Heinz Jost
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Heinz Jost (* 9. Juli 1904 in Homberg (Efze)-Holzhausen (Hessen) † 12. November 1964 in Bensheim an der Bergstraße (Hessen)) war SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, Amtschef im SD-Hauptamt Amt III (Abwehr), im Reichssicherheitshauptamt wurde er Chef des RSHA-Amtes VI (SD Ausland), im März 1942 übernahm er das Kommando der Einsatzgruppe A.
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[Bearbeiten] Leben
Jost wurde als Sohn eines Apothekers im nordhessischen Homberg (Efze)-Holzhausen bei Hersfeld geboren. Er besuchte das Gymnasium in Bensheim und machte dort 1923 sein Abitur. Als Schüler wurde er Mitglied des Jungdeutschen Ordens.
Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Gießen und München und absolvierte im Mai 1927 sein Referendarsexamen. Bereits im Februar 1928 wurde er Mitglied der NSDAP. In verschiedenen Funktionen war er für diese Partei in Südhessen tätig. Ab 1930 ließ er sich als selbständiger Anwalt in Lorsch (Hessen) nieder.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er im März 1933 zum Polizeidirektor von Worms und anschließend zum Polizeidirektor von Gießen ernannt. Aus dieser Zeit stammte seine Verbundenheit mit Werner Best, der ihn für den Sicherheitsdienst (SD) gewann.
Im Juli 1934 begann seine hauptamtliche Karriere beim SD. Schnell stieg er im SD-Hauptamt zum Amtschef III (Abwehr) auf. 1938 wurde er Chef der "Einsatzgruppe Dresden", die in der besetzten Tschechoslowakei erste Erfahrungen im Mordgeschäft machte. Im August 1939 wurde SS-Brigadeführer Heinz Jost von Heydrich mit der Beschaffung von polnischen Uniformen beauftragt. Sie wurden für den fingerten Überfall auf den Sender Gleiwitz benötigt.
Im neu entstehenden Reichssicherheitshauptamt wurde er Chef des RSHA-Amtes VI (SD Ausland). 1942 wurde er als Chef des SD Ausland von Walter Schellenberg abgelöst. Im März 1942 übernahm er in der Nachfolge von Dr. Walter Stahlecker, der von Partisanen getötet worden war, das Kommando der Einsatzgruppe A und wurde Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Ostland in Riga. Er führte die Mordgeschäfte bis September 1942.
Seine Karriere erlitt trotzdem einen Knick, wahrscheinlich bedingt durch seine Verbindung mit dem unterlegenen Heydrich-Rivalen Best. Eine weitere Verwendung im RSHA fand nicht statt. Himmler entschied im Januar 1945, dass Jost mit einer Pension aus der SS ausscheiden solle.
[Bearbeiten] Nach 1945
Im April 1945 wurde er bei Gardelegen (Sachsen-Anhalt) festgenommen. Im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess wurde er 1948 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Bereits 1951 war er allerdings schon wieder in Freiheit. Er arbeitete anschließend in Düsseldorf als Immobilienmakler. 1964 starb er in Bensheim an der Bergstraße.
[Bearbeiten] Bemerkung
Robert Harris lässt in seinem Roman Vaterland den Sohn von Heinz Jost, Hermann, Schüler einer SS-Junkerschule, die Leiche Josef Bühlers finden. Hermann Jost wird im Verlauf der Handlung umgebracht.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Heinz Jost im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie und Bilder von Jost (italienisch)
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. München, Goldmann, 1967. ISBN 3572013429
- Helmut Krausnick / Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges. Stuttgart, DVA, 1981. ISBN 3421019878
- Michael Wildt: Generation der Unbedingten – Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburg, Hamburger Edition, 2003. ISBN 3930908751
Personendaten | |
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NAME | Jost, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Nationalsozialist, Chef der Einsatzgruppe A, Amtschef Amt VI SD-Ausland im RSHA |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1904 |
GEBURTSORT | Homberg (Efze)-Hozhausen |
STERBEDATUM | 12. November 1964 |
STERBEORT | Bensheim |