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Leros

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Geographische Lage
Geographische Lage

Léros (griechisch Λέρος, auch: Léro) ist eine griechische Insel im Ägäischen Meer. Die 53 km² große und bis zu 323 m hohe Insel liegt vor der Küste Kleinasiens und dem Golf von Mendelia. Léros gehört zur Inselgruppe der südlichen Sporaden (Province Kalymnos) und zum Verwaltungsbezirk Dodekanes.

Die Bevölkerungszahl beträgt etwa 8.000 Einwohner, Hauptort ist Agia Marina übergangslos mit Platanos verbunden. Der Ort wird gekrönt von der imposanten Festung aus dem 14. Jahrhundert, erbaut von den Johannitern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Als erste Einwohner werden die Karen, die Leleken, die Phönizier und die Kreter mit ihrem Anführer Rhadamanthys, Bruder des Königs Minos, erwähnt. Während ihres stürmischen Zuges durch den Mittelmeerraum besiedelten die Dorier die Insel Leros. Nach Homer soll Leros gemeinsam mit der Nachbarinsel Kalymnos am trojanischen Krieg teilgenommen haben. Herodot berichtet in seinen Werken von einem engen politischen und geistigen Austausch und von regen Handelsbeziehung zu den Ioniern von Militos. Im 5. Jahrhundert v. Chr. erlebte Leros eine geistige Blüte. Es ist die Zeit des Dichters Demokrit und des Historikers Feredikes.

Nach den persischen Kriegen stellte sich Leros auf die Seite des Athener Bundes. Grabstelen und Münzen aus der Zeit Alexanders des Großen weisen auf die Anwesenheit des großen Feldherren und seines Heeres hin. Der Schriftsteller Plutarch betont ebenfalls die ausschlaggebende Rolle der Lage von Leros in der Schifffahrt und bezieht sich auf die Gefangenschaft von Julius Caesar auf der Insel Farmakonissi (Pharmakousa) in der Nähe von Leros.

In der byzantinischen Periode wurden auf der Insel prächtige christliche Kirchen erbaut. Konstantin der Große schloss Leros in den Bund von Samos ein. Zu dieser Zeit wurden die Burg und die Kirche der Muttergottes sowie die heute unter dem Namen Palaeokastro bekannte Burg der Lepiden erbaut. Diese befindet sich in einer Region, in der bis heute Überreste der Zyklopischen Mauer erhalten geblieben sind. Auf der Insel befinden sich wertvolle Monumente aus der byzantinischen Periode wie die frühchristliche Kirche in Partheni und die Kirche der Hagia Barbara, die aus Bauelementen erbaut sind, die in der Region ausgegraben wurden. Die Spolien, wie Marmorfragmente, Kapitelle, Steinplatten und sonstigen Materialien stammen aus der antiken Stadt Leros und den frühchristlichen Kirchen des Johannes des Theologen, der Muttergottes Gourlomata und der Muttergottes der Burg.

In Alinda, aber auch in anderen Gebieten der Insel, fand man in den Erdboden eingebaute Wölbungen, die "Tholaria", die vermutlich Mönchen als Unterschlupf dienten. Im Jahre 1314 wurde die Insel vom Johanniterorden von Rhodos eingenommen, der Leros despotisch regierte. 1523 erreichten die Türken im Raubzug durch die ganze Ägäis auch diese Insel. Trotz der überaus schwierigen Verhältnisse in der Zeit der Türkenherrschaft war Leros dennoch fähig, sich eine Art Selbständigkeit zu bewahren. So war es kein Zufall, dass beim Ausbruch der griechischen Revolution im Jahre 1821 die Einwohner dieser Insel zu den Vorkämpfern gehörten.

1830 wurde im Londoner Protokoll im Rahmen des Abkommens zwischen Türken und Italienern der Dodekaneskomplex im Austausch mit der Insel Euböa den Italienern übertragen. Diese eroberten aber erst im Tripolikrieg von 1912 die Dodekanes und damit auch Leros und hielten sie bis 1943 besetzt. Die ganze Insel wurde zu einem Waffenlager, es wurden Festungsmauern konstruiert und militärische Einrichtungen aufgebaut. Damit sollte Leros als Militärstützpunkt Italiens im Mittelmeerraum gesichert werden.

In Lakki wurde die Stadt aufs Neue errichtet; alte Gebäude wurden abgerissen, um von neuen Gebäuden in einer in Europa einzigartigen und für die Periode überaus fortschrittlichen Architektur ersetzt zu werden. Nach der Kapitulation der Italiener im Zweiten Weltkrieg befreiten dem Heeresverband angehörende Griechen die Insel. Es folgte eine zweijährige Besetzung der Insel durch die Engländer, bis Leros schließlich im Jahre 1948 wie die übrigen Inseln der Dodekanes mit Griechenland vereint wurde.

Leros war mit Gyáros eine der beiden Inseln, auf denen während der Diktatur 1967-1974 Internierungslager eingerichtet wurden. Der griechische Komponist Mikis Theodorakis war auf Leros interniert.

Dies hatte auf Leros traurige Tradition, ab 1947 wurden hier die Kinder kommunistischer Partisanen umerzogen. Sehr viel früher war die Insel Leprastation. Seit 1957 gibt es bei Lakki die größte psychiatrische Klinik Griechenlands.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Platanos- Hagia Marina- Panteli: Die Festung Brouzi im Baustil der römischen Periode befindet sich auf den Ruinen der antiken Stadt an der Hafeneinfahrt der Hagia Marina.

Lakki: Das Denkmal am Strand erinnert an die Versenkung des Torpedobootjägers "Königin Olga" durch die deutsche Luftwaffe bei einem Angriff am 26. September 1943.

Partheni: Auf einer Anhöhe westlich des heutigen Flughafens befand sich nach Vermutung der Archäologen, die sich auf Inschriften und philologischen Quellen stützen, der Tempel der Göttin Artemis, von dem nur noch spärliche Überreste erhalten sind. Heute steht dort eine kleine Kapelle. Systematische Ausgrabungen sind noch nicht vorgenommen worden, jedoch fand man dort Stelen aus der hellenistischen Epoche.

[Bearbeiten] Burgen

An einer hervorragenden Stelle östlich der Stadt befindet sich auf dem kahlen Gipfel des Hügels Apitiki auf etwa 300 m Höhe die Burg von Leros, auch Burg der Muttergottes genannt. Erbaut wurde die Burg in der byzantinischen Periode auf den Ruinen der antiken Festung von Leros. Ausgrabungen brachten antike Gräber aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. ans Tageslicht. Bei feindlichen Angriffen durch Räuber und Piraten zog sich hierhin die Bevölkerung zum Schutz zurück. In ruhigen und friedlichen Zeiten lebten die Menschen in den Häusern vor der Festung. Etwa 180 alte Wohnhäuser aus der Zeit stehen auch heute noch verlassen und renovierungsbedürftig an diesem Ort. Im Innern der Burg befindet sich das Kloster der Muttergottes "Kira" (Herrin) aus dem Jahre 1300 mit bemerkenswerten Fresken. Weiterhin ist dort eine Sammlung von Ikonen, Manuskripten, Taufbecken und einem Epitaph untergebracht, die von archäologischem, aber auch von byzantinisch-kirchlichem Interesse sind. In Bezug auf die Ikone der Muttergottes nehmen die Erzählungen und Volkslegenden kein Ende.

[Bearbeiten] Klöster und Kirchen

Alte und erwähnenswerte Kirchen auf Leros sind die Kirchen Christi und des Kreuzes in der Region von Platanos. Von größerem historischem Interesse ist die Kirche der Heiligen Paraskevi, wobei es sich einst um die Metropolis der Insel handelte.

In Lakki befindet sich die Kirche des Heiligen Johannes des Theologen mit überwältigenden Mosaiken aus dem 11. Jahrhundert, die zu den wohl wertvollsten auf dem Dodekaneskomplex gehören. Im weiteren Umfeld von Partheni liegt die Kirche des Heiligen Georgios aus dem 10. Jahrhundert, welche mit antikem Baumaterial konstruiert wurde, das aller Wahrscheinlichkeit nach vom Tempel der Artemis stammt.

In Strandnähe im Norden befindet sich die Kirche der Heiligen Kioura oder Matrona, die es auf Grund der interessanten Freskenmalereien und ihrer alten Ikonen wert ist, besichtigt zu werden. Erbaut wurde die Kirche von politischen Häftlingen während der Diktatur zwischen 1967 - 1974. In unmittelbarer Nähe von Kokkali liegt die Kapelle des Heiligen Isidoros, die auf einem Felsen im Meer erbaut wurde. Mit der Küste ist der Felsen lediglich durch einen künstlich angelegten Zementpfad von 50 m Länge verbunden. Neben dem Felsen am Meeresgrund kann man noch heute die Ruinen eines antiken Tempels sehen. Der Küstenstraße in Richtung Süden folgend erreicht man kurz nach der Region Gourna, in der Nähe von Drimona, die Kapelle der Muttergottes Gourlomata aus dem 14. Jahrhundert, welche interessante Fresken aufweist und mit Bauelementen eines antiken Gebäudes errichtet wurde.

In der Nähe der Siedlung Xerokambos liegt eine der schönsten Kapellen der Insel. Geweiht ist diese malerische Kapelle der Muttergottes Kavouradena (Kavouras = Krabbe). Sie ist förmlich inmitten der Felsen an der Küste erbaut worden. Die Wahl der Lage ist nicht zufällig, sondern stützt sich auf eine alte Legende, nach der ein Fischer, der dort nach Krabben suchte, die Ikone der Muttergottes in einer Felsspalte fand. Die etwas mühsam zugängliche Kapelle ist über mehrere Stufen inmitten der Felsen erreichbar.

[Bearbeiten] Touristische Informationen

Schöne Naturstrände befinden sich in Hagia Marina, in Alinda, in Krithori, Panteli, Vromolithos, Partheni (Blefouti), in Lakki (Koulouki, Merikia), in Xerokambos und in der Bucht von Gourna (Ag. Isidoros, Kokkali, Drimonas)

Täglich werden Flüge angeboten, die ca. 45 Minuten bis nach Leros dauern. Weiterhin kann man von Rhodos aus an mehreren Tagen in der Woche nach Leros fliegen.

Die Schiffsreise täglich von Piräus über Patmos dauert 8 bis 11 Stunden für die Strecke von 171 Seemeilen. Schiffsverbindungen stehen auch von Kalymnos, Kos, Rhodos aber auch von Kavala und von Thessaloniki aus zur Verfügung.

Mittels des Tragflächenbootes und des Katamarans wird Leros über die Sommermonate hinaus mit den Inseln Patmos, Lipsi, Kos, Rhodos und Samos verbunden.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 37° 8′ 48" n. Br., 26° 50′ 31" ö. L.

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