Jane Birkin
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Jane Mallory Birkin (* 14. Dezember 1946 in London) ist eine britische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt seit Ende der 1960er Jahre in Frankreich (Bretagne, Nähe Saint Pabu).
Birkin ist die Tochter von Lieutenant-Commander David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell. Birkins Bruder ist der britische Regisseur und Drehbuchschreiber Andrew Birkin.
Birkin war die Ehefrau des Komponisten John Barry, des Sängers und Komponisten Serge Gainsbourg und Lebensgefährtin des Regisseurs Jacques Doillon, jeder von ihnen wurde Vater einer ihrer Töchter (Kate Barry, Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon).
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Den internationalen Durchbruch schaffte Birkin in einer Rolle als Fotomodell in Michelangelo Antonionis Kultfilm "Blow Up". Der Film erhielt die goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. Als flachbrüstiges Sexsymbol im Zuge der Sexuellen Revolution Ende der 1960er konkurrierte sie mit der bis dato unangefochtenen Brigitte Bardot. Zusammen mit Serge Gainsbourg, den sie während eines Filmprojekts kennen lernte, veröffentlichte sie 1969 das ursprünglich mit Brigitte Bardot aufgenommene skandalträchtige Lied "Je t’aime… moi non plus", das in Dialogform den Beischlaf thematisierte und deshalb zeitweise auf dem Index stand und von einigen Radiosendern nicht gespielt wurde. Der Titel verkaufte sich innerhalb weniger Monate über eine Million mal, was das Paar schlagartig berühmt machte.
Serge und Jane produzieren anschließend zwölf Jahre lang solo und gemeinsam Musik; Jane spielte in zahlreichen Kinofilmen und erwarb sich dabei einen exzellenten Ruf als seriöse Schauspielerin, jedoch immer noch mit einem Hang zum Sexsymbol. 1981 verließ Jane ihren bisherigen Partner, sie blieb ihm innerlich jedoch sehr nahe.
Ihr neuer Partner, der Regisseur Jacques Doillon, verhalf ihr während der 1980er Jahre zu einigen wichtigen Rollen in bedeutenden Filmen, mit denen Sie ihre Glaubwürdigkeit als seriöse Schauspielerin endgültig unter Beweis stellte.
1990 widmete Serge ihr sein letztes Album "Amours Des Feintes". Ein Jahr darauf starb er, was Jane trotz der Trennung sehr traf. Sie beschloss, ihre musikalische Karriere zu beenden: "Ich werde nicht mehr singen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, mit irgendjemand anderem eine Aufnahme zu machen." Seit 1998 veröffentlicht sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, auch zusammen mit bedeutenden Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.
Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z.B. "Je t’aime moi non plus", "La Pirate" und "Daddy Nostalgie".
Im März 2006 erschien ihr aktuelles Album "Fictions", auf dem sie erneut mit bedeutenden zeitgenössischen Musikern wie u.a. Beth Gibbons, Johnny Marr oder Rufus Wainwright zusammengearbeitet hat. Außerdem finden sich auf dem Album Coverversionen von Tom Waits ("Alice"), Neil Young ("Harvest Moon") und Kate Bush ("Mother Stands For Comfort").
[Bearbeiten] Die Birkin Bag
Das bekannte Pariser Modehaus Hermès benannte 1986 eine extra für Birkin entworfene Handtasche nach ihr. Zwei Jahre zuvor hatten sich Birkin und der damalige Vorstandsvorsitzende von Hermès, Jean Louis Dumas, während eines Fluges von New York nach Paris getroffen. Birkin, die an diesem Tag eine offene Basttasche trug, beschwerte sich bei Dumas, die klassische Kelly-Bag von Hermès sei zwar wunderschön aber viel zu klein. Noch während des Fluges begannen Dumas und Birkin, Handtaschenentwürfe auf eine Serviette zu kritzeln. Dumas gefielen Birkins Ideen und nach der Ankunft in Paris gab er seinen Designern die Order, das Modell zu entwickeln. Die erste Kollektion der "Birkin Bag" erschien 1986. [1]
Die Birkin Bag ist - auch durch ihre Präsenz in Kultserien wie Sex and the City - einer der begehrtesten Modeartikel geworden. Eine Tasche kann - je nach Ausführung - 5.000 bis 50.000 US-Dollar kosten, die Wartezeit bei einer Neubestellung der handgefertigten Tasche beträgt mehrere Jahre.
[Bearbeiten] Filmografie (Auszug)
- Blow Up (1966, Regie: Michelangelo Antonioni) u. a. mit Vanessa Redgrave
- Slogan (F 1968: Pierre Grimblat)
- La Piscine - Der Swimmingpool (F 1968, Regie: Jacques Deray; mit Romy Schneider, Alain Delon, Maurice Ronet)
- Welt voller Wunder (GB 1969, Regie: Joe Massot)
- Katmandu (F/I 1969, Regie: André Cayatte)
- Trop petit mon ami [Ticky - Eine Nummer zu klein] (F 1970, Regie: Eddy Matalon)
- Ein Kerl zum Pferdestehlen (I/Yu 1971, Regie: Abraham Polonsky)
- Sieben Tote in den Augen der Katze (D/I/F 1972, Regie: Anthony M. Dawson)
- Das wilde Schaf (1973, Regie: Michel Deville) u. a. mit Jean-Louis Trintignant
- Das Grab der lebenden Puppen (GB 1973, Regie: Don Sharp)
- Privat-Vorstellung (F 1973, Regie Francois Leterrier)
- Don Juan 73 (F 1973, Regie: Roger Vadim)
- Ernsthaft wie das Vergnügen (F 1974, Regie: Robert Benayoun)
- La Course à l'échalote Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (F 1975, Regie: Claude Zidi) u. a. mit Pierre Richard
- Der lange Blonde mit den roten Haaren (F 1975, Regie: Claude Zidi)
- Catherine & Co (F/I 1975, Regie: Michel Boisrond)
- Je t'aime moi non plus (F 1976, Regie: Serge Gainsbourg)
- Quartett der Leidenschaften (I 1976, Regie: Giorgio Capitani)
- Le diable au coeur (F 1976, Regie: Bernard Queysanne)
- Tod auf dem Nil (GB 1977, Verfilmung des gleichnamigen Buches von Agatha Christie) u. a. mit Sir Peter Ustinov, Bette Davis, Mia Farrow, Angela Lansbury, David Niven, Maggie Smith
- Egon Schiele – Exzesse (D/A/F 1980, Regie: Herbert Vesely)
- Der Zementgarten (1980, Regie: Andrew Birkin)
- Das Böse unter der Sonne (1981, ebenfalls eine Agatha-Christie-Verfilmung) u. a. mit Maggie Smith, Sir Peter Ustinov, Diana Rigg
- Die Spürnase - Nestor Burma (F 1982, Regie: Jean-Luc Miesch)
- Mein Freund, der Frauenheld (F 1983, Regie: Pierre Granier-Deferre)
- Le garde du corps [Leibwächter] (F 1983, Regie: François Leterrier)
- Theater der Liebe (L`amour par terre) (F 1984, Regie: Jacques Rivette) u. a. mit Geraldine Chaplin
- Die Piratin (F 1984, Regie: Jacques Doillon)
- Dust (Im Herzen des Landes) (F 1985, Regie: Marion Hänsel)
- Beethoven (F 1986, Regie: Paul Morissey)
- Die Frau meines Lebens (La femme de ma vie) (F 1986, Regie: Regis Wargnier) u. a. mit Jean-Louis Trintignant, Christophe Malavoy, Elsa, Florent Pagny
- Comedie (F 1987, Regie: Jacques Doillon)
- Schütze deine Rechte! (F/CH 1987, Regie: Jean-Luc Godard)
- Jane B. par Agnès Varda (F 1987, Regie: Agnes Varda)
- Die Zeit mit Julien (Kung-Fu Master) (F 1987, Regie: Agnès Varda) u. a. mit Charlotte Gainsbourg
- Daddy Nostalgie (F 1989, Regie: Bertrand Tavernier) u. a. mit Dirk Bogarde
- Die schöne Querulantin (La belle noiseuse) (F 1991, Regie: Jacques Rivette) u. a. mit Michel Piccoli
- Noir comme le souvenir (F 1995, Regie: Jean-Pierre Mocky)
- On connaît la chanson – Das Leben ist ein Chanson (F 1998, Regie: Alain Resnais), mit Agnes Jaoui, Sabine Azéma
- Die Zeit der Jugend (USA 1998, Regie: James Ivory)
- The Last September (F 1999, Regie: Deborah Warner) u. a. mit Michael Gambon, Maggie Smith, Fiona Shaw
[Bearbeiten] Diskografie (Auszug)
- A la légère (1998)
- Arabesque (2003) (Live-Album)
- Rendez-vous (2004)
- Fictions (2006)
[Bearbeiten] Literatur
- Crawford, Gabrielle: Jane Birkin. Bildband mit zahlreichen, meist farbigen Fotos, Planegg: Hannibal Verlag, 2005, ISBN 3-85445-260-8
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Annette C. Anton, Der Griff zur Tasche. München, 2005. S. 124f. ISBN 9783453350908
[Bearbeiten] Weblinks
- janebirkin.net (französisch und englisch)
- Literatur von und über Jane Birkin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jane Birkin bei sheenafilm.de (deutsch)
- Infos bei laut.de
- A Tribute to Gainsbourg, zoom sur Jane Birkin
- Videos: Jane Birkin bei der Viennale 2005
Personendaten | |
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NAME | Birkin, Jane |
ALTERNATIVNAMEN | Jane B., Mademoiselle Birkin |
KURZBESCHREIBUNG | britische Schauspielerin und Sängerin |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1946 |
GEBURTSORT | London |
Kategorien: Schauspieler | Chansonsänger | Frau | Brite | Geboren 1946