Kloster Steinfeld
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Das Kloster Steinfeld ist ein Salvatorianer-Kloster mit bedeutender Basilika in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Kall, Ortsteil Steinfeld. Der Klosterkomplex umfasst ein Gymnasium(seit 1924, trägt den Namen "Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld" nach dem Heiligen), ein Internat sowie ein Gästehaus. In der Nachbarschaft befindet sich die 1955 gegründete Benediktinerinnen-Abtei Mariae Heimsuchung.
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[Bearbeiten] Geschichte
Obwohl die Anfänge des Klosters bis ca. 920 zurückreichen, erfolgte die erste klösterliche Niederlassung in Steinfeld 1070. 1130 wurde es von Prämonstratensern übernommen. Das Kloster wurde ein bedeutendes kirchliches Zentrum im deutschen Reich und hatte zahlreiche Tochterniederlassungen in Europa, z. B. das Kloster Strahov in Prag. 1184 bekam das Kloster Steinfeld den Status einer Abtei. Die durchgehende Reihe von 44 Äbten wurde erst 1802 durch die Säkularisierung beendet. Danach diente die Anlage verschiedenen weltlichen Zwecken, die Basilika wurde als Pfarrkirche weiterbetrieben. Die Anlage wurde 1923 von den Salvatorianern als Kloster übernommen.
[Bearbeiten] Basilika
Die dem Kloster angeschlossene Basilika wurde zwischen 1142 und 1150 als eine der frühesten deutschen Gewölbekirchen von den Prämonstratensern erbaut. Heute umfasst das Gebäude Teile mehrerer Kunstrichtungen, vom originalen romanischen Stil über Gotik, Renaissance und Barock bis zu modernen Stahlapplikationen. Die Basilika umfasst insgesamt acht Joche und sechs Kapellen, darunter die Stephanuskapelle und die Ursulakapelle. Die Basilika enthält auch die bekannte König-Orgel sowie die sterblichen Überreste des heiligen Hermann Joseph von Steinfeld. Den Rang einer päpstlichen Basilica minor erhielt die Kirche 1960.
[Bearbeiten] Hermann Josef
Das Grab von Hermann Josef, in der Mitte der Kirche platziert und von einer 1732 hergestellten Platte mit einer liegenden Figur aus Alabaster bedeckt, macht die Kirche zu einem Wallfahrtsort. Ein Grabmal auf Marmor stammt aus dem Jahr 1701. Traditionellerweise liegen stets ein paar frische Äpfel auf dem Grab neben der Alabaster-Figur. Nach einer Legende soll Hermann Josef einmal dem Jesuskind der Muttergottes in der Kirche St. Maria im Kapitol zu Köln einen Apfel angeboten haben, den es angenommen habe.
[Bearbeiten] König-Orgel
Die weltbekannte König-Orgel ist eine der bedeutendsten Orgeln des rheinischen Barock. Sie wurde um 1600 erbaut. Erweiterungen erfuhr sie in den Jahren 1680, 1727 und 1934. 1977 wegen Funktionsstörung stillgelegt wurde sie 1981 im ursprünglich barocken Stil von der renommierten Orgelbaufirma Weimbs aus Hellenthal aufwändig restauriert. Sie umfasst 1956 Pfeifen, 35 klingende Register und eine mechanische Spiel- und Registertraktur. Das Pfeifenwerk ist größtenteils original erhalten. An den ältesten Pfeifen sind noch Gießtuchspuren zu erkennen.
[Bearbeiten] Kreuzgang
Der ursprünglich romanische Kreuzgang wurde von 1492 bis 1517 durch einen in gotischem Stil ersetzt. Die kunstvollen Glasfenster des Ganges (hergestellt zwischen 1526 und 1557) waren seit dem 19. Jahrhundert verschollen. Einige wurden aber inzwischen gefunden und zurückgebracht.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kloster Steinfeld – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 50°30'09" N, 6°33'50" O