Hans Hollenstein
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Hans Hollenstein (* 23. Februar 1949) ist ein Schweizer Politiker der CVP.
Hollenstein war seit 1990 Stadtrat von Winterthur, wo er zusammen mit seiner Frau Margrit Hollenstein-Gerig und zwei Adoptivkindern in Wülflingen wohnt. Am 10. April 2005 wurde er im zweiten Wahlgang der Ersatzwahl für den zurückgetretenen Christian Huber (SVP) in den Kantonalzürcher Regierungsrat gewählt.
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[Bearbeiten] Werdegang
Die Schulen besuchte Hollenstein in der Stadt Winterthur. Anschliessend absolvierte er eine Kaufmännische Berufslehre. Erst später wandte er sich der höheren Bildung zu und begann ein Wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Universität Bern. Daraufhin war er als Assistent an der Universität St. Gallen. 1985 erlangte er den Doktortitel mit einer These zum Thema Spitzenmanager in der Schweiz: Herkunft, Ausbildung, Werdegang, Stellung in der Gesellschaft. Er arbeitete als Kaderangehöriger eines grossen Winterthurer Dienstleistungsunternehmens. 1990 wurde er für die CVP zum vollamtlichen Stadtrat gewählt.
[Bearbeiten] Stadtrat in Winterthur
In der Stadt Winterthur war Hollenstein für Sicherheit und Umwelt verantwortlich, also unter anderem für Polizei und Feuerwehr, den Zivilschutz, den Umweltschutz, den Gesundheitsbereich, das Arbeitslosenwesen und das Zivilstandsamt. Ausserdem führte er 2001 als Stellvertreter das verwaiste Schul- und Sportdepartement.
Hollenstein profiliert sich mit zwei Themen: Sicherheit - politische Gegner bezeichnen ihn als "Kifferjäger" - und Fluglärmverteilung rund um den Flughafen Zürich. Im Zusammenhang mit Letzterer präsidiert Hollenstein die Region Ost. Solange er Winterthurer Stadtrat war, vertrat er in der Flughafenpolitik konsequent eine winterthurfreundliche Linie.
Für Hans Hollenstein umfasste das Thema Sicherheit weit mehr als bloss die polizeilichen Aspekte. Eine zuverlässige Sanität beispielsweise gehöre ebenso dazu wie Sauberkeit auf den Strassen oder eine zuverlässige Abfallbeseitigung. Wenn es um das Thema Sicherheit gehe, beziehe er deshalb immer auch die übrigen Departemente in die Diskussion mit ein, gab er im September 2003 der NZZ zu Protokoll. Eines steht für Hollenstein aber über allem: Die städtischen Behörden sind verantwortlich für die Sicherheit der Bevölkerung. Diese Verantwortung trage er gerne, allerdings unter der Voraussetzung, dass er auch die entsprechenden Kompetenzen habe. Gegen die Bestrebungen des Kantons, das Polizeiwesen zu zentralisieren, wehrte er sich deshalb mit allen Mitteln und an vorderster Front.
In seinem Departement fiel er intern vor allem durch zwei Dinge auf:
- Für jeden Vorschlag und Antrag bestand Hollenstein auf mindestens einer ebenso genau geprüften Alternativvariante. Dies führte zu höherer Qualität der Projekte und vor allem entdeckte die Verwaltung intern diverse Sparmöglichkeiten, die sich einfacher umsetzen liessen als wenn solche vom Parlament aufdotriniert worden wären.
- Die Nähe zu seinen Mitarbeitern war Hollenstein immer sehr wichtig. Da jeweils mit dem Velo unterwegs, hielt er auch einmal bei einer Polizeiwache für einen informellen Besuch an. Ihm war wichtig, zu wissen, wo "der Schuh drückt". Und wenn die Feuerwehr an einem Quartierfest engagiert war, konnte man sicher sein, dass auch Familie Hollenstein auftauchte.
Man mag dies als unwichtig abtun. Von den Mitarbeitern des Sicherheit- und Umweltdepartementes wurde es jedoch durchwegs geschätzt, und trug wesentlich zum effizienten und freundlichen Klima bei.
[Bearbeiten] Regierungsrat
2003 kandidierte Hollenstein erfolglos für einen Sitz im Regierungsrat des Kantons Zürich. Am 27. Februar 2005 stellte er sich nochmals für das gleiche Amt zur Verfügung, nachdem ihn seine Partei als Kandidat für die Nachfolge des bisherigen Finanzministers Christian Huber nominiert hatte. Da keiner der drei Kandidaten für den freien Sitz (Hollenstein, Toni Bortoluzzi - SVP, Ruth Genner - Grüne) das absolute Mehr erreichte, fand am 10. April 2005 ein zweiter Wahlgang statt, in dem Hollenstein den neuen Kandidaten der SVP, Bruno Heinzelmann, mit fast doppelt so vielen Stimmen deutlich schlug. Heinzelmann war an die Stelle des nicht mehr kandidierenden Bortoluzzi getreten, die Grünen verzichteten auf eine erneute Teilnahme.
[Bearbeiten] Publikationen
- Hollenstein, Hans: Spitzenmanager in der Schweiz: Herkunft, Ausbildung, Werdegang, Stellung in der Gesellschaft; Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doctor rerum politicarum der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern;Bern: Haupt, 1987, ISBN 3-258-03866-X (Umfang 339 S. ; 23 cm; Paru auparavant sous forme de thèse, Univ. Bern, 1985)
- Hollenstein, Hans: Strategische Führung in der Verwaltung: ein Leitfaden für die Legislaturplanung; Bern: Haupt, 2001 (Umfang 169 S. : Ill., Reihe Arbeitspapiere zum Public Management, ISBN 3-258-06290-0)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hollenstein, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker (CVP) |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1949 |