und Tennisplätze. Das Freizeitgelände besteht aus einem Naturschwimmbad, Wassertretbecken, Grillhüte und Feuchtbiotope.
[Bearbeiten] Vereine
- Gesangverein "Sängerkranz" 1886 Haintchen e.V.
- Turn- und Sportverein 1902 Haintchen e.V.
- Freiwillige Feuerwehr 1932 Haintchen e.V.
- Schützenverein "Hubertus" 1967 Haintchen e.V.
- Interessengemeinschaft Kindergarten 1977 Haintchen e.V.
- Verschönerungsgemeinschaft 1978 Haintchen e.V.
- Motorradverein "Taunuswölfe" 1980 Haintchen e.V.
- Backesverein Haintchen (Heimat- und Brauchtumsverein)
- VDK Ortsgruppe Haintchen/Ts.