Khuddam-ul Ahmadiyya
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Khuddam-ul Ahmadiyya ist die Unterorganisation für junge Männer der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Sie wurde von Mirza Basheer-ud-Din Mahmood Ahmad, dem zweiten Khalifat-ul Massih der Glaubensgemeinschaft gegründet, und besteht in Deutschland seit 1973.
Khuddam-ul Ahmadiyya bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „Diener“ der Ahmadiyya-Gemeinschaft. Sinngemäß übersetzt bedeutet „Khadim“ (Singular von Khuddam) „(Junger) Diener“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Motto
Keine Reform der Nationen ohne Reform der Jugend.
[Bearbeiten] Gründung und Aufgabe
Die Organisation Khuddam-ul Ahmadiyya wurde am 4. Februar 1938 von Mirza Basheer-ud-Din Mahmood Ahmad in Qadian, Indien gegründet. Die Khuddam-ul Ahmadiyya ist eine fromme und geistige Organisation, die für die Ahmadi-Jugend sorgt. Mitglied ist jeder männliche Ahmadi bis 40 Jahre. Mitglieder bis 15 Jahre werden Atfal genannt.
Die wesentlichen Ziele dieser Organisation sind die Erziehung und die vielfältige Entwicklung seiner Mitglieder, entsprechend den Grundregeln der Ahmadiyya-Gemeinschaft "und der Versuch einen Anreiz zur Liebe zu Allah, zu seinem Prophet Mohammed und zum Islam zu geben".
[Bearbeiten] Struktur und Führung
Auf der internationalen Bühne wird die Organisation vom jeweiligem Kalifen der Ahmadiyya Muslim Jamaat geleitet. Ihm unterliegt das Komitee „International Khuddam Section“ das alle Prozesse der Khuddam-ul Ahmadiyya weltweit kontrolliert.
Die Khuddam-ul Ahmadiyya wird in den einzelnen Ländern vom jeweiligen nationale "Sadr Majlis" (Präsident) geleitet und teilt sich in mehreren Abteilungen (Shobas) auf. Zu diesen gehören Aitmad (Administration), Tajneed (Datenverwaltung), Maal (Finanzen), Muhasib (Schatzmeister), Waqar-e-Amal (Arbeit mit der Hand), Khidmat-e-Khalq (Dienst für die Menschheit), Amoomi (Sicherheit), Mohtamim Muqami (Regionaler Leiter im Bezirk von der Zentrale), Atfal (Organisation für Kinder), Sehat-e-Jismani (Sport/Gesundheit), Ishaat (Publikation), Amoor-e-Tulaba (Schüler/Studenten), Sanat-o-Tijarat(Industrie und Handel), Tarbiyyat (Erziehung), Tabligh (Öffentlichkeitsarbeit), Taleem (Bildung), Tarbiyyat Nau-Mubaien (Abt. für Neumitglieder). Sowohl für alle Abteilungen als auch für viele Prozesse gibt es festgeschriebene Vorgaben in einem „Laih-e-Amal“ (Leitfaden). Das Laih-e-Amal ist jedoch nur für die Basisaufgaben notwendig. Die nationale Khuddam-ul Ahmadiyya führt mit ihren Abteilungen zahlreiche Aktivitäten durch, die auf die nationalen Bedürfnisse angepasst sind. Außerdem werden neuartige Aktivitäten nach Vorgaben des Kalifen durchgeführt.
In Deutschland besteht die Khuddam-ul Ahmadiyya seit 1982. Sie hat etwa 8300 Mitglieder in 31 Regionen mit insgesamt 315 Majlis (Kreise) deren Gebietsgrenzen die Khuddam-ul Ahmadiyya entsprechend dem eigenen Bedarf selbst festlegt. Sowohl in den Regionen als auch in den Majalis werden alle Abteilungen der Khuddam-ul Ahmadiyya widergespiegelt. Diese führen ebenfalls Aktivitäten nach dem Laih-e-Amal, Angaben der Zentrale und entsprechend Ihrer Bedürfnisse durch. Die Majlis wird vom jeweiligen Qaid (Leiter) geleitet, der zuvor nach einer Qaid Wahl dem nationalen Sadr vorgeschlagen wird (insgesamt werden drei Personen vorgeschlagen) und von diesem auch zum Qaid bestätigt wird. In den Regionen besteht ebenfalls ein ähnliches Gremium, ist jedoch nur für die Unterstützung der Majlis und für die Durchführung von regionalen Programmen zuständig. Der Sitz der Khuddam-ul Ahmadiyya ist in Frankfurt und das Gebäude der Khuddam-ul Ahmadiyya nennt sich „Ewan-e-Khidmat“ (Haus der Diener).
Ab 2007 wurden die "Regionen" in "Zonen" umbenannt. Mehrere Zonen sind jetzt einer größeren Region zugeordnet.
[Bearbeiten] Präsidenten in Deutschland
- 1982 – 1984 Abdullah Uwe Wagishauser ist heute Nationaler Amir (Präsident) der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland e.V..
- 1984 – 1989 Falahuddin Khan
- 1989 – 1992 Maqsood-Ul-Haq (* 1957 in Rabwah). Erster Sadr Majlis Khuddam-ul-Ahmadiyya Deutschland.
- 1992 – 1997 Muhammad Munawar Abid (* 1968 in Faisal Abad). Als erster Sadr hatte er für die Khudddam-ul Ahmadiyya einen eigenständigen Sitz in Offenbach.
- 1997 – 2000 Mian Muhammad Mahmood Ahmad (* geb. 1970 in Sangla Hill)
- 2000 – 2006 Muzaffar Ahmad (* 1974 in Karachi). Als erster Präsident der alle drei Amtsperioden (6 Jahren) die Organisation leitete. In seiner Amtsperiode wurde hervorragend für die Atfal geleistet und Publikationsabteilung neue Perspektiven bekam.
- 2006 - heute Hafiz Muzaffar Imran (* 1974 in Rabwah).
[Bearbeiten] Publikationen
Gute Bildung- und das Erlangen hochwertiger moralischer Eigenschaften aller Kinder und Jugendlicher sind Zukunftsaufgaben der Khuddam-ul Ahmadiyya. Darin setzt sie auch ihren Schwerpunkt. Gemeininitiative und die Unterstützung aller Kinder und Jugendlicher, sowie die Förderung von Begabungen und Stärkung der Eigeninitiative sind sehr wichtige Aufgabenfelder.
Daher werden von der Majlis Khuddam-ul Ahmadiyya nach regelmäßigen Abständen Zeitschriften und Newsletters herausgegeben. Zu diesen gehören Nuruddin, Gulshan-e-Ahmad und der Newsletter. [1]
[Bearbeiten] Nuuruddin
„Nuuruddin“, das vierteljährliche Khuddam-Magazin befasst sich mit dem gesellschaftlichen Leben, dem „wahren Islam“, den Verantwortungen der Khuddam und der Erziehung derselben. „Nuuruddin“ berichtet über islamische Themen und auch Themengebiete allgemeiner Art in deutscher und Urdu-Sprache.
[Bearbeiten] Gulshan-e-Ahmad
Das beliebte Kindermagazin „Gulshan-e-Ahmad“ lädt zum Lesen, Rätseln und Basteln ein, und informiert spielerisch über fremde Religionen, den Islam und über unsere Welt.
[Bearbeiten] eKhuDam
Mit dem Start des Newsletters „eKhuddam“, ein neuartiges Informations- und Diskussionsforum, informiert die Khuddam-ul Ahmadiyya seine Mitglieder über interessante Projekte und Initiativen der Organisation.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Wie oben genannt ist die Erlangung einer hochwertigen Bildung und das Erlangen guter moralischer Eigenschaften für alle Kinder und Jugendlichen eine Zukunftsaufgabe der Khuddam-ul Ahmadiyya. Daneben ist auch die Förderung vielfältigen Wissens und der körperlichen Fitness der Mitglieder eine Aufgabe der Khuddam-ul Ahmadiyya. Sie ist daher vielmehr als nur eine Verwaltungsorganisation.
Es werden von der Khuddam-ul Ahmadiyya nach regelmäßigen Abständen Veranstaltungen verschiedenster Arten durchgeführt. Zu diesen gehören u.a. das Nationale Ijtema, Regionale Ijtema, Tarbiyyat Camps, Interreligiöse Dialoge und Veranstaltung, die das soziale Engagement der Mitglieder fördert, sprich, es werden von den Khuddams gemeinnützig Leistungen erbracht, die im sozialen Bereich zu verorten sind.
[Bearbeiten] Nationale Ijtema (Versammlung)
Die größte Versammlung der Khuddam-ul Ahmadiyya ist das jährliche Khuddam National Ijtema. In Deutschland fand das Ijtema bis Jahr 2005 auf der Pfingstwiese in Bad Kreuznach statt und seit 2006 auf dem Mannheimer Maimarkt. Alle nationalen Mitglieder der Gemeinde treffen sich für drei Tage um sich spirituell aufzubauen und sich in diversen Wettkämpfen sportlicher und intellektueller Art zu messen. Das nationale Ijtema wird von einem selbstständigem Komitte, das dem Nazime Ala unterliegt, geleitet. Sowohl der Nazime Ala als auch die Mitglieder des Komitees werden vom Sadr Majlis bestimmt. Der Sadr ist für das National Ijtema verantwortlich. Das Komitee besteht derzeit aus 42 Abteilungen. Für die Abteilungsführungen werden erfahrene Mitglieder ernannt, die ehrenamtlich das Ereignis durchführen. Für den Auf- und Abbau werden Regionen und Majlis bestimmt, die nach Zeitvorgaben im Eventgelände ehrenamtlich helfen.
[Bearbeiten] Regionale Ijtemas
In den Regionen findet jedes Jahr ein regionales Ijtema statt, wo sich innerhalb der Region die Mitglieder gegenseitig in Sport und Wissen messen, um die besten der Region auszumachen. Diese sind dann im National das ist eifach sehr gut
[Bearbeiten] Internationale Ijtema
In Zukunft plant die Khuddam-ul Ahmadiyya auch eine internationale Ijtema durchzuführen, wo die besten aller Länder sich in Sport und Wissen messen werden.
[Bearbeiten] Tarbiyyat Camps
Für die Erziehung und die religiöse Bildung der Mitglieder organisiert die Khuddam-ul Ahmadiyya auch entsprechende Camps.
[Bearbeiten] Soziales Engagement
Gemeinsam mit der NGO Humanity First hilft die Khuddam-ul Ahmadiyya in Deutschland und im Ausland bei Naturkatastrophen und humanen Projekten. Sie ist aber auch selbstständig tätig, z.B. in Altersheimen, und leistet auch ehrenamtlich Hilfe, wie z.B. die Säuberung vieler Straßen nach dem Silvesterfest. [2]
[Bearbeiten] Interreligiöse Dialoge
Mehrmals im Jahr finden, von der Khuddam-ul Ahmadiyya organisiert, in kleineren Gruppen, in Schulen und in Universitäten interreligiöse Dialoge statt, bei denen sich viele Jugendlichen aus verschiedenen Religionen austauschen.