Kompaniefeldwebel
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Der Kompaniefeldwebel (KpFw) (umgangssprachlich Spieß) ist eine Dienststellung in der Bundeswehr. Er (bzw. der Vorgesetzte in vergleichbarer Dienststellung) ist der wichtigste (jedoch nicht zwangsläufig der dienstgradhöchste) Unteroffizier der Kompanie oder einer vergleichbaren militärischen Einheit. Der KpFw ist zuständig für den Innendienst und in dieser Funktion Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich (§ 3 VorgV) aller Unteroffiziere und Mannschaften seiner Einheit. Er unterstützt den Kompaniechef in vielen Bereichen (Personal, Innere Führung).
Der Dienstgrad des KpFw ist i.d.R. Hauptfeldwebel und höher. Das Dienststellungsabzeichen ist bei Heer und Luftwaffe eine gelbe Schnur um die rechte Schulter. In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel einer Übung im Feld, trägt auch der KpFw bei der Marine die gelbe Schnur.
Bei den verschiedenen Teilstreitkräften und Truppengattungen heißt der Spieß auch:
- Batteriefeldwebel (BttrFw) (Artillerie, Heeresflugabwehr)
- Inspektionsfeldwebel (InspFw) (Schulen)
- Staffelfeldwebel (StffFw) (Luftwaffe (nicht in den Ausbildungskompanien), Heeresflieger)
- Wachtmeister (an Bord von Schiffen der Marine)
Im Unterschied zu vielen anderen Streitkräften (z.B. Großbritannien) kennt die Bundeswehr nicht die Dienststellung eines Bataillons- oder Regimentsfeldwebels. Das Pendant im österreichischen Bundesheer ist der Dienst führende Unteroffizier (DfUO).
[Bearbeiten] Geschichte
Einen "ersten Unteroffizier" in der militärischen Einheit kennt man schon seit der Landsknechtszeit.
Mit der Herausbildung eines festen Dienstgradsystems (18. Jh.) erhielt der "Spieß", dessen Bezeichnung von einer von ihm getragenen Stangenwaffe (Partisane) herrührt, den Rang "Feldwe(i)bel". Bis zum Ersten Weltkrieg war der etatmäßige Feldwebel der höchste Unteroffiziersdienstgrad im deutschen Heer. Sein Pendant im österreichischen k.u.k. Armee war der dienstführende Feldwebel. Zu seinen Aufgaben gehörten vor allem strenge Dienstaufsicht und Kontrolle der Mannschaften.
Erst in der Reichswehr änderte sich das Anforderungsprofil des Spießes. Er erhielt nun auch Aufgaben, die unter dem Begriff Förderung der militärischen Kameradschaft subsummiert werden können. Neu hinzu trat nun die Dienstgradbezeichnung Oberfeldwebel.
Die Wehrmacht baute darauf auf, wobei administrative Aufgaben nach wie vor im Vordergrund standen - von der Postversorgung der Soldaten bis zu Personalangelegenheiten und Verpflegungsorganisation ging der Zuständigkeitsbereich. Aber auch als Zugführer musste der Spieß (jetzt: Hauptfeldwebel) ausgebildet sein.
Die Nationale Volksarmee der DDR kannte nur den Hauptfeldwebel, der die Funktion des "Spießes" als Dienststellung (kein Dienstgrad) übernahm.
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